Die Vorbereitungen für die Personal España führten mich letzte Woche Mo.und Di. nach Madrid, wo ich mit einigen Kooperationspartnern und Kunden Gespräch hatte. Bei diesen Kontakten wurde deutlich, dass der HR-Markt in Spanien vor einer großen Herausforderung steht: Die Wirtschaft in Spanien boomt derzeit weiter, aber der Boom basiert auf zwei Branchen oder besser florierenden Wirtschaftszweigen – der Tourismusindustrie und der Bauindustrie.

Recruitierung ist derzeit das bestimmende Thema der Spanischen Personaler. Dank Spanischer Recruitingeigenheiten verschärft sich das Problem noch. So ist es in Spanien durchaus üblich, z.B. Bagger- oder Kranfahrer am Bauzaun der Nachbarbaustelle mit hohen Gehaltsversprechungen abzuwerben. Oft legt dann der Alte Arbeitgeber noch ein paar Euro oben drauf, damit Seine Baustelle reibungslos weiter funktioniert. Und so haben wir ohne die geringste Produktivitätssteigerung explodierende Gehälter.

Nun sind sich alle einig, das die Immobilien-Blase platzen wird. Die Frage ist nicht ob, sonder wann. Schon jetzt fallen die Immobilienpreise auf Mallorca, was als Frühindikator für den Immobilienmarkt gilt. Dann wird man in Spanien mit einem Heer von Arbeitslosen zu tun haben, die am Arbeitsmarkt vorbeiqualifiziert wurden, aber super hohe Gehälter gewöhnt sind – eine echte Herausforderung für HR-Verantwortliche!

Mangelndes Arbeitsaufkommen oder Bedeutungsverlust braucht die Branche sicher nicht zu befürchten, denn der Bedarf an Personallösungen bleibt groß. Angesichts des geschilderten Szenarios ist allerdings mit einer Aufgabenverschiebung zu rechnen, die insbesondere die Rekrutierungspraxis und die interne Weiterbildung und Qualifizierung der Mitarbeiter betrifft.

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Foto von Dane Deaner