74 E-Learning-Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz hat das MMB Institut für Medien- und Kompetenzforschung für das siebte Learning Delphi befragt und sie gebeten, ihre Prognose zur Entwicklung des digitalen Lernens in Unternehmen den kommenden drei Jahren abzugeben. Die drei wichtigsten Trends für die Zukunft sind demnach Mobile Learning/Mobile Anwendungen/Learning Apps mit 84 Prozent vor Social Learning/Social Media/Communities mit 28 Prozent und Micro Learning/Rapid Learning/Learning Nuggets mit 22 Prozent.

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Foto von Icons8 Team

Etwas anders sehen die Prognosen für die Bedeutung von Anwendungen für betriebliches Lernen in Unternehmen aus. Sie stützen demnach einen Trend, der sich bereits in den vergangenen Jahren abzeichnete: Unternehmen werden sich auch zukünftig vor allem auf Blended Learning, eine Mischung von Präsenzlernen und digitalem Lernen, verlassen (96 Prozent). Alt bekannte Lernformen wie Web Based Trainings (81 Prozent) blieben wichtig, der Einsatz „virtueller Klassenräume“ (74 Prozent) habe eine große Zukunft.  Die Bedeutung von Mobile Learning/Apps sei im Vergleich zum Vorjahr leicht abgefallen, zeige aber mit 71 Prozent auf Platz vier eine Konsolidierung. Die Lernform Social Networks/Communities dagegen gilt als Verlierer in der Bedeutung für das betriebliche Lernen. Hatten ihr 2011 noch 72 Prozent der Experten eine künftige zentrale Bedeutung zugewiesen, gehen 2012 nur noch 60 Prozent davon aus. Zu den Gewinnern werden Simulationen gezählt, die mit 62 Prozent (2011: 51 Prozent) deutlich vor Serious Games (25 Prozent) liegen. Kaum noch Bedeutung wird dagegen dem Lernen per Microblogging/Twitter zugemessen. Es erreicht lediglich 11 Prozent und liegt damit ganz am Ende der Tabelle.

Beim kommerziellen Erfolg von Anwendungen als Lernform in Unternehmen wird von Mobile/Apps noch vor WBT´s und Blended Learning am meisten erwartet. Erstmals seit 2009 kommen Blended Learning Arrangements damit nicht auf Platz eins. 
Die Trendstudie zeigt auch, welchen entscheidenden Einfluss Tablet-PCs und Smartphones auf die Bedeutung von Mobile Learning haben. Mobile Learner werden demnach Lernangebote bevorzugen, die speziell für diese Endgeräte erstellt wurden. Wer mit einer App lernt, bekommt sie vornehmlich aus dem App-Store und Android Market. Diese Plattformen gelten deshalb als die künftig wichtigsten Plattformen für den Vertrieb von E-Learning-Inhalten. Weniger wichtig erscheinen dagegen spezialisierte Online-Marktplätze für E-Learning.

Die Rahmenbedingungen für betriebliches E-Learning setzen der Umfrage zufolge zukünftig Cloud Computing und Software as a Service (SAAS). Auch das Mikro-Lernen, kleinste Lerneinheiten zur Problemlösung, spiele am Arbeitsplatz und Unterwegs eine große Rolle. Als Top-Zielgruppe identifizieren die E-Learning-Anbieter laut MMB Learning Delphi immer noch Großunternehmen, der Mittelstand holt jedoch langsam auf und liegt im Ranking der Top-Zielgruppen auf Platz zwei.

Thema Mobile Learning auf der PLE
Professional Learning Europe 2012
26. September 2012, 9.30 – 17.30 Uhr
Messe Köln, Congress-Centrum-Ost
www.professional-learning.de