Martin_Gaedt_

Alexander Petsch: Glück auf! Und herzlich willkommen zu den heutigen HRM Hacks. Mein Name ist Alexander Petsch. Ich bin der Gründer des HRM Instituts, euer Gastgeber. In unseren heutigen HRM Hacks spreche ich mit Martin Gaedt , und zwar nochmal zur Vier Tage Woche. Martin Gaedt … ich glaube, ich brauche ihn euch nicht mehr groß vorzustellen. Wir haben schon drei Podcasts miteinander gemacht, und wenn ihr den zum ersten Mal hört, dann hört euch die anderen vorher auch an, und dann wisst ihr auch, wer Martin ist. Jedenfalls haben wir schon einen, wie ich finde, großartigen Podcast zum Thema der 4 Tage Woche gemacht, und mir war es nochmal wichtig, ein bisschen auf das Thema Prozesse und Spielregeln einzugehen, und deshalb gibt es heute HRM Hacks zu Prozessen und Spielregeln für die-Vier Tage-Woche. Herzlich willkommen, Martin!


00:01:07
Martin Gaedt: Danke für die Einladung. Die vierte Einladung, danke, danke, das passt doch zur Vier-Tage- Woche; ist übrigens auch mein viertes Buch, also es wird ja immer runder die Sache hier!


00:01:17
Alexander Petsch: Den Kalauer hätte ich auch noch auf Lager gehabt (beide lachen). Ja, ich hätte jetzt gesagt, und ich habe vier Haare auf dem Kopf oder so. Ähm, ja, Prozesse und Spielregeln.


00:01:30
Martin Gaedt: Das ist mein absolutes Lieblingsthema, weil ich sag immer: Stell dir mal vor, du spielst Siedler von Catan, und dann ruft einer aus der Runde “Schachmatt!” und meint, er habe gewonnen. Klingt absurd! Aber meiner Beobachtung nach ist das eines der Hauptprobleme, dass Spielregeln im Business und diese ganzen Themen der Unternehmenskultur sind ja am Ende alles Spielregeln, und wenn die nicht ordentlich kommuniziert werden und jeder nach anderen Regeln spielt, dann hast du genau das, was ich gerade beschrieben habe: Schachmatt. Wir spielen aber Siedler von Catan, und so entstehen so viele Missverständnisse, und deswegen ist mir das Thema der Spielregeln so wichtig.


00:02:10
Alexander Petsch: Ja, also bin ich voll bei dir. Vielleicht nochmal vorweg, ich habe mich das im letzten Podcast nicht so richtig gewagt. Wie bist du denn an die ganzen Firmen gekommen? Du hast 150-151 Beispiele im DACH-Raum recherchiert und sozusagen interviewt und denen auf den Zahn gefühlt, was die eigentlich für Prozesse, Spielregeln, Erfolgsfaktoren haben. Wie hast du die gefunden?


00:02:33
Martin Gaedt: Also, ich habe ganz viele, tatsächlich die allermeisten, über Instagram gefunden. Ich habe den Hashtag #4TageWoche eingegeben und war Mega erstaunt, Tausende von Handwerksbetrieben und Produktionsbetrieben zu finden. Hab sie einfach alle angeschrieben, oder 500 davon, und hab dann mit den 150, die geantwortet haben, habe ich dann quasi Interviews geführt. Natürlich auch über Zeitungsartikel und so, aber die aller aller allermeisten, also ich würde wirklich sagen, ich glaube, 120 von den 150, über Instagram.


00:03:05
Alexander Petsch: Abgefahren! Also, jetzt sagst du gerade Handwerksbetriebe, also vorher war mir das Thema 4 Tage Woche eigentlich eher so aus dem, ich sag jetzt mal, White Collar Worker Bereich, Unternehmensberatung, hippe Agenturen, die noch hipper werden wollen, und natürlich auch aus England, eher so das Thema. Wie ist das in Deutschland? Wie ist da so deine Beobachtung?


