Beratung ist in aller Munde – welche Unterschiede gibt es da? Worin unterscheidet sich zum Beispiel ein EAP zu einem Gesundheitstelefon oder zu einem Coaching?

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Foto von bruce mars

Unternehmen werden Beratungen jeglicher Art für Ihre Mitarbeiter angeboten. Doch genau das ist für viele auch ein Problem. Mit steigender Nachfrage kommen immer mehr Dienstleister, die dafür sorgen, dass die Transparenz auf dem Markt nicht mehr gegeben ist.
Employee Assistance Programme sind nicht genau definiert, daher lassen sich darunter  alle Arten von Beratungsleistungen fassen, die sich an Mitarbeiter in ihrem Arbeitsumfeld richten.
Egal ob telefonisch, virtuell oder vor Ort. Ein Gesundheitstelefon ist eine Beratung zu allen Themen rund um Gesundheit und Prävention. Hier kann man mit Experten sprechen, Fragen stellen und Wissen abrufen. Dagegen ist Coaching genau genommen keine Beratung. Ein Coach bringt weder Ratschläge noch Lösungen mit in eine Sitzung, sondern nur Methoden, die dem Mitarbeiter dabei helfen, eigene Lösungen und Ideen zu generieren.

Eine klare Grenze zwischen diesen Angeboten ist kaum festzumachen und dabei gibt es zahlreiche Überschneidungen. Welche Form der Mitarbeiterberatung für ein Unternehmen die Richtige ist, muss jedes Unternehmen für sich und sein Arbeitsumfeld selbst entscheiden.

Wenn Unternehmen sich für externe Berater oder Coaches entscheiden, sollten aber bestimmte Qualifikationen der Berater sichergestellt sein. „Coach“ darf sich beispielsweise jeder nennen. Lassen Sie sich etwas über das Konzept und das Vorgehen erzählen und lassen Sie sich Referenzen geben. Bei Beratungstätigkeiten zum Thema Gesundheit, sollte z. B. einerseits nach der fachlichen Expertise gefragt werden, andererseits aber auch nach der Methodik. Nicht jeder Experte ist auch ein guter Berater.

Viele Unternehmen scheuen sich, da sie nicht wissen, wie die Akzeptanz unter der Belegschaft ist und ob das Angebot von den Mitarbeitern überhaupt genutzt werden würde. Worauf sollte man bei der Einführung achten? 

Kommunikation ist alles! Bei der Einführung einer Mitarbeiterberatung ist es wichtig, keine Ängste zu schüren. Machen Sie die Anonymität deutlich: die persönlichen Daten sind sicher. Mit einem offenen und angstfreien Betriebsklima werden häufig auch höhere Nutzungsraten erreicht.

Achten Sie bei allen Angeboten darauf, dass die Form der Befragung zu den individuellen Arbeitsbedingungen in Ihrem Unternehmen passt. So ist beispielsweise ein Berater vor Ort für Außendienstmitarbeiter keine sonderlich große Hilfe, eine telefonische 24/7 Hotline kann da schon mehr nutzen.

Versuchen Sie alle Angebote zur Gesundheitsförderung miteinander zu vernetzen. Teilen Sie Ihren externen Partnern mit, welche Angebote bei Ihnen im Haus zur Verfügung stehen und verweisen Sie intern immer wieder auf das Beratungsangebot.

Inwiefern ist eine Mitarbeiterberatung eine sinnvolle Ergänzung für ein Betriebliches Gesundheitsmanagement oder auch für ein digitales BGM?

Im Betrieblichen Gesundheitsmanagement kann man häufig nur auf Mehrheiten eingehen. Der Einzelne mit seinen individuellen Fragestellungen kann hier nur selten aufgefangen werden. Auch im digitalen Betrieblichen Gesundheitsmanagement wird viel mit Regeln und Berechnungen gearbeitet, die auf einer durchschnittlichen Stichprobe basieren. Auch hier kann es also schnell passieren, dass der Einzelne nicht richtig repräsentiert wird.

Für diese Einzelfälle ist der 1:1 Austausch mit einem Experten immer noch die beste Lösung. Der menschliche Ansprechpartner ist dabei eine wertvolle Ergänzung im digitalen Angebot.

Außerdem bietet der Beratungsansatz die Möglichkeit, noch einen Schritt weiter zu gehen und auch denjenigen Mitarbeitern Unterstützung anzubieten, die womöglich schon erste Schwierigkeiten haben. Die Mitarbeiterberatung steht dabei nicht in Konkurrenz zu anderen BGM-Maßnahmen im Unternehmen, sondern sollte als eine sinnvolle Ergänzung gesehen werden.

Welche Vorteile haben Unternehmen dadurch?

Eine Mitarbeiterberatung richtet sich individuell an die Bedürfnisse der Mitarbeiter, ist niedrigschwellig und kann bei entsprechender Nutzung für das Unternehmen durchaus ökonomisch interessant sein.

