Die Kompetenz dazu kommt aus Berlin: Im Juli wurde bekannt, dass Klett eine langfristige Kooperation mit der Games Academy in Berlin eingeht und dazu 40 Prozent der Anteile des Unternehmens übernimmt. Die Beteiligung der Klett Gruppe an der Games Academy biete für beide Partner neue  Entwicklungsperspektiven, ließen beide Unternehmen verlauten. Demnach sehen sowohl der Bildungsspezialist Klett als auch die Spezialschule für die Ausbildung von Fachkräften der Computer- und Videospielindustrie in einer Zusammenarbeit großes Potential für die Zukunft.

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Foto von William Iven

Die Games Academy, gegründet 2000, bildet Programmierer, Künstler und Produzenten von Videospielen aus und bietet die Programme Film Art & Animation sowie Interactive Audio Design an. Standorte sind in Berlin und Frankfurt am Main. Ein weiterer Standort befindet sich in Vancouver/Britisch Columbia, Kanada. Sie lebt in ihrem Lehr- und Lernkonzept vor, was in der allgemeinen und beruflichen Bildung ein wichtiger Trend ist: Ausbildung als positive Lebenserfahrung sowie Lernen und Wissensvermittlung mit digitalen Medien. Dieses Konzept will man mit Unterstützung von Klett national und international weiter ausbauen. Inhalt der Kooperation sei deshalb die Erweiterung und Optimierung eines praxisorientierten Ausbildungsangebotes rund um die Themen Spielen – Visualisieren – Lernen.

Thomas Dlugaiczyk, Geschäftsführer der Games Academy: „Mit der Klett Gruppe haben wir einen spannenden und starken Partner für die Zukunft gefunden. Es ist die Energie, die in dieser Verbindung liegt: Tradition trifft auf Post-Moderne und das klassische Buch auf digitale Spielentwicklung. Klett ist ein Zukunftsunternehmen – wir werden viel voneinander lernen!“

Auch der Klett-Konkurrent Cornelsen will mit E-Learning weiter wachsen. Dafür hat man jetzt überraschend angekündigt, eine der bundesweit größten Nachhilfe-Schulen „Studienkreis“ zu verkaufen. Der Nachmittagsmarkt galt lange als lukratives Geschäft, der Studienkreis selbst machte nach eigenen Angaben zuletzt mit rund 65.000 Schülern 57 Millionen Euro Umsatz. Jetzt setzen sich jedoch mehr und mehr auch Online-Lernportale durch, die kostenpflichtig Schülern helfen, den Schulstoff zu wiederholen oder zu üben. Mit dem Portal Lerncoachies.de ist Cornelsen in diesen Markt bereits eingestiegen. Verlagsangaben zufolge hatte das Portal, dessen Inhalte sich an die entsprechenden Schulbücher des Verlages anlehnen, ein Jahr nach dem Start im Februar 2012 40.000 Nutzer, die durchschnittlich 25 Minuten pro Besuch darauf verweilen. Andere Anbieter von Online-Lernportalen in Konkurrenz zum Nachmittagsmarkt sind zum Beispiel www.bettermarks.de (u.a. finanziert von der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck), www.sofatutor.com (arbeitet mit Klett und dem Studienkreis zusammen), oder die ehemalige Bertelsmann-Tochter www.scoyo.de.