00:03:32
Martin Gaedt: (…) Ich glaube, die größte Überraschung für alle, die das Buch lesen werden, dass in Deutschland die Vorreiter die Handwerksbetriebe sind und die Vier Tage Woche einführen. Und es gibt auch, da sind wir bei den Spielregeln: Gründe, die ich erst durch die Interviews überhaupt mitbekommen habe, die da also, wo man sagen kann, das Handwerk könnte über Nacht alle Betriebe umstellen, es würde keinem auffallen. Und außerdem natürlich die in dem Handwerk arbeiten, die dann mehr Erholung bekommen. Also das… wir haben ja Nummer in Deutschland, 1 Million Handwerksbetriebe und die ganzen Produktionsbetriebe, und deswegen ist es auch keine Überraschung, dass wir das hier, die allermeisten, die umstellen, natürlich auch aus den Gewerken kommen, die wir faktisch haben. Und das ist eben Handwerk und Produktion. Und das Vorurteil, was in den öffentlichen Debatten häufig geführt wird, ist eben, es ginge nur in Firmen, die “eh schon remote arbeiten”, auch mit dem Unterton, und das ist aber eben [beide lachen] es ist eben nicht so. Es gibt, es gibt Einzelhändler, es gibt Pflegeanbieter, es gibt ganz, ganz viele Friseure, die nur noch von dienstags bis freitags öffnen. Es gibt die, wie gesagt, jede Menge Produktion, darunter Weltmarktführer, die auf die 4 Tage Woche umgestellt haben. Es gibt faktisch keine Branche mehr, wo es nicht funktioniert. Und zu den Spielregeln im Handwerk. Das Faszinierende ist, die Handwerksbetriebe arbeiten in Deutschland freitags in der Regel nur bis mittags. Das bedeutet, und das haben die ganzen Betriebe, die auf die 4Tage Woche umgestellt haben, gemerkt. Sie haben selbst bei einer reduzierten Arbeitszeit – also Handwerksbetriebe haben meistens, sag ich mal, auf 38 oder 36 reduziert, Einzelne auch auf 32, aber die allermeisten ja so in dem Bereich 38, 36 Stunden -, und die sagen, wir sparen am Freitag so viel ineffiziente Zeit, nämlich wir fahren freitags ja nicht mehr zu den Baustellen. Freitags war die Fahrt zur Baustelle die Hauptarbeitszeit, nämlich hinfahren und zurückfahren, um mittags Schluss zu machen. Dadurch, dass sie jetzt Montag bis Donnerstag jeweils, sagen wir mal, eine halbe Stunde länger arbeiten ist, oder auch eine Stunde, ist es halt mehr Arbeitszeit, als sie ursprünglich am Freitag hatten. Und deswegen ist es für die ganzen Handwerksbetriebe (…) also sowohl unterm Strich mehr Arbeitszeit. Aber es ist auch so ein krass gespart Energiekostenwert. Eine Baufirma in Wien hat vorgeht, hat wirklich das ganze Jahr mitgerechnet und hat 2022 160.000 € weniger ausgegeben für die Fahrzeugflotte, an Energiekosten, an Servicekosten, an Wartungskosten, weil sie freitags stehen – und haben denselben Umsatz gemacht wie 2021.

00:06:26
Alexander Petsch: Verrückt! Okay, fangen wir mal (mit weiteren) mit Spielregeln an, um ins Spiel zu kommen.


00:06:34
Martin Gaedt: Gehe auf Start! (lacht)


00:06:37
Alexander Petsch: Genau und über los. Was würdest du da sagen? Was sind so die wichtigsten Spielregeln?


