Vergangene Woche auf der PERSONAL2008: Erstmals fanden von HRM.de veranstaltete Workshops verschiedener HRM-Netzwerkgruppen statt. Personalpsychologie, BildungsExperten, Bildungscontrolling und HR-RoundTable Stuttgart hießen die Gruppen, deren Moderatoren ihre Themen mit zur Messe gebracht hatten. Ein Thema zog sich dabei wie ein roter Faden durch mehrere Workshops: Die Auswahl und Erfolgskontrolle von Weiterbildung.

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Foto von Mimi Thian

Thomas Webers, Chefredakteur des neuen „Coaching-Magazins“, regte in seiner Gruppe Personalpsychologie eine Form der Evaluation für Coaching an, die nicht mit dem Zufriedenheitserfolg anfängt und aufhört. Die Teilnehmer des Workshops waren sich einig, dass eine vorherige Bedarfsanalyse ein wichtiger Schritt ist: Ziele formulieren, ein Konzept erstellen, daraus die Maßnahmen ableiten und den Transfer im Blick haben – nur so kann Coaching erfolgreich sein. Doch es scheitere oft an den nötigen Mitteln. Viele Unternehmen haben noch nicht erkannt, dass Coaching häufig einfach verpufft, wenn es beim ersten Strohfeuer bleibt.

Mehr Kontrolle für Weiterbildung forderte auch Mario Gust von der AB&F GmbH in seiner Gruppe Bildungscontrolling. Dabei richtete er das Augenmerk vor allem auf die Struktur des Personalwesens. Nur jeder zweiten Führungskraft gelinge es, ihre volle Leistungsfähigkeit zu entfalten. Der Anteil der Wissensarbeiter unter den Belegschaften steigt, doch Personalentwickler hantierten immer noch mit altbewährten Programmen. Es fehle vor allem an Personalern, die die elementaren Kompetenzen für ganzheitliches Bildungscontrolling in sich vereinen: Die Fähigkeit, mit Kennzahlen umgehen zu können und psychologische Kenntnisse für die Analyse von Mitarbeiterkompetenzen. Bei so viel Nachholbedarf drängte sich die Frage auf: Braucht HR ein eigenes Berufsbild – den Bildungscontroller?

Die Gruppenmanagerin der BildungsExperten, Katrin Großmann von seminus, hatte sich für ihre Workshop Unterstützung von der freien Journalistin Stefanie Heine und Alfred Töpper von Stiftung Warentest geholt. Sie erarbeiteten gemeinsam einen Überblick über das Wirrwarr an Zertifitkaten und Akkreditierungen in der Weiterbildung. Ein Knackpunkt: Viele Qualitätssiegel prüfen vor allem formale Kriterien der Weiterbildungseinrichtungen. Einige Qualitätsverbünde planen zwar beispielsweise eine Re-Zertifizierung von Coachs in der Praxis, doch das sind offensichtlich nur vereinzelte, noch nicht spruchreife Ansätze, die einige Schwierigkeiten mit sich bringen. Wie könnten objektive Kriterien für die Auswahl von Trainern aussehen? Muss ein Coach nicht auch zur Unternehmenskultur und zur Situation des Coachees passen?

Mit diesem Auftakt ist es gelungen, die Diskussion der Netzwerkgruppen anzuregen, die nun auf HRM.de weitergehen kann…