Der Autor nähert sich dem Begriff Web 2.0, indem er dessen Entstehungsgeschichte genau unter die Lupe nimmt: Die Bezeichnung entstand 2004, als Dale Dougherty von O’Reilly Meida und Craig Cline von MediaLive nach einem Namen für einen neue Internetkonferenz suchten. Das Ergebnis: „Web 2.0 Conference“. Die Konferenzteilnehmer beschäftigen sich mit der Weiterentwicklung des Internets und wurden damit zu Namensgebern des „neuen Internet“. Die Abgrenzung von Web 1.0 und Web 2.0 stellt Schiller García ausführlich vor, um zu der folgenden Definition für den Begriff zu kommen: „Web 2.0 ist ein Sammelbegriff für eine Reihe von Entwicklungen im Word Wide Web und fasst den aktuellen Stand der Entwicklungen aus technologischen, soziologischen, individuellen und ökonomischen Perspektiven der gesamten World-Wide-Web-Evolution zusammen.“

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Der Verdienst des Buches besteht darin, die technischen Grundlagen, die das Internet heute bietet, zu systematisieren. Als wichtigstes Merkmal von Web 2.0 hebt Schiller García die Bedeutung von AJAX hervor. Diese Technik erlaubt einen fließenden Datenverkehr zwischen Servern und Browsern, ohne dass die Webseite neu geladen werden muss. Dadurch verkürzen sich die Wartezeiten für den User – ein klarer Vorteil gegenüber Desktop-Applikationen. Die Vorzüge des Web 2.0 unterstreicht der Verfasser des Buches jedoch nicht einseitig. Chancen und Risiken stellt er in zahlreichen Tabellen und Abbildungen gegenüber. Nach der ausführlichen Darstellung der Erfolgsfaktoren des Web 2.0, geht Schiller García auf die Anwendungsmöglichkeiten in Unternehmen ein. Welche Technik ist geeignet, um bestimmte Unternehmensziele umsetzen? Diese Frage beantwortet der Autor in dem Kapitel.

Der technische Teil des Buches nimmt insgesamt einen großen Raum ein. Für Human Resource Manager, die sich bislang nur wenig mit technischen Details beschäftigt haben, wird es deshalb nicht der richtige Ratgeber sein, um sich über das Web 2.0 zu informieren. Es eignet sich vielmehr als Begleiter im Entscheidungsprozess von technikaffinen Personalverantwortlichen. Etwas schade ist es, dass der gute Überblick über die Einsatzmethoden von Web 2.0 in Unternehmen nicht mit mehr Anwendungsfällen aus der Praxis versehen sind. Wer Fallbeispiele sucht, kann dafür in dem persönlichen Blog des Autors unter www.skill.de fündig werden.