00:06:46
Martin Gaedt: Ja, die wichtigste Spielregel ist und bleibt der Mensch. Nimm die Menschen mit, und zwar, das bezieht sich sowohl auf die Mitarbeiter und Mitarbeiter als auch auf die Kunden. Beziehe sie mit ein, frage sie nach ihrer Meinung, und das Faszinierende ist, wenn man alle Punkte durchgesprochen hat, wollen fast alle. Gleichzeitig sagen, fast alle Betriebe, Leute, es ist euer Leben, es ist eure Zeit, ihr könnt wählen. Insofern gibt es eben auch Betriebe… ein Handwerksbetrieb, wo du jede jeden Monat neu wählen kannst. Willst du diesen Monat in der vier oder fünf Tage Woche arbeiten? Es gibt andere Unternehmen, die sagen, die Hälfte arbeitet an vier Tagen, die andere an fünf Tagen. Also, und ganz häufig werde ich gefragt oder kriege auch so, ich würde es eher ein Vorurteil nennen, die, wenn jetzt schlechte wirtschaftliche Zeiten kommen oder ne echte Rezession, dann sind die da alle sofort weg. Und ich behaupte genau das Gegenteil. Was ich beobachte ist, diese ganzen Unternehmen, die gerade ihre Prozesse verändert haben, die die Spielregeln verändert haben, die sind viel resilienter, die sind viel erfahrener auch im Umgang mit Veränderungen als die Unternehmen, die weiter dasselbe Ding machen wie seit 20, 30 oder auch 50 Jahren, und deswegen werden die auch bei Krisen eher in der Lage sein, auf eine Krise angemessen zu reagieren als die Betriebe, die es nicht mal in guten Zeiten schaffen, ihr Geschäftsmodell zu verändern. Und das ist, glaube ich, so, diese, also eine der Spielregeln. Wo (…) man wirklich sagen kann, die Unternehmen sind lernfähiger, also die gucken sich die Prozesse an, die verändern die Prozesse, die verändern die Prozesse, um die 4 Tage Woche einzuführen, sie verändern aber auch die Prozesse immer fortlaufend. Viele Firmen machen weiterhin alle halbe Jahre eine Umfrage unter ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur 4 Tage Woche. Was können wir noch verbessern? Was können wir noch verändern? Wie können wir die Rahmenbedingungen noch anpassen? Es gibt einen Unternehmer, der mich extrem inspiriert hat, Paul Ohrichs aus aus der Schweiz, der ein Hotel führt. Und der sagt, ich halte mich aus allem raus, weil meine 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die haben den Kundenkontakt, die gewinnen das Spiel, die schießen für mich die Tore. Ich wäre auch blöd, wenn ich mich vorne hinstelle und alleine versuche, alle Tore zu schießen. Ich schaffe den Rahmen, ich schaffe das Spielfeld, damit meine 80 MitarbeiterInnen auf ihre Art und Weise für mich die Tore schießen können, und ich muss dafür sorgen, dass keine Steine im Weg liegen, dass nichts sie ausbremst, dass sie genug Erholung bekommen, damit sie diese Leistung für die Kunden bringen können. Alle Ideen, die sie von den Kunden einholen, von den Gästen, prüfe ich und lasse die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entscheiden, ob wir es machen. Auch da hält er sich raus, und er sagt wirklich – und das ist natürlich ein Lerneffekt, den er über 20, 30 Jahre in der Branche gelernt hat -, aber er sagt, die oberste Spielregel ist, ich spiele nicht, ich schaffe das Spielfeld.


00:09:50
Alexander Petsch: Ja, es ist (…) dieser oft zitierte Spruch, ich möchte AN und nicht IN der Firma arbeiten, als Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer – (er) spiegelt das ja wieder.


00:10:03
Martin Gaedt: Ja, und das erlebe ich halt, (…) diese Lernbereitschaft, also auch dieses Wir sind hier nicht fertig (…), wir schaffen jetzt nicht die 4 Tage Woche, und damit (…) sind alle Probleme gelöst, ganz das Gegenteil! Wir schaffen die Vier Tage Woche, weil wir schon seit Jahren daran arbeiten, die Prozesse zu verbessern, weil wir schon seit Jahren die Produktivität erhöht haben. Können wir überhaupt jetzt, zum Beispiel, sechs Stunden Wochenarbeitszeit an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurückgeben und von 40 auf 34 Stunden reduzieren? Und jetzt lernen wir aber weiter. Wir hören nicht auf, sondern wir lernen weiter. Also ich würde behaupten, die Unternehmen, die die 4 Tage Woche erfolgreich eingeführt haben, auch im Sinne von Entlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das sind die lernfähigsten Unternehmen, die es überhaupt gibt, und die lernen auch weiter. Die bleiben, die stehen, und es gibt zum Beispiel … von wegen Spielregeln. Ich habe ganz häufig, wenn ich auch so wie du ja auch in deinen Podcast (…), wenn ich am Ende gefragt habe, was ist eure Hauptmessage oder was ist so das Fazit von allem? Dann haben ganz viele gesagt, wir wollen, dass Arbeitszeit noch viel flexibler wird. Also, wir arbeiten schon am nächsten Modell. Wir haben jetzt die Vier Tage Woche eingeführt. Wir sind schon Vorreiter, und trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, arbeiten wir schon am nächsten Modell, weil wir wollen. Jeder Mitarbeiter soll arbeiten können, wann er will, und das muss ich als Unternehmer schaffen: Diese Leistung, die der Mitarbeiter bringen will, von mir aus auch jede Woche unterschiedlich, das muss ich schaffen, so zu planen, dass es funktioniert. Das ist meine Aufgabe als Unternehmer. Also sag ich jetzt, zitiere ich jetzt mehrere Gesprächspartner, (…) zwar sowohl aus dem Handwerk als auch aus der Hotellerie/ Gastronomie, die gesagt haben, wir fangen gerade erst an, die Arbeitszeiten zu verändern.


