In einer Zeit, in der der demografische Wandel und der Mangel an Fachkräften deutsche Unternehmen vor große Herausforderungen stellen, erweist sich die Staffingbranche als unverzichtbarer Partner. Mit einem geschätzten Umsatzvolumen von 70-75 Milliarden Euro (2022) und etwa 10.000-14.000 Staffingfirmen, die rund 75.000 Mitarbeiter beschäftigen, ist die Staffingbranche ein bedeutender Wirtschaftszweig. Sie bietet nicht nur Lösungen für den akuten Fachkräftemangel, insbesondere in den MINT-Berufen, sondern fungiert auch als das “Schmiermittel” für den Motor der deutschen Industrie.

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Photo by Annie Spratt

Flexible und feste Personalbeschaffung

Die Staffingbranche deckt sowohl die feste als auch die flexible Personalbeschaffung ab. Damit adressiert sie unterschiedliche Bedürfnisse der Unternehmen. Die feste Personalbeschaffung konzentriert sich auf dauerhafte Anstellungen, während die flexible Personalbeschaffung temporäre Einsätze durch Zeitarbeit, Freelancing und Projektarbeit umfasst. Diese Flexibilität ist besonders wertvoll in einer sich schnell verändernden Wirtschaft, wo spezialisierte Projekte zeitlich begrenzte Kompetenzen erfordern.

Abbildung: Arbeitsfelder der Personaldienstleistungen, Quelle: eigene Erstellung in Anlehnung an Neville-Brown und Swain 2012, S. 7ff.

Marktvolumen und ökonomische Bedeutung

Die Staffingbranche trägt signifikant zur deutschen Wirtschaft bei. In „normalen Jahren“ beträgt das Umsatzvolumen etwas über 50 Milliarden Euro, in den goldenen 18 Monaten nach der Corona war das Umsatzvolumen nochmal um 50% höher.  Doch sie ist nicht nur in Bezug auf die Umsatzstärke bedeutend, sondern auch hinsichtlich ihrer Wertschöpfung (Gross Profit/NFI), die zwischen 30-35 Milliarden Euro (2022) liegt. Diese Zahlen unterstreichen die sozio-ökonomische Relevanz der Branche und ihre Rolle als stabilisierender Faktor in Zeiten des Fachkräftemangels.

Abbildung: Aggregiertes Umsatzvolumen der Staffingbranche 2018-2022 (Lünendonk & Hossenfelder, Präsentation STAFFINGPro 2023) – Freiberufliche Projektvermittlung sind Schätzzahlen von APSCo

Die Staffingbranche ist systemrelevant

Warum die Staffingbranche das Getriebeöl der deutschen Wirtschaft ist, wird vor allem an der Anzahl der in Festanstellung vermittelten Personen nach der Coronakrise deutlich. Nach der Coronakrise sind die Stellenwechsel von 4.5 auf 5.8 Mio. gestiegen. Den Druck der erhöhten Vakanzen konnten die interne Personalrekrutierung der Industrieunternehmen nicht nachkommen. Die Staffingbranche, als flexibler und kompetenter Partner der Industrie, hat diesen Druck aufgenommen und geliefert. In 2021 wurden fast 50% der Stellen von der Staffingbranche besetzt. Eine absolute Erfolgsgeschichte, über die wir mehr mit Endkunden und Politik reden müssen und auf die wir sehr stolz sein können.

Abbildung: Marktvolumen der Personalvermittlung 2018-2022 (Lünendonk & Hossenfelder, Präsentation STAFFINGPro 2023)

Zukunftsperspektiven

Die Staffingbranche steht vor der Herausforderung, ihre Dienstleistungen kontinuierlich an die sich wandelnden Anforderungen des Arbeitsmarktes anzupassen. Aufgrund der Flexibilität und der Dienstleistungsorientierung unserer Services sind wir jedoch der ideale Partner für die Wirtschaft und können mit neuen Geschäftsmodellen Kundenbedarf bedienen. Obschon wir besonders stark von wirtschaftlichen Zyklen (positiv als auch negativ) beeinflusst werden, sind unsere mittel- bis langfristigen Aussicht blendend. Der Fachkräftemangel und alle damit verbundenen Herausforderungen stehen erst am Anfang uns insofern die KI nicht 80% aller Jobs automatisiert, so hat die Branche eine goldene Zukunft.

Fazit

Die Staffingbranche ist ein entscheidender Faktor für die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Sie ermöglicht es Unternehmen, auf Veränderungen schnell zu reagieren und Projekte effizient umzusetzen. Gleichzeitig bietet sie Fachkräften vielfältige Einsatzmöglichkeiten und trägt damit zu einer dynamischen Arbeitswelt bei. Die Staffingbranche ist ein unverzichtbares Element des deutschen Wirtschaftssystems und wird auch in Zukunft eine zentrale Rolle spielen, um den Fachkräftemangel zu bewältigen und den Wirtschaftsmotor am Laufen zu halten.