Genauer gesagt ist es eine Wertschätzung der Mitarbeiter und ihrer Leistungsfähigkeit. Mitarbeiterbindung, eine höhere Zufriedenheit und höhere Produktivität werden dadurch angestrebt. Zudem soll es eine Unterstützung für Mitarbeiter sein, nicht allzu viel Last durch den Arbeitsalltag schleppen zu müssen. Durch den hohen Grad an Anonymität werden Probleme thematisiert und angegangen, noch bevor sie zu Leistungseinbußen oder langen Krankheitsausfällen führen. Fehlzeiten und die damit verbundenen Ausfallkosten können damit deutlich reduziert werden. Auch die nicht unerheblichen Kosten, die durch Präsentismus entstehen, fallen darunter.  

Hintergrund moove:

moove motiviert mit digital unterstützten Gesundheitsprogrammen aus den Bereichen Fitness, Stressmanagement und Ernährung jeden Mitarbeiter individuell und langfristig zu mehr gesundheitlicher Eigenverantwortung. Management-Tools, wie die Umfrage zur Unternehmensgesundheit, unterstützen Unternehmen die Rahmenbedingungen für gesundes Arbeiten zu schaffen. Eine fundierte BGM-Beratung begleitet Unternehmen bei der Einführung von Betrieblichem Gesundheitsmanagement. Darüber hinaus steht den Mitarbeitern ab sofort mit dem moove Gesundheitstelefon eine telefonische 24/7 Beratung  zu gesundheitlichen, psychischen und sozialen Problemen zur Verfügung. moove begleitet Unternehmen und ihre Mitarbeiter langfristig mit individuellen Maßnahmen und maßgeschneiderter Unterstützung auf dem Weg in eine gesündere Zukunft.
Mehr Informationen: www.corporate-moove.de

Über die vitaliberty GmbH:

Die vitaliberty GmbH mit Sitz in Mannheim gehört zur vitagroup und zählt zu den führenden Unternehmen im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements. vitaliberty unterstützt Unternehmen dabei, die Motivation, die Gesundheit und das Wohlbefinden von Mitarbeitern zu fördern und leistet mit individuellen Gesundheitslösungen und innovativen Geschäftsmodellen einen wesentlichen Beitrag zur unternehmerischen Wertschöpfung.

Mehr Informationen: www.vitaliberty.de
Das Betriebliche Gesundheitsmanagement moove – Tu’s für Dich! auf der
Personal Nord am 25.-26.04.2017 in Hamburg, Stand F.17 in Halle A.4 und auf der Corporate Health Convention am 09.-10.05.2017 in Stuttgart, Stand H.34 in Halle 1

Immer mehr Unternehmen stellen im Rahmen ihres Betrieblichen Gesundheitsmanagements Präventionsangebote für ihre Mitarbeiter bereit – sei es der Obstkorb, die Rückenschule oder verschiedene Sportgruppen. Doch Maßnahmen, die Mitarbeiter bei psychischen Belastungen unterstützen, kommen dabei häufig zu kurz. Die Zahl der Fehltage aufgrund von psychischen Erkrankungen zeigt allerdings, dass gerade da Handlungsbedarf besteht. Körper und Psyche gehören fest zusammen – wenn ein Teil davon beeinträchtigt ist, funktionieren beide nicht mehr richtig.

Psychische Belastungen werden von jedem individuell anders wahrgenommen und bewältigt. Viele Mitarbeiter sind hin und wieder mal gestresst – das allein stellt noch kein Problem dar – manche Mitarbeiter laufen dann sogar zu Höchstform auf. Doch daneben gibt es viele, denen der Druck über den Kopf wächst. Die Folge: Sie ziehen sich immer mehr zurück, haben starke Leistungseinbußen oder fallen gar ganz aus. Doch soweit sollte es gar nicht erst kommen.

Katharina Fox, Senior Produktmanagerin der vitaliberty GmbH und Business Coach (Uni of A. Sciences) beschäftigt sich mit dem Thema und steht Rede und Antwort.

Frau Fox, immer mehr Mitarbeiter kommen an ihre Grenzen, da sie den Kopf gar nicht mehr frei bekommen und sie so viel belastet. Welche Möglichkeiten haben Unternehmen, Mitarbeiter zu unterstützen? 

In erster Linie ist die Verhältnisprävention wichtig: jedes Unternehmen sollte ein Auge auf die Arbeitsbedingungen seiner Mitarbeiter haben. Ständige Erreichbarkeit oder starker Zeitdruck sind z. B. für viele Personen eine vermeidbare Belastung. 

Natürlich gibt es immer wieder Bereiche, wo sich dies nicht vermeiden lässt, z. B. in der Pflege oder bei Stellen mit Kundenkontakt. In diesen Fällen geht es darum, den Mitarbeitern Unterstützung anzubieten, um mit dem Stress besser umgehen zu können. Positive Strategien zur Stressbewältigung und die Möglichkeit, sich untereinander regelmäßig auszutauschen, gehören zum Beispiel dazu.

Aber auch Angebote zur Vorbeugung oder zum Umgang mit den Folgen der Belastungen können eine wertvolle Unterstützung sein. Externe Ansprechpartner, mit denen man sich anonym unterhalten kann, haben sich dabei bewährt. Hier hat der Mitarbeiter eine Anlaufstelle, an die er sich bei akuten Problemen wenden kann und bei der er auch über heikle Themen frei sprechen kann.