00:11:52
Alexander Petsch: Also für mich ist ja die 4 Tage Woche schon revolutionär, und du sagst jetzt okay, das war erst der Einstieg ins Spiel. Ja!


00:12:01
Martin Gaedt: Genau das finde ich so faszinierend. Manche haben noch nicht mal mit der Vier Tage Woche angefangen oder behaupten sogar, es ginge in ihrer Branche nicht. Letztendlich ist es ja nur ab nur eine Abwehr, sich damit beschäftigen zu müssen, während andere sie bereits eingeführt haben und schon den nächsten Schritt gehen.


00:12:17
Alexander Petsch: Okay, kommen wir nochmal zu den Spielregeln zurück. Also ich glaube, eine Spielregel ist definitiv: Du musst produktiver werden, du musst eine Produktivitätssteigerung hinbekommen, weil sonst ist es ja.


00:12:29
Martin Gaedt: Naja, klein’ Moment, aber dafür kommt dann wieder die unsere Lieblingsregel: Streichen.


00:12:35
Alexander Petsch: Okay.


00:12:36
Martin Gaedt: Ja, (…) weil alle haben erfolgreich erst mal ausgemistet, haben gestrichen, haben Dinge reduziert und dadurch eine Produktivitätssteigerung hingekriegt.

00:12:47
Alexander Petsch: Hm!

00:12:47
Martin Gaedt: Es ist immer wieder, eigentlich immer wieder, dieselbe Geschichte. Wir fokussieren uns. Zum Beispiel die Friseure, die halt nur noch von dienstags freitags offen haben. Dafür donnerstags ein bisschen länger. Die sagen, wir fokussieren uns. Die Kunden danken uns, weil die wollen samstags auch nicht mehr kommen. Oder ein Restaurant in der Schweiz. Die haben tatsächlich nur noch Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag offen. Ja, läuft!


00:13:12
Alexander Petsch: Läuft, das wird also. Ich meine, viele Zuhörerinnen und Zuhörer wissen ja, ich komme aus dem Saarland, dem schönsten Bundesland der Welt, und die Maßeinheit für ganz viele Dinge. Also, man hört ja immer ein Waldbrand, so groß wie das Saarland, aber wir sind auch das Maß. (beide lachen) In welcher anderer Hinsicht? (…) In der Mainzer Straße ist, glaube ich, die Straße mit den meisten Sterneköchen. Was stellt man da fest? Da kriegt man samstags nichts mehr zu essen. Da dachte ich am Anfang, was ist das hier? Ja, weil die Sterne-Gastronomie in Saarbrücken hat festgestellt, dass sie ihre Mitarbeiter dann halten kann und bessere Mitarbeiter findet, wenn man halt samstags den Mitarbeitern frei gibt und sie nicht sozusagen in die Küche stellen wird. Das habe ich auch abgefahren zum Thema Flexibilität.


00:14:05
Martin Gaedt: Exakt, exakt, und die auch die werden mit Sicherheit berichten, dass ihr Umsatz dadurch nicht geschmälert ist.


00:14:13
Alexander Petsch: Die waren wahrscheinlich vorher ausgebucht und sind jetzt an anderen Tagen ausgebucht.


00:14:19
Martin Gaedt: Exakt.


00:14:19
Alexander Petsch: Ja. (beide lachen)


00:14:19
Martin Gaedt: Exakt, und das ist eben diese Spielregel: auch Dinge also… die nach dem Streichen oder Produktivitätssteigerung kommen, ja die Spielregeln, (…) die Dinge, also … diese Lernfähigkeit, die ich schon beschrieben hatte, Dinge weiter auch am Laufen zu halten und weiter zu betrachten und weiterzuführen, ändern, nicht stehen zu bleiben, und das ist ja dann die eigentliche Innovationskraft. Also für mich ist Innovationskraft letztendlich permanent am Lernen zu sein, am Beobachten, am Verändern. Natürlich muss man auch immer wieder Dinge etablieren. Ganz klar, du kannst dich jede Woche die Öffnungszeiten ändern, das funktioniert auch nicht. Also, du musst Dinge etablieren und gleichzeitig aber auch dieses Weitergucken, Weiterlernen. Das ist für mich das eigentliche unternehmerische Handeln. Zu sagen, okay, (…) wir gucken… Ich als Unternehmer schaffe jetzt schon den nächsten Schritt, und das finde ich halt so faszinierend, dass (…) die Unternehmen, die für mich jetzt die Vorreiter der 4 Tage Woche sind, genau das tun. Die sagen eben nicht, wir nehmen die Schablone, legen sie auf unser Unternehmen, und jetzt haben wir auch die Vier Tage Woche. Kein einziger von denen! Sondern die haben alle gesagt: Okay, ich verstehe das als ein Modell, und das Modell müssen wir jetzt auf uns anwenden.


