Rückenwind durch die Krise – 22 Prozent planen sogar mehr Ausgaben

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Foto von Nastuh Abootalebi

Kürzlich haben das HRM.de und das Magazin personal manager eine Befragung unter Personalern aus Deutschland und Österreich durchgeführt. Dabei kam heraus, dass die IT-Budgets der HR-Abteilungen erstaunlich stabil bleiben. Die meisten wollen nicht weniger Geld für Software ausgeben als im Jahr zuvor und rund ein Drittel greift sogar noch tiefer in die Tasche. Überraschend finde ich auch, dass nur 85 Prozent der befragten Organisationen Softwarelösungen für die Personalarbeit einsetzen. Das heißt ja im Umkehrschluss, dass 15 Prozent noch gar keine HR-Software einsetzen.

Darüber hinaus ist jeder fünfte der 170 Befragten mit der vorhandenen Softwarelösung unzufrieden oder sogar sehr unzufrieden. 22 Prozent planen gar für die nächsten zwölf Monate einen Anbieterwechsel, weil die Schnittstellen zu anderen Softwarelösungen nicht funktionieren, die Software wichtige Prozesse oder Teilschritte der HR-Arbeit nicht abbildet oder die Software aufgrund von technischen Problemen nur eingeschränkt funktionsfähig ist. Das ärgert die Personaler, birgt aber große Möglichkeiten für die Softwareanbieter. Personalabteilungen haben erkannt, dass die Software ein wichtiger Faktor für den Erfolg der Personalarbeit ist. Gerade jetzt in der Krise versprechen sie sich von einer funktionierenden Software großes Einsparpotenzial.

Neben Lohn- und Gehaltsabrechnung (64 Prozent) ist die Zeit- und Zutrittserfassung (59 Prozent) nach wie vor für viele das zentrale Thema. Aber auch Bewerbermanagement (45 Prozent) steht ganz weit oben. Bewerbermanagement wird sich nun so mancher fragen? Unternehmen bauen doch eher Personal ab und stellen kaum ein? Doch bedenken Sie: Wenn ein Unternehmen im letzten Jahr auf eine Jobanzeige vielleicht fünf oder sechs Bewerbungen bekommen hat, dann erhält es heute auf einmal 60 oder 70. Dann fragen sich die Personalverantwortlichen ganz schnell, „Wie kann ich meine Arbeit optimieren?“. Um der Flut an Bewerbungen Herr zu werden, fällt die Wahl meistens zugunsten einer neuen Bewerbermanagementsoftware – jedenfalls wenn Outsourcing kein Thema ist. Denn es kommt gerade jetzt darauf an, die richtigen Bewerbungen schnell zu erkennen. Deshalb gehören die Anbieter von Software für Bewerbermanagement, wie es aussieht, momentan zu den Gewinnern der Krise.