
Besonders kleinere Unternehmen, die keinen großen Bekanntheitsgrad besitzen, müssen sich effektiv überlegen, wie sie ihre Stellenanzeigen und ihre Recruitingmaßnahmen so gestalten, dass sie die idealen Arbeitnehmer finden können. Dabei ist das sogenannte Recruiting vor der Haustür eine mögliche Strategie und Lösung.
Alexander Petsch spricht mit Dirk Tekath, Gründer der Tekath Personalberatung und Headhunter-Spezialist, in der 122. Folge der HRM Hacks darüber, wie man am besten in der Umgebung gute Mitarbeiter findet und rekrutiert.
Stellenanzeigen interessant und anziehend gestalten
Wie schaffen es Unternehmen, die eher kleiner und keine bekannte Marke haben, sich als Arbeitgeber attraktiv zu machen und sich zu etablieren? Dirk Tekath betont, dass besonders diese Unternehmen sich klar machen sollten, welche Arbeiter sie anziehen wollen. Dabei sollten Sie die Stellenanzeige genau darauf ausrichten, dass sie interessant und attraktiv klingt. Ein springender Punkt sollte sein, dass Sie Optionen anbieten, mit denen die Bewerber nicht rechnen. Sie können zum Beispiel zeigen, dass die Leute in der Lage sind, den Standort und die Arbeitszeiten frei gestalten zu können. Oder Sie sprechen an, dass sie in der Lage sind, sich in andere Bereiche im Unternehmen, die sie interessant finden, einzuarbeiten. Die Betonung der eigenen Flexibilität ist hierbei essenziell.
Menschen nach ihrem Charakter einstellen
Dirk Tekath sieht in Quereinsteigern großes Potenzial. Er rekrutiert Menschen nicht nach beruflichen Qualifikationen, sondern Menschen, die charakterlich zu ihm passen und deren Auftreten stimmen. Dabei spricht er den Unterschied zwischen Intelligenz und Intellekt an. Intellekt ist das, was man sich im Laufe der Schulzeit, Ausbildung, Studium etc. sich erarbeitet hat. Intelligenz ist hingegen für ihn die Fähigkeit, vernünftig zu denken und daraus zweckvolles Handeln abzuleiten. Es ist essenziell im Arbeitsleben, dass sich Menschen den Aufgaben und ihrem Umfeld anpassen und sich ins Team gut einfügen können.
Networking den eigenen Mitarbeitern übertragen
Ständiges Networking ist essenziell für ein gutes Recruiting. Dirk Tekath empfiehlt, Leute einfach anzuschreiben. Und er betont, wie wichtig es ist, dass auch die eigenen Mitarbeiter Networking betreiben. Er erzählt von seinem eigenen Unternehmen und wie seine Mitarbeiter sich vor die Kamera stellen, und von ihrem Job erzählen. Sorgen Sie dafür, dass die Teams und Mitarbeiter vor Ort sich aktiv darum kümmern sollen, lokale Talente anzusprechen und für Ihr Unternehmen zu gewinnen. Denn es ist nicht ausreichend, dies allein dem zentralen Recruiting-Team zu überlassen.
Sichtbarkeit auf sozialen Medien aber auch in der Umgebung
Wichtig bei Recruiting: Sichtbarkeit und Reichweite, sich auf sich aufmerksam machen. Dies kann zum Beispiel durch soziale Medien passieren. Sie sollten Content liefern, der Ihre Unternehmenskultur und Ihre Mitarbeiter authentisch zeigen. Das Ziel ist es, Menschen anzusprechen, die von ihrer Einstellung und ihrem Mindset her gut zum Unternehmen passen könnten. Um spezifischer und effektiver zu sein, sollte man sich laut Dirk Tekath überlegen, wo in welchen Gegenden die jeweilige Zielgruppen an Arbeitnehmern lebt und diese dort gezielt zu bespielen. Das kann zum Beispiel auch in analoger Weise wie in Form von einer Anzeige „Wir suchen Mitarbeiter“ im Briefkasten realisiert werden. Es geht darum, Ihr Unternehmen nicht nur als Arbeitgeber, sondern auch als eine Gemeinschaft und einen Ort des Engagements darzustellen.
Done is better than perfect
Zum Schluss appelliert Dirk Tekath, dass Perfektion nicht zwingend notwendig ist. Er erinnert uns daran, dass es wichtiger ist, Dinge auszuprobieren und Spaß dabei zu haben, als stundenlang nach Perfektion zu streben. Experimentieren Sie also auf Plattformen wie TikTok und Instagram. Authentische Inhalte, selbst wenn sie nicht perfekt sind, können oft viel effektiver sein.