00:15:30
Alexander Petsch: Du hast vorhin gesagt, viele wählen auch… also es gibt welche, die Mitarbeiter können da vier Tage oder fünf Tage arbeiten. Jetzt habe ich von dir gelernt, Vier Tage Woche heißt in der Regel vier Tage bei vollem Lohnausgleich. Was zahle ich dann an die, die fünf Tage arbeiten?


00:15:50
Martin Gaedt: Na ja, auch da gibt es unterschiedliche Modelle, also die allermeisten, die diese Flexibilität anbieten und sagen, du kannst wählen zwischen vier Tagen und fünf Tagen, die sagen, du arbeitest halt, also beide arbeiten gleichviel, nur halt entweder auf vier oder fünf Tage verteilt. Ja, so, (..) und das ist, hat auch ganz handfeste Gründe. Der eine sagt, (…) ich arbeite lieber am Montag bis Donnerstag länger, dafür habe ich dann drei Tage mit meiner Familie, und die (…) andere im selben Unternehmen sagt, ich arbeite lieber fünf Tage kürzer, um nachmittags Zeit mit meiner Familie zu haben. Viele Unternehmen berichten auch, sie haben die einen Unternehmen… ganz explizit, die haben gesagt, bei uns haben sie nur 20 Prozent gewählt, die 4Tage Woche, aber auch die anderen 80 Prozent bleiben bei uns, weil sie wissen, sie haben die Flexibilität, weil wir ihnen glaubhaft gezeigt haben, bei uns habt ihr die Flexibilität. Selbst wenn sie es nie wählen würden, ist es trotzdem einen Grund zu bleiben.


00:16:54
Alexander Petsch: Heißt aber nochmal, als Spielregel ist im Prinzip: Wir reduzieren die Arbeitszeit von 40 auf zwischen 32, wie ich von dir gelernt habe, und 38, und du kannst dann wählen, ob du diese reduzierte Arbeitszeit in vier oder in fünf Tagen machst. (unverständliche Sprache)


00:17:14
Martin Gaedt: Ja, genau, exakt, exakt!


00:17:16
Alexander Petsch: Okay.


00:17:17
Martin Gaedt: Ähm, und das wichtige daran ist eben dieses Zeichen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihr könnt also, ihr könnt bestimmt, ob wir es überhaupt machen, ihr könnt Dauer wählen, welches Modell für euch gerade besser. Es gibt übrigens sogar eine Firma, die sagt, bei uns können alle zwischen drei und fünf Tage Woche wählen, wobei jetzt bei Drei Tage Woche dann bei denen tatsächlich dann auch, weil, wenn jemand die Drei Tage Woche wählt, dann auch ein Stück vom Lohn gekürzt wird. Aber der kann jeden Tag wieder auf die vier Tage oder fünf Tage umsteigen. Also, das ist das Entscheidende dieser Flexibilität, und (…) das glaube ich, wird ein Megatrend, also die vier Tage Woche wird. Ob das jetzt ein Megatrend wird, werden wir sehen. Ich glaube, im Handwerk in jedem Fall, in der Gastronomie/ Hotellerie in jedem Fall. Aber ob jetzt flächendeckend, weiß ich nicht, aber die Flexibilisierung der Arbeitszeit, die wird damit einen extremen Schub bekommen, und zwar in allen Branchen, und Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber müssen sich darauf einstellen, weil, wenn ein Mitarbeiter einmal erlebt hat, ich kann in meiner Firma wählen zwischen drei Tagen, vier Tagen, fünf Tagen. Ich kann in der Firma (…) monatlich wählen: 32 Stunden, 34 oder 38 Stunden. Ich kann wählen, ob ich Vollzeit 30 Stunden arbeite oder Vollzeit+ 40 Stunden. Du wirst nie wieder zurückgehen, du wirst nie wieder in eine Firma gehen, die sagt, so ist es bei uns, und es gibt kein rechts oder links. Ja, also (…), das können sich Arbeitgeber abschminken, und immer mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen halt diese positive Erfahrung, aber die sind für den Rest der Unternehmen… die werden nicht mehr zu dem anderen Unternehmen zurückgehen.


