Angesichts sich schnell wandelnder Kommunikationsgewohnheiten sind gerade Medienunternehmen mit einer starken Ausrichtung auf Printmedien auf hohe Effizienz ihrer Produktionsabläufe bei gleichzeitig hoher Flexibilität angewiesen. Dies kann nur gelingen, wenn die Mitarbeiter moderne Produktionstechnologien nicht nur bedienen können, sondern auch ihre Funktionsweisen genau kennen. Die Frankfurter Societäts-Druckerei GmbH (FSD), die mit ihren über 900 Mitarbeitern in den Geschäftsfeldern Druck, Zeitung, Corporate Publishing, Buch und Internet im Jahr 2009 einen Umsatz von mehr als 150 Millionen Euro erwirtschaftete, hat die Weiterqualifikation ihrer Mitarbeiter im Produktionsbereich als maßgeblichen Hebel identifiziert, um Instandhaltungskosten und Stillstandzeiten zu verringern bzw. zu vermeiden.

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Foto von yann maignan

Gemeinsam mit dem fachlich breit aufgestellten und industrienahen Bildungsdienstleister Provadis Partner für Beratung und Bildung GmbH entwickelte das Frankfurter Traditionsunternehmen ein maßgeschneidertes Qualifikationskonzept zum Industriefachwerker Druckweiter- und Papierverarbeitung. Es vermittelt den angelernten Mitarbeitern Grundwissen der Mechanik, Elektro-, Antriebs- und Steuerungstechnik und realisiert in Trainingsphasen vor Ort den Wissenstransfer in die Anwendungspraxis. Die besondere Herausforderung bei der Konzipierung des Qualifizierungsprogramms bestand darin, die unterschiedlichen Vorkenntnisse der Mitarbeiter zu berücksichtigen.

Acht Teilnehmer pro Lehrgang besuchen die Veranstaltungen, die an 20 Tagen bei Provadis und an drei Tagen bei der Societäts-Druckerei in Mörfelden-Walldorf stattfinden. Die theoretische Schulung legt hierbei die Basis, um den Blick auf die vorbeugende Instandhaltung zu schärfen. „Nur wer die technischen Zusammenhänge und Funktionsweisen der Verpackungsmaschinen und -anlagen kennt, kann Störungen vermeiden bzw. im direkten Dialog mit den Fachkräften der Instandhaltung die Stillstandzeiten verkürzen“ erläutert Bianca Leinweber, Leiterin der Aus- und Weiterbildung, die Motivation der Qualifikationsoffensive.

Das Konzept bietet allen Beteiligten Vorteile: Das Unternehmen ist in der Lage, die Effizienz seiner Prozesse zu erhöhen und die Instandhaltungskosten zu reduzieren. Zudem kann es aufgrund der erhöhten Mitarbeiterqualifikation seine Arbeitsorganisation sowie den Personaleinsatz flexibler gestalten. Die Mitarbeiter erwerben andererseits zusätzliche Qualifikationen und erhöhen mit dem IHK-zertifizierten Abschluss zum Industriefachwerker Druckweiter- und Papierverarbeitung ihre Karrierechancen. Sechzehn Teilnehmer wurden bereits in eine höhere Position befördert.