Vor ein paar Tagen bin ich aus Moskau zurückgekehrt (www.personal-moscow.ru) und die Eindrücke aus der russischen Hauptstadt sind noch ganz frisch. Moskau boomt weiter, die russische Wirtschaft strotzt nur so vor Selbstbewusstsein. Was die Entwicklung des russischen Personalwesens angeht, kann ich meine Eindrücke folgendermaßen zusammenfassen:

- die russische HR-Zukunft ist weiblich und sehr gut ausgebildet. Sowohl auf der Messe als auch in den Gesprächen mit zahlreichen Firmen wurde deutlich, dass im HR-Wesen sehr viele junge, gut ausgebildete Frauen unterwegs sind. Auffallend ist auch das geringe Alter vieler Entscheidungsträger: Es ist keine Seltenheit, dass Mittzwanziger in bedeutenden Firmen das Sagen haben.

- internationale HR-Player steigen verstärkt in Russland ein. Nach ersten zaghaften Versuchen vor drei Jahren waren es vor allem mutige und innovative Mittelständler, die den Markt getestet haben. In Russland maß man diesen Pionieren zum Teil große Bedeutung bei, sie galten dort zum Teil als „wichtigere“ Marktteilnehmer als auf ihrem Heimatmarkt. Neu ist, dass jetzt verstärkt große internationale HR-Player in Russland Flagge zeigen und verstärkt im Markt aktiv sind (zum Beispiel monster, Kaba oder Interflex).

- Es gibt HR-Themen, die in Russland gerade erst als HR-Themen entdeckt werden. In ihren russischen Niederlassungen führen die Global Player internationale Standards ein. Die Folge ist ein Riesenwachstumspotenzial in einzelnen Segmenten. Zeiterfassung etwa, die vormals als Security-Thema gehandelt wurde, wird nun als HR-Thema entdeckt.

Insgesamt lässt sich feststellen, dass das Personalwesen in Russland extrem im Aufbruch ist. Die Russischen Personaler sind total wissbegierig und saugen Infos wie ein trockener Schwamm auf: Zu einem Round Table Gespräch auf der Personal Moscow, das eigentlich für einen kleinen Kreis konzipiert war, drängten sich 60 Personalleiter/innen an den Tisch – und nicht wenige bewiesen mangels Sitzgelegenheit Stehvermögen.

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Foto von Thomas Lefebvre