00:18:56
Alexander Petsch: Hm!


00:18:57
Martin Gaedt: Hm!


00:18:57
Alexander Petsch: Wie ist die Spielregel für Urlaubstage? Weil ich meine, ob ich jetzt vier oder drei oder fünf Tage arbeite, hat ja eine Auswirkung auf meine Urlaubstagszahl.


00:19:06
Martin Gaedt: Sehen, wir regeln nicht. Also da gibt’s, da gehe ich jetzt explizit im Buch nicht drauf ein, weil fast immer die Urlaubstage gleichbleiben. Da gibt es ein paar Ausnahmen, die sagen, wir haben es mit den Mitarbeitern besprochen. Sie kriegen halt jeden Freitag frei. Dafür haben sie dann nicht mehr 30, sondern, sagen wir mal, 26 Urlaubstage. Aber das ist (…) genauso individuell vereinbart, wie ob wir jetzt montags, mittwochs…


00:19:29
Alexander Petsch: Okay, lass uns erstmal das Thema… Ich führe 4 Tage Woche ein, und es bleiben die Urlaubstage gleich, sagst du (meistens), also zwischen 26 und 30. Meine Frage zielt jetzt ein bisschen darauf hin ab. Ich habe ja, (…) wenn alle 30 Urlaubstage haben, und es arbeitet einer aber nur vier Tage, dann ist es ja im Moment so, dass der weniger Urlaubstage hat.


00:19:55
Martin Gaedt: Genau, und das gibt es in dem Unternehmen nicht. Also da ist es egal. Also der, der vier Tage arbeitet und dieselbe Stundenzahl hat wie jemand, der fünf Tage in der Firma arbeitet, (da) ist der Urlaub identisch, und das bedeutet aber, dass der faktisch tatsächlich mehr Tage verreisen könnte.


00:20:11
Alexander Petsch: Ich rechne knapp nach, ja? (beide lachen)


00:20:17
Martin Gaedt: Ja, also, das ist aber eben also ein Spruch, den ich übrigens auch sehr oft gehört habe zu den Spielregeln, ist: Menschen haben genug, verdienen genug Geld. Ich sage jetzt nicht, dass es für alle und jeden gilt, aber in ganz, ganz, ganz vielen Branchen/ Unternehmen (…) wird es so empfunden, wir verdienen genug Geld, wir wollen keine Lohnerhöhung, wir wollen mehr Freizeit. Das ist ein Spruch, den ich ganz, ganz häufig gehört habe in Interviews, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wenn sie gefragt werden, mehr Lohn oder mehr Freizeit? Natürlich nicht bei allen, aber sagen wir mal so, zwei Drittel mehr Freizeit, ein Drittel mehr lohnen von der Tendenz ja, und dass deswegen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sich immer mehr darauf einstellen zu sagen: Okay, wir müssen eine Form finden, wie wir diese “mehr Freizeit” ermöglichen können, und deswegen bekommt die Vier Tage Woche hat gerade so ein Aufwind, weil das halt ein Mega… – meiner Meinung, meiner Beobachtung nach – ein Megatrend ist, dass Menschen mehr Freizeit wollen, und ich muss eine Spielregel in meinem Unternehmen finden und definieren und verkünden und etablieren, wie ich das ermögliche.


00:21:24
Alexander Petsch: Ja, bin ich voll bei dir, (das) glaube ich auch. Also, ich verstehe auch voll, dass, ich sag mal, es im Wettbewerb ein unglaublichen Recruiting-Vorteil mit sich bringt. Dass ich ich meine, das hast du ja auch bei deinen Beispielen, glaube ich, kannst du da viele Beispiele anführen von Unternehmerinnen und Unternehmer oder Organisationen, die vorher Probleme hatten, Mitarbeiter oder Auszubildende zu finden, und das hat sich dann schlagartig erledigt.


