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In unserer heutigen HRM-Podcast-Folge haben wir Frank Breckwoldt zum Thema „Ethik und Mitarbeiterbindung“ zu Gast. Mit seinem Gesprächspartner Alexander Petsch, dem Gründer des HRM Instituts, verbindet den Hamburger eine langjährige Geschäftsbeziehung. Frank Breckwoldt lässt uns im Rahmen dieses Gesprächs unter anderem wissen, warum sich Anstand und Erfolg nicht gegenseitig ausschließen und warum er mit Mitstreitern den Deutschen Ethik Index ins Leben rief.

Frank Breckwoldt ist seit jungen Jahren erfolgreicher Unternehmer. Nach einem BWL-Studium führte er mit seinen zwei Brüdern zunächst den Haarpflegespezialisten Dralle. Nach dem Verkauf an L’Oreal 1991 gründeten die Brüder das Friseurunternehmen Ryf Coiffeur, das in Deutschland und in der Schweiz mittlerweile rund 1000 Menschen beschäftigt. Neben seiner Tätigkeit als Unternehmer arbeitet Frank Breckwoldt für namhafte Unternehmen wie Rossmann Drogeriemärkte, BKK Mobil Oil oder Bacardi Deutschland als Coach für deren Führungskräfte. Gemeinsam mit weiteren Initiatoren gründete er 2013 den Club of Hamburg, der sich das Motto „Erfolg mit Anstand“ auf die Fahne geschrieben hat.

Als Unternehmer mit jahrzehntelanger Erfahrung ist Frank Breckwoldt in der vergangenen Dekade primär ein Wandel aufgefallen: „Das Thema Sinngebung hat für Mitarbeiter bei der Auswahl ihres Arbeitgebers eine maßgebliche Rolle eingenommen.“ Ihnen liege daran, sich mit dem Unternehmenszweck und der Art und Weise, wie mit Mitarbeitenden umgegangen werde, zu identifizieren. „Für mich hat das Thema Ethik deshalb eine besondere Bedeutung“, sagt der Hanseat. Das ging so weit, dass er mit Mitstreitern aus Wissenschaft und Wirtschaft 2014 die Stiftung Club of Hamburg ins Leben rief, die sich das Motto „Erfolg mit Anstand“ in die Satzung und auf die Fahnen schrieb. Frank Breckwoldt ist fest davon überzeugt, dass Spitzenleistung und wirtschaftlicher Erfolg mit „bedingungslos anständigem Verhalten“ kombiniert werden müsse. „Anständig anzutreten und sich anständig zu verhalten, lohnt sich“. Mit dem Deutschen Ethik Index, kurz DEX, zertifiziert der Club of Hamburg seit wenigen Jahren Unternehmen, die sich der Causa angeschlossen haben.

Priorität hat nicht der schnelle Profit, sondern Nutzenstiftung für den Kunden

Doch wie können hohe ethische Grundsätze in einem Unternehmen zur Geltung kommen? „Grundsätzlich braucht man dafür ein positives Menschenbild“, sagt Frank Breckwoldt, „du musst den Menschen zugewandt sein“. Ferner müssten Führungskräfte im Arbeitsalltag „die berühmten vier V“, wie es der erfolgreiche Unternehmer ausdrückt, zum Ausdruck bringen – Verantwortung übertragen, Vertrauen entgegenbringen, für Verbindlichkeit sorgen und als Vorbild dienen. Mit einem negativen Menschenbild könnte das nicht erreicht werden, „damit zerstörst du am Ende nur alles“. Ethik spiele zudem in den Recruitingprozess hinein. Dass Kandidaten nicht nach Geschlecht, Nationalität oder sonstigen Gesichtspunkten diskriminiert werden sollten, ist für den Manager längst verständlich. Frank Breckwoldt und seine Kollegen vom Club of Hamburg gehen aber noch einen Schritt weiter.  „Kandidaten eine Chance geben, die vielleicht auf ihrem Weg etwas gemacht haben, das nicht so toll war.“ Auch Wertschätzung, die Unternehmen ihren Mitarbeitern ehrlich entgegenbringen, spiele eine immer entscheidendere Rolle. „Damit haben Arbeitgeber auf einem immer enger werdenden Arbeitsmarkt deutliche Vorteile“, sagt Frank Breckwoldt.

Anständiges Benehmen spiegele sich aber auch in den Bilanzen langfristig wider, ist der Mitgründer des Club of Hamburg überzeugt. Oberstes Ziel eines Unternehmers dürfe nicht der Profit sein, sondern „das Streben nach erstklassiger Dienstleistung, erstklassiger Nutzenstiftung für den Kunden“. Natürlich freue auch er sich als Unternehmer über hohe Profite, sagt Frank Breckwoldt, aber ein nachhaltiges Wirtschaften stehe für ihn über der Profitabilität. „Wenn du bereits bist, richtig Geld zu investieren, nicht auf den schnellen Gewinn zu achten, dann merkst du am Ende, dass auch wirtschaftlich etwas sehr Vernünftiges herauskommt.“ Frank Breckwoldt beklagt, dass man heutzutage der öffentlichen Wahrnehmung zufolge „ein Schwein sein muss, um erfolgreich zu sein“. Morgens in der Bild-Zeitung, abends in der Tagesschau, fasst der Hamburger dieses Prinzip zusammen. Das ärgere ihn schon deshalb, weil es nicht den Tatsachen entspreche. „Die große, schweigende Mehrheit der Unternehmer ist ethisch anständig aufgestellt“, bricht Frank Breckwoldt für die deutsche Wirtschaft eine Lanze, „doch dieser Umstand scheint unspannend zu sein“.

Viele weitere Hacks als Checkliste oder das gesamte Interview als Podcast oder Text: HRM.de – DEX – Deutscher Ethik Index mit Frank Breckwoldt

Kontakt zu unserem heutigen Podcast-Gast Frank Breckwoldt: fbreckwoldt – HRM.de

Tape Art Cover Bild by Max Zorn : http://www.maxzorn.com / https://youtu.be/iGqo7e-FN0s

Music by “Monsters of Rec: die HR & Recruiter Branchenband” https://www.hrm.de/unternehmen/monsters-of-rec/

Podcast Produktion: York Lemb – Employee Podcast https://www.hrm.de/unternehmen/employee-podcast/

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Viel Spaß mit dieser Podcast Folge.

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