Verbindung kreiert, wie bekannt, Mehrwert. Sie ermöglicht produktive Zusammenarbeit und Zusammenarbeit ist Voraussetzung für Mehrwert.

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Foto von bruce mars

Die meisten von uns würden diesen Aussagen sicher zustimmen. Schwieriger wird es aber, wenn Du darauf aufmerksam machst, dass man dann nicht viel Gutes vom Wettbewerb erwarten kann. Mit Wettbewerb bricht man nämlich Verbindungen ab. Wie kommt es denn, dass so viele von uns beim Wettbewerb an effiziente Produktion denken?

Verbindung hat aber so eigene Nebenwirkungen. Zu viele Verbindungen zwischen einigen Menschen könnten nämlich schnell zur Klientelpolitik und zur Vetternwirtschaft führen. Menschen spielen sich dann gegenseitig die Bälle zu, und oft passiert es sogar sehr sichtbar, wobei andere Menschen, die eventuell besser qualifiziert sind, außer Acht gelassen werden. Aus den Augen aus dem Sinn ist ein kräftiger Sozialmechanismus. Das fühlt sich fettig an, und so war es sicher nicht gedacht. Dieses Verhalten ist natürlich, streng genommen, nicht verboten, aber man hat so, ein unkomfortables Gefühl dabei, dass etwas hier nicht stimme. Irgendwie ist das keine saubere Sache.

Wenn Du z.B. als Geschäftsführer einer großen Firma Projektmanager über eine Beratungsfirma einstellst, wo einer Deiner poltischer Freunde der Boss ist, könnte es theoretisch doch so sein, dass Du dann nicht kritisch genug bist. Oder Du hast keine Gelegenheit um das zu sein, weil man sich in dieser kleinen Welt doch regelmäßig sieht. Es kann auch so sein, dass Du doch noch eine Gegenleistung vom anderen erwartest. Oder nehmen wir eine andere Situation unter die Lupe, wenn ein Freund von Dir eine Nachrichtensite hat, könnte er z.B. manchmal nicht objektiv genug sein, wenn es sich um Nachrichten über Deine Firma oder Deinen Club handeln würde. Du kannst sicher selbst endlos mit weiteren Beispielen aus dem Wirtschaftsleben und aus der Politik weitergehen… So können sich mehrere Beziehungen häufen . Ist das gut, gesund und vor allem ethisch? Ist das im Interesse des Wirtschaftslebens, oder ist das mehr Vetternwirtschaft?

Na klar gibt es Abstufungen beim sowohl Wettbewerb als auch bei der Verbindung. Beide Extreme sind natürlich nicht gut. Die Klientelpolitik gibt keinen Ansporn unserem gesunden kritischen Denkvermögen, und unsere Pirahna-Wirtschaft mit Wettbewerb im Superlativ vernichtet mehr, als man vorhatte. Beide tragen nicht zum passionierten Kapitalismus bei.

Die perfekte Situation kann man nicht mit Regeln oder Regieren erzwingen. Es nutzt auch nicht, um sich über die Sachen aufzuregen. Zynismus alleine ist schon genug. Was ich persönlich gelernt habe ist, dass man, was es auch passiere, bei der eigenen Identität bleiben muss. Probiere selbst, die Frage zu beantworten ! Überprüfe die Integrität der Vorhaben und Pläne. Ist meine Entscheidung auf meinen internen Kompass abgestimmt? Sind meine Motive deutlich und vor allem, sind sie auch sauber? Wie können wir beide in einer ähnlichen Situation ethisch handeln? Habe ich keine Nebenziele? Stimmt das, was ich tue?

Für mich gilt in dieser Situation der Großmutter-und-Kind-Test: kann ich das sowohl meiner Großmutter als auch meinem Kind erklären? Großmutter ist Symbol für Reinheit und Weisheit, Kinder symbolisieren Zukunft. Für mich ist dieser Test die beste Weise, auf dem Kurs zu bleiben und mir in die Augen jeden Tag schauen zu können. Und um auf zahlreichen Minenfeldern und Glattwegen im Wirtschaftsleben und in der Politik zu überleben.

Pass auf ! Glatteis- und Ausrutschgefahr !