Abschied ist nie schön – besonders im Arbeitsumfeld. Oft kann eine Kündigung schnell unangenehm werden – für Sie, aber auch für den Ruf Ihres Unternehmens. Eine Kündigung, die nicht so gut verlaufen ist, lässt schnell Ihre Employer Brand in einem schlechten Licht dastehen.
Das dies nicht passiert, gibt Dr. Sabrina Zeplin, CEO von Restart Career, in der 144. Folge der HRM Hacks mit Alexander Petsch wertvolle Tipps, wie die Restrukturierung und Trennungsmanagement am besten umgesetzt werden kann und was man unter Newplacement versteht.
Newplacement – Menschen helfen den nächsten Schritt zu gehen
Unter Newplacement versteht Sabrina Zeplin in erster Linie, Menschen bei beruflichen Schwierigkeiten zu helfen, den nächsten Schritt zu gehen. Denn: Beruf ist Identität. Der Beruf ist ein riesiger Teil in unseren Leben und ist extrem wichtig. Newplacement soll nun Menschen helfen, die in einer beruflichen Krise stecken, sei es, dass sie vom Arbeitgeber gekündigt wurden oder sei es, dass sie zum Beispiel das Gefühl haben, dass sie im falschen Job feststecken.
Bei Newplacement gibt es drei wichtige Dinge, bei denen an die Hand genommen wird:
- Handwerkszeug: Wie bewerbe ich mich? Wie führe ich Bewerbungsgespräche? Wie optimiere ich zum Beispiel mein LinkedIn oder Xing?
- Orientierung: Welcher Job passt zu mir? Was sind meine Stärken? Wo kann ich einen Beitrag leisten?
- Emotionale Stabilität: Menschen, die ihren Job plötzlich verloren haben, sind zutiefst verunsichert und brauchen Sicherheit und Begleitung, um überhaupt positiv wieder nach vorne zu schauen.
Bei Restrukturierungen sollte HR im Drivers Seat sitzen und nachhaltig umzusetzen. Sie sollten auch darauf achten, welche Mitarbeiter Sie halten wollen. Wie gestalten Sie am besten Prozesse, Kommunikation und Arbeit mit Stakeholdern, sodass alle daraus wachsen können und man auch neue Mitarbeiter perspektivisch einstellen können. Neue Mitarbeiter sollten niemals den Eindruck haben, dass das Unternehmen abbbaut.
Und wie kann nun die Trennung leichter gemacht werden?
Zuallererst: Die Abfindungshöhe hat keinen Unterschied gemacht. In der Realität hilft Geld nicht, die Wahrnehmung der Menschen in Bezug auf das Unternehmen zu verbessern oder zu verschlechtern.
Drei Faktoren haben den Unterschied gemacht:
- Kommunikation: Wichtig ist, die Kommunikation sauber und systematisch zu planen und die Dinge zu begründen. Warum war die Trennung nötig?
- Wie wählt man eigentlich die aus die gehen müssen? Stichwort ist hier Freiwilligenprogramme. Das ist ein perfektes Mittel, dass Menschen selbst entscheiden können, ob sie gehen wollen.
- Wertschätzung: Wie manage ich die Trennung? Und mit welcher Haltung manage ich die Trennung?
Wichtig zu beachten ist hierbei, dass Führungskräfte auf die Trennung vorbereitet werden müssen. Denn oft sind sie bei Kündigungsgesprächen emotional überfordert und machen es dann nicht optimal. Zudem ist ein Tandem aus Führungskraft und jemand aus dem HR Bereich optimal – beide können sich dann optimal ergänzen. HR erklärt die Konditionen, den Prozess und die Führungskraft erklärt die Notwendigkeit und warum es gerade strategisch notwendig ist, dass es diese Person trifft.
Mit der Trennung ist es noch nicht abgeschlossen
Viele Unternehmen setzen nach dem Trennungsgespräch den Haken und haben mit der Sache abgeschlossen. Jedoch ist es wichtig, sich auch danach noch mit der Sache auseinanderzusetzen. Thema Abschied: Sie sollten auf keinen Fall eine offizielle Verabschiedung sein lassen aus dem Grund, dass Sie im Guten auseinander gegangen sind. Sie sollten der Person die Möglichkeit geben, sich von seinen oder ihren KollegInnen zu verabschieden und vielleicht noch einmal eine Veranstaltung zu planen, bei der Sie ihr für ihre Arbeit danken.
Und zum anderen sollten Sie sich Ihr neues Team anschauen und die neue Organisation planen. Wie schaffen sie es, sich neu zu organisieren? Dabei kann zum Beispiel auch Teambuilding ein wichtiger Faktor sein.
Zuletzt betont Sabrina Zeplin, dass Kommunikation der wichtigste Faktor bei gutem Trennungsmanagement ist. In jedem Prozessschritt ist es wichtig, Kommunikation gut zu planen und inhaltlich gut auszugestalten. Sie sollten so viel Klarheit und Transparenz weitergeben wie möglich, aber auch durch Ihre Kommunikation Ihre Haltung transportieren.
Zur Person: Dr. Sabrina Zeplin ist Gründerin und Geschäftsführerin von Restart Career. Mit ihrer langjährigen Erfahrung als Strategieberaterin und Geschäftsführerin, u.a. bei XING, hilft sie nun Unternehmen und Mitarbeitenden, Trennungs- und Transitionsprozesse als Chance zu gestalten, um gestärkt daraus hervorzugehen. Ihr innovatives Newplacement-Unternehmen Restart Career begleitet mit einer optimalen Kombination aus digital & persönlich erfolgreich Restrukturierungen und individuelle Trennungen.