00:21:55
Martin Gaedt: Man kann wirklich schlagartig sagen, also ein Tischler berichtet, er hatte vorher über Monate null Bewerbungen, hat die Vier Tage Woche eingeführt und hat (es) natürlich dann publik gemacht in seiner Region und hatte wirklich innerhalb von zwei Wochen 50 Bewerbungen. Ein Tischler. Oder (…) wie die 25Hours Hotelgruppe berichtet, sie haben zuerst in Hamburg ein Experiment… Hamburg war 2021 das erste Hotel, was es eben experimentell eingeführt hat, die Vier Tage Woche, und sie hatten eine 200-fache! Steigerung an Bewerbungen. Das hat sich natürlich da nicht sofort gesetzt, ist auch klar. Sie haben dann aber drei Monate nach dem Testlauf oder vier Monate später haben sie es in allen Hotels im DACH-Raum eingeführt, und alle berichten, sie kriegen mehr Bewerbungen, aber vor allen Dingen, das ist halt so diese… Für mich ist es wie so ein Glückskreislauf, also (…) alle berichten, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind erholter. Dadurch sind sie auf der Arbeit, beim Arbeiten, freundlicher, motivierter. Die Übergaben in Hotels funktionieren besser, der Kundenkontakt ist noch besser. Aus dieser Freundlichkeit entsteht eine bessere Dienstleistung. Also wirklich so: Happy people happy guests, happy people customer, das ist so etwas, (…) was alle berichten, und am Ende steht fast immer mehr Umsatz und Gewinn, aber nicht am Anfang. Es ist nie, in keinem einzigen Gespräch, war das der Ausgangspunkt. Ich führe die Vier Tage Woche ein, um den Umsatz zu erhöhen, aber es ist fast immer die Folge am Ende.


00:23:31
Alexander Petsch: Ja, auch die Folgen natürlich der Prozesse: Produktivitätssteigerung, Ausmisten, das sind ja Grundlagen, die ich tun muss, sozusagen, die das Spielfeld bereiten… die Prozesse, die ich halt machen muss. Sehr spannend!


00:23:47
Martin Gaedt: Hm, dass man auch nicht vergessen darf, immer mehr, insbesondere junge Menschen… Also wir haben ja lange Jahre über die digital natives gesprochen. Jetzt kommen die sustainable natives. Die sind eben aufgewachsen in einer Welt, wo zumindestens, auch wenn es nicht eingehalten wird, das Pariser Abkommen gilt oder gelten sollte; wo es ein Bundesverfassungsgericht gibt, was es vorher noch nie gab seit 2021, was die Rechte der jungen Menschen auf gesunde Umwelt gestärkt hat, und die mit den 17 Zielen der Nachhaltigkeit aufgewachsen sind, die viele Länder ratifiziert haben. Und diese sogenannten sustainable natives kommen jetzt in die Unternehmen und sagen, was ist denn mit eurer Nachhaltigkeit? Und die Unternehmen, die eine Vier Tage Woche haben, können halt wirklich messbar nachweisen, dass sie weniger Co2 produzieren. Diese eine Baufirma, die ich vorhin schon genannt hatte in Wien, die hat 2022 72 Tonnen weniger Co2 produziert, und jedes Unternehmen, das 20 Prozent weniger… , also, zum Beispiel freitags, nicht mehr auf die Baustellen fährt, also insbesondere im Handwerk und in der Produktion, die haben 20 Prozent weniger Fahrzeiten, und zwar sowohl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ZUR Arbeit als auch nachher zur Baustelle, also doppelte Einsparung eigentlich, und sie haben natürlich, wenn sie Produktion haben, weniger Heizkosten oder weniger Maschinenkosten, und all das summiert sich halt in der Summe. Das es halt wirklich auch für den Klimaschutz ein messbarer Faktor (…), und aber auch in der Personalgewinnung kann man wirklich sagen, wir produzieren 20 Prozent weniger Co2 als Unternehmen.


00:25:28
Alexander Petsch: Mhm, gibt’s Untersuchungen oder Erfahrungen zum Thema Fluktuation. Impact der Vier Tage Woche auf Fluktuation?


