Den Stress ausbalancieren 
Stress ist eine sehr individuelle Reaktion, der in erster Linie durch Selbstwahrnehmung und Eigenverantwortung wirkungsvoll begegnet werden kann. Basis bildet die eigene Stresslandkarte –  das Bewusstmachen, welche Handlungen am meisten unter Druck setzen und auf welche Stressauslöser man besonders reagiert. Wenn wir lernen, der Belastung aktiv zu begegnen und positive Stressverarbeitungswege suchen, lassen sich die schädlichen Auswirkungen von chronischem Stress vermeiden. Wie sieht es mit Ihrem persönlichen Stressmanagement aus?

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Foto von Kelly Sikkema

Stresskompetenz trainieren
Mentale Stressbewältigung: Gesundheit beginnt im Kopf! Wichtig ist, den Alltagsstress auszubalancieren und Stresskompetenz zu entwickeln – sich als „Gestalter“ fühlen: eine bewusste Aufmerksamkeit auf jene Faktoren und Bereiche lenken, die im eigenen Handlungsspielraum verändert werden können. Einstellung und Bewertung beeinflussen maßgeblich die Stressreaktion. „Ich werde einen Weg finden“ statt „Das geht nicht“, „Ich schaffe es“ statt „Das kann ich nicht“. „Ich probiere etwas Neues…“ statt „Das lerne ich ja nie…“.
Stärken Sie Ihren Geist! Positives Denken hilft uns, mit negativen Ereignissen und Druck gelassener umzugehen. Vieles können wir nicht vermeiden oder verändern, aber Strategien für einen gesunden Umgang mit Alltagsstress entwickeln: Perspektivenwechsel, Einstellungsänderung, Umbewerten von Stressoren, Erarbeiten neuer Sichtweisen, Erkennen von behindernden Denk- und Verhaltensmustern sind Werkzeuge, die zu mentaler Stärke führen und dabei helfen, das eigene Verhalten so zu modifizieren, dass das Problem bzw. das persönliche Stressempfinden nicht mehr so stark auftritt.
Lösen Sie sich davon, es allen recht machen zu wollen oder alles selber machen zu müssen, entschärfen Sie Ihren Perfektionismus, priorisieren Sie die wirklich wichtigen Aufgaben und entschleunigen Sie Ihr Tempo. Entwickeln Sie Mut, Neues auszuprobieren und Ihre persönlichen Ressourcen zu erweitern – dadurch erweitern Sie Ihren eigenen Handlungs- und Gestaltungsspielraum.

Bewegung zum Stressabbau: Regelmäßige Bewegung und Ausdauersport ohne Druck und Wettkampfcharakter sind für einen ausgeglichenen Hormonhaushalt unumgänglich und helfen, Stress abzubauen – auch Spaziergänge in der Natur tun nach einem stressreichen Arbeitstag gut. Bauen Sie möglichst viel Bewegung in Ihren Arbeitsalltag ein: Brain-Moves für zwischendurch sind leichte Körperübungen, die rasch vitalisieren und die Konzentrations- und Denkfähigkeit fördern – gerade, wenn unser Gehirn Spitzenleistungen erbringen soll. Eine Auswahl an Brain-Moves finden Sie unter http://www.stresscoach.at/brainmoves_uebungen/index.html

Die tägliche Prise Blitzentspannung: Sich körperlich und mental von Anspannungen zu lösen, erhöht die eigene Stresskompetenz und Gelassenheit. Haben Sie Mut zur Pause! Regelmäßige Kurzpausen nach spätestens 1,5 bis 2 Stunden Belastung sind notwendig für eine gesunde Leistungsfähigkeit. Die Palette an aktiven Entspannungsmethoden ist vielfältig und reicht von Atemübungen, Yoga, Meditation bis zu Klassikern wie der Progressiven Muskelentspannung oder Autogenem Training. Auch passive Entspannung ist wichtig: Sorgen Sie in Spitzenzeiten für ausreichend Schlaf, gönnen Sie sich Power-Napping zwischendurch, achten Sie auf Ihren Stressausgleich mit entspannenden Lieblingsaktivitäten, bewusstem Nichtstun oder beruhigenden Wellness-Anwendungen.

Auch für Mikropausen am Arbeitsplatz gibt es zahlreiche Übungen zur Blitzentspannung, wie die folgenden:

Kurzurlaub mit der Kraft der Gedanken: Augen schließen – einige Minuten zurücklehnen und sich an einen intensiven Augenblick erinnern (Sonnenuntergang, schönes Erlebnis, Naturereignis, einen lieben Menschen).

Blitzentspannung für die Augen: Augen schließen, Handflächen reiben und Hände locker auf beide Augen legen. Atmen Sie ca. 1 Minute ruhig und tief.

Mich positiv stimmen: Mit Daumen und Zeigefinger einer Hand die Stirnbeinhöcker („Positive Punkte”, ca. 3 Finger breit über den Augenbrauen spüren Sie zwei leichte Erhebungen) sanft massieren, tief und gleichmäßig atmen, bis Sie deutliche Beruhigung spüren. Das Berühren der Punkte fördert positive Einstellung, Sie können wieder neue Ideen erkennen und freie, kreative Entscheidungen treffen.

Wechselatmung: Zunge an den Gaumen legen. Ein Nasenloch zuhalten – einatmen – loslassen und beim Ausatmen das andere Nasenloch zuhalten. 3x wiederholen und die Seiten wechseln. Nach einigen Atemzügen werden Sie spüren, wie die Stressreaktion abnimmt und Sie zur Ruhe kommen.

Wohlgefühl für Eilige – den Körper entspannen: Alle Muskeln des Körpers gleichzeitig ca. 10 Sekunden anspannen. Danach Anspannung lösen und die Entspannung ca. 1 Minute lang genießen.

Brain-Move – Luftzeichen: Die eine Hand zeichnet ein Viereck, die andere Hand gleichzeitig ein Dreieck in die Luft.

Brain-Move – Crossover: Heben Sie abwechselnd das linke und rechte Bein, während Ihre Ellenbogen das gegenüberliegende Knie berühren. Brain-Moves verstärken die Verbindung zwischen linker und rechter Gehirnhälfte und bringen die grauen Zellen in Schwung.

 

Mehr Tipps und Übungen zum Stressabbau unter www.stresscoach.at/tipps.htm