Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) ist die Koordinierungsstelle für Organspenden in Deutschland. Ausgerechnet bei dieser Einrichtung erheben jetzt Mitarbeiter schwere Vorwürfe gegen das Management. In Briefen an den Vorstand, die dem ZDF-Magazin “Frontal 21” vorliegen, klagen sie über ein katastrophales Arbeitsklima. Außerdem sei Missmanagement auch ein Grund für die niedrigen Spenderzahlen, so ein DSO-Mitarbeiter gegenüber “Frontal 21”, das in der Sendung am Dienstag, 14. Juli 2015, 21.00 Uhr, über das Thema berichtet.

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Foto von Priscilla Du Preez

Die DSO ist bundesweit verantwortlich für die Vorbereitung und Durchführung der Organspende und wird aus Krankenkassengeldern finanziert. Die Information zur hohen Fluktuation geht aus einer Antwort der Organisation auf eine parlamentarische Anfrage von Katrin Vogler, der gesundheitspolitischen Sprecherin der Linken, hervor. Als Grund wurden berufliche Entwicklungswünsche der Ärzte genannt. Ein Insider behauptet dagegen, die Mediziner seien weggespart oder vertrieben worden. Zudem gebe es Missgunst und schädlichen Zoff zwischen einzelnen Kollegen, die auch das Geschäft der DSO in Mitleidenschaft zögen. 

Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD, Karl Lauterbach, sagt nach Senderinformation gegenüber “Frontal 21”: “Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, sind sicherlich auch personelle Konsequenzen unabdingbar.” Eugen Brysch, Vorsitzender der Stiftung Patientenschutz, fordert eine Verstaatlichung der Aufgaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation, um die Politik mehr in die Verantwortung nehmen zu können. Er hat eine Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht eingereicht.