Ziel des Zukunftsdialogs ist es laut Website der Bundesregierung, eine gesamtgesellschaftliche Diskussion über die nahe Zukunft Deutschlands anzuregen – abseits des politischen Tagesgeschäfts. Dabei möchte die Kanzlerin möglichst viele Seiten einzubeziehen. Gefragt sind kreative und innovative Ideen, die für das künftige Regierungshandeln relevant sein könnten. Es gehe dabei nicht um Theorie: “Wir wollen die Ideen und Erfahrungen unserer Bürger konkret nutzen”, sagte Merkel im Gespräch mit “Bild am Sonntag”. Gute Vorschläge aus dem Dialog könnten ihren Weg bis in die Ministerien finden.

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Foto von Austin Distel

Unter der Überschrift “Menschlich und erfolgreich. Dialog über Deutschlands Zukunft” stehen drei Kernfragen im Mittelpunkt:

Wie wollen wir zusammenleben?

Was hilft dem Zusammenhalt der Gesellschaft? Wie können wir kinderreicher und wie familienfreundlicher werden? Wie können Staat und Gesellschaft für mehr Sicherheit sorgen, zum Beispiel im Wohnumfeld, auf der Straße oder im öffentlichen Nahverkehr? Wie lässt sich Bürgerbeteiligung konkret besser organisieren?

Wovon wollen wir leben?

Was sind eigentlich Deutschlands Stärken auf dem Weltmarkt? Wie können wir neugierig und innovativ bleiben und damit Geld verdienen? Was können Arbeitgeber, Arbeitnehmer und der Staat tun, um Arbeit sicherer und attraktiver zu machen?

Wie wollen wir lernen?

Wie sieht praktische Wertevermittlung aus? Wie können wir alle besser hinzulernen – sowohl im Beruf als auch privat? Welche Rolle spielt das Internet? Wie kann unser berufliches Lernen verbessert werden. Und: Kann eigentlich auch die Gesellschaft als Ganzes hinzulernen?

Online und vor Ort diskutieren

Zu den drei Hauptthemen wurden jeweils sechs Arbeitsgruppen gebildet, die aus bis zu 20 Experten bestehen. Im vergangenen Jahr haben dazu mehrere Treffen mit Bundeskanzlerin Merkel stattgefunden. Ab 1. Februar 2012 beginnt der Bürgerdialog, an dem jeder teilnehmen kann. Dies geschieht zunächst auf der Internetplattform www.dialog-ueber-deutschland.de. Dort besteht die Möglichkeit, eigene Handlungsvorschläge zu machen und von Erfahrungen und Ideen zu berichten.

Der Bürgerdialog wird aber nicht nur im Internet geführt. Vorgesehen sind auch Bürgergespräche in verschiedenen deutschen Städten: Die Bundeskanzlerin wird in Erfurt (29. Februar), Heidelberg (14. März) und Bielefeld (28. März) ausgewählte Themen des Zukunftsdialoges direkt mit den Bürgern diskutieren. Bis zum 15. April lassen sich Vorschläge einreichen, aber auch kommentieren und bewerten.

Die beliebtesten Vorschläge erreichen die Bundeskanzlerin

Die Absender jener zehn Vorschläge, denen die meisten Nutzer ihre Stimme gegeben haben, werden nach dem Ende des Zukunftsdialogs ins Bundeskanzleramt eingeladen. Dort treffen sie die Bundeskanzlerin und können ihre Ideen persönlich vorstellen.

Die gleiche Einladung erhalten die Absender jener zehn Vorschläge, die von den unabhängigen Fachleuten des Expertendialogs und den Mitarbeitern des Bundespressamtes nach fachlicher Prüfung als die erfolgversprechendsten ausgewählt wurden. Im Juli 2012 beenden auch die Experten ihre Arbeit. Anschließend wird der Abschlussbericht für die Bundeskanzlerin zusammengestellt. Dieser Bericht wird der Bundeskanzlerin auf einer Abschlussveranstaltung überreicht.

Quelle und weitere Informationen: www.bundesregierung.de