
Die Daten der Umfrage zum Ideenmanagement unterstreichen die wachsende Bedeutung und Akzeptanz des Ideenmanagements in Deutschland:
- Generell wächst die Bereitschaft von Mitarbeitern, ihre Ideen einzubringen. Annähernd 1,4 Millionen Verbesserungsvorschläge wurden von den Beschäftigten 2007 eingereicht. (2006: 1,27 Mio.)
- Nicht nur die Anzahl der Vorschläge steigt, auch die Zahl der Einreicher. Der Beteiligungsgrad pro Unternehmen beträgt 2007 durchschnittlich 23,4 %. (2006: 22,1 %). Das heißt, fast jeder vierte Mitarbeiter bringt neue Ideen vor. Eine deutlich höhere Beteiligung gibt es in bestimmten Branchen, so etwa mit 46 % in der Autozuliefer-Industrie. Generell ist das Engagement in der Industrie mit 31 % deutlich höher als in Verwaltung und Dienstleistung mit 11 %.
- Die Anzahl der Vorschläge pro Mitarbeiter ist ebenfalls gestiegen. Waren es vor fünf Jahren noch 0,52 Ideen pro Mitarbeiter, so stieg die Zahl 2007 bereits auf 0,72 Ideen pro Mitarbeiter. Auch hier spielt die Branche eine große Rolle. Hier ein paar Beispiele: Autozulieferindustrie 2,0 Ideen/MA Elektroindustrie 1,52 Ideen/MA Metallverarbeitende Industrie 1,39 Ideen/MA Bei Verkehrsbetrieben, öffentlichen Körperschaften und Krankenhäusern ist die Quote wesentlich geringer.
- In gut jedem vierten Unternehmen (28 %) hat jeder Mitarbeiter einen Verbesserungsvorschlag abgegeben. Am engagiertesten waren Arbeitnehmer der Viessmann Werke GmbH & Co KG mit umgerechnet 17 Vorschlägen pro Mitarbeiter sowie Hoerbinger Antriebstechnik GmbH und FTE automotive GmbH mit jeweils 13 Vorschlägen pro Person.
- Der Nutzen für Unternehmen aus Mitarbeiterideen ist mit 1,49 Milliarden Euro (2006: 1,48 Mrd. Euro) weiter im Aufwärtstrend. Das entspricht einem Nutzen pro umgesetzten und quantifizierbaren Vorschlag von 6.462 Euro und von 684 Euro pro Mitarbeiter.
- Auch die Bereitschaft der Unternehmen, Ideen der Mitarbeiter umzusetzen, entwickelt sich weiter positiv. Die Umsetzungsquote liegt im Durchschnitt aller Branchen bei 65,2 % (2006: 64,0 %). Zwei von drei betrachteten Vorschlägen werden demnach umgesetzt.
- Folgerichtig stieg auch die Prämiensumme für eingereichte Ideen. Die Arbeitnehmer erhielten über 168 Millionen Euro an Prämien für ihre Vorschläge (2006: 163 Mio. Euro). Damit liegt der Durchschnitt je prämiertem Verbesserungsvorschlag unverändert bei 183 €.
Wie sich der Aufbau eines effizienten Ideenmanagements lohnen kann, zeigt das Beispiel Deutsche Post AG. Im Jahr 1999 hat das Unternehmen 17.800 Verbesserungsvorschläge von Mitarbeitern erhalten und damit Einsparungen in Höhe von 300.000 Euro erzielt. Im Jahr 2007 dagegen wurden bei der Deutschen Post AG in Deutschland von insgesamt 180.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rund 200.000 Ideen eingereicht, und der Jahresnutzen beträgt rund 257 Millionen Euro. Damit ist das Unternehmen auch der Spitzenreiter der dib-Umfrage.
„Erfahrungsaustausch ist die effizienteste Investition. Das Management von Ideen und Vorschlägen der Mitarbeiter gewinnt eine immer größere und zudem strategische Bedeutung für Unternehmen – im Hinblick auf die Kostensituation sowie die Qualitäts- und Innovationsfähigkeit“, so Walter Scheurle, Personalvorstand der Deutschen Post World Net und Pate 2007 für die Aktion ‚Ideen machen Zukunft’. „Gute Ideen sind dabei kein Zufall, sondern benötigen ein entsprechendes Umfeld von unbürokratischer Organisation und Bewertung sowie attraktiven Anreizen im Unternehmen.“
Veröffentlicht wurden die Ergebnisse der aktuellen Umfrage im Rahmen der internationalen Jahrestagung für Ideenmanagerinnen und -manager 2008 in Essen. Dies ist nicht nur das einzige Branchentreffen seiner Art, sondern auch ein Appell an Unternehmen und Gesellschaft, sich mit dem Ideenmanagement intensiver zu befassen und dessen Chancen zu nutzen. Nicht zuletzt ist die Jahrestagung auch Höhepunkt der Wirtschafts-Initiative „Ideen machen Zukunft“ zur Förderung des Ideenmanagements in Deutschland.