Befragt wurden rund 350 Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen mit Schwerpunkt auf den Wirtschaftswissenschaften. 90 Prozent der Teilnehmer haben Berufserfahrung, 36 Prozent arbeiten Vollzeit. Das Durchschnittsalter beträgt 25 Jahre. Damit die Antworten möglichst authentisch ausfielen, führten Studierende die Gespräche, es handelte sich um Peer-to-Peer-Interviews.
Den Ergebnissen zufolge suchen die Nachwuchskräfte von heute gar nicht – wie so häufig kolportiert – die inhaltliche Herausforderung, sondern vielmehr einen sicheren Job, der gerne auch Routinentätigkeiten mit sich bringt. Ideal wäre ein 30- bis 35-Stunden-Job mit einer klaren Trennung von Beruf und Privatleben. Sich im Beruf zu Verausgaben liegt demnach nicht im Trend. “Im Gegenteil”, so Studienautor Christian Mayhofer. “Die jungen Leute geben an, dass sie in ihrer Freizeit, insbesondere durch Social Media, so gefordert sind, dass sie es im Beruf eher ruhig haben möchten”.
Dennoch haben die Nachwuchskräfte klare Erwartungen an ihre Vergütung. Das Einstiegsgehalt sollte stimmen und die Karrieremöglichkeiten gut sein. Der eigene Beitrag zum Unternehmen ist nicht so wichtig wie persönlicher Aufstieg und die Jobsicherheit. Viel Verantwortung und Selbstorganisation stehen nicht unbedingt auf dem Wunschzettel der Millenials. Sie wünschen sich eher einen Chef, der viel Feedback und Anleitungen gibt.
“Führung ist daher – entgegen vieler anderslautender Meinungen – sehr gefordert. Die Unternehmen müssen sich überlegen, wie sie die Nachwuchskräfte abholen und ihnen einen Rahmen bieten, in dem sie sich gut entwickeln können”, so Mayhofer.
Auch für das Recruiting bringt die Studie neue Erkenntnisse. Denn Möglicherweise lassen sich Studienabsolventen gar nicht mit herausfordernden Aufgaben locken, sondern vielmehr mit einem sicheren Job.