00:25:35
Martin Gaedt: Ja, also sowohl in den ganzen Untersuch oder oder auch Experimenten oder Testläufen in Island vier Jahre lang; in UK, halbes Jahr lang; in Spanien läuft jetzt gerade über zwei Jahre ein Versuch. Überall und auch in den deutschen Unternehmen, die ich jetzt befragt habe, in Deutschland. Die Fluktuation sinkt extrem, geht gen null, genau aus dem Grund. Ich müsste ja, wenn ich wechsle, (…) aktuell noch zumindest, zu einem Unternehmen gehen, was in der Regel noch die Fünf Tage Woche hat. Keiner… Also ich kann wirklich sagen, von den allen, mit denen ich gesprochen habe, keiner (ist) mehr bereit, außer sie haben halt schlechte Erfahrungen gemacht in dem Unternehmen, was sie (die Vier Tage Woche, Anm. d. Red.) als Schablone schlecht eingeführt hat. Aber in den Unternehmen, mit denen ich gesprochen habe, bleiben die Menschen… Eist ja eine mehrfache Verbesserung der Unternehmenskultur, es ist eine bessere Stimmung, (…) erholte Mitarbeiter sind kreativere Mitarbeiter. Aber vor allen Dingen wissen sie auch, und das ist, glaube ich, ganz entscheidend: Mein Arbeitgeber/ meine Arbeitgeberin, kümmert sich wirklich um uns. Wir wissen, egal, was passiert, sie sind eher bereit für uns, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Veränderungen durchzuführen, und da (…) da gehe ich doch nicht weg. Es gibt übrigens auch eine Firma, die ich super spannend finde. Die hat eine andere Art der Vier-Tage-Woche eingeführt, und ich glaube, auch das wird kommen, dass es immer mehr unterschiedliche Modelle gibt. Die haben gesagt, vier Tage Arbeit, ein Tag Lernen! Das heißt, sie haben also, ich nenne es gerne das “Update des Unternehmens”. Also das ist für mich auch eine Spielregel. Wie oft schau auf dein Handy? Wie oft macht dein Smartphone ein Update, und jetzt übertrag es auf dein Unternehmen. Wie oft macht dein Geschäftsmodell ein Update? Wie oft macht dein Mitarbeiter Gewinnungsprozess-Update? Dieses Unternehmen mit, ich glaube, inzwischen 300 und vier Mitarbeitern schafft es durch diesen einen Lerntag -wo sie eben auch jede Fortbildung buchen können, nutzen können, die Zeit und die Ressourcen bekommen -, schafft es, dass 300 und vier Mitarbeiterinnen Mitarbeiter sich 52 Mal im Jahr updaten. Da gehe ich doch nicht weg! Sorry, und die haben es geschafft, (…) im letzten Jahr 120 neue Softwareentwickler einzustellen, wo alle anderen Firmen sagen, die gibt es nicht. Doch die gibt es, wenn du was bietest. Ja, und das ist ja das Verbindende von allen! Baugewerbe, (…) die haben ihre Einstellungsquoten um 500 Prozent steigern können.(…) Die Malerin Jessie Hansen in Schleswig-Holstein, die (…) hatte vorher vier Gesellen, hat keine Mitarbeiter gefunden, sie hat hat drei, sechs Monate später schon 20 Mitarbeiter gehabt und 25 auf der Warteliste. Alle Unternehmen berichten dasselbe: Fluktuation gen null, Mitarbeiterschlange – können auswählen. Qualität gesteigert.


00:28:23
Alexander Petsch: Gab es dann dieses eine Beispiel (…) Weiterbildungsangebot?


00:28:28
Martin Gaedt: Da habe ich nur das eine Beispiel.


00:28:30
Alexander Petsch: Ja, okay.


00:28:34
Martin Gaedt: (…) Solche Modelle werden sich durchsetzen, weil (…) es ist für’s Unternehmen besser, (…) wenn meine Mitarbeiter 52 mal im Jahr ein Update machen, für sich und für’s Unternehmen. Aber es ist einfach, ja, wäre ich Softwareentwickler, ich würde mich sofort bewerben. Habe ich den auch gesagt. Habe ich denen sofort gesagt. (lacht) Ja, bin ich aber nicht, deswegen nicht, aber trotzdem, ja, da geh’ auch nicht weg, da bleibe ich.


00:28:58
Alexander Petsch: Faszinierendes Thema! Ich glaub nochmal, zurückkommend auf unseren allerersten Hacks sozusagen. Dazu war, ich glaube, das allerwichtigste, was ich jetzt von dir gelernt habe (…): Nimm deine Leute mit, nimm deine Leute ernst!


00:29:15
Martin Gaedt: Ja, ja.


00:29:16
Alexander Petsch: Als Grundlage: Frag, wie die Befindlichkeiten sind! Und in dem vorherigen Podcast hattest du auch gesagt, dass es Beispiele gegeben hätte, wo es Geschäftsführungen vorgeschlagen haben, die Mitarbeiter ist absurd fanden, und…


00:29:32
Martin Gaedt: Ja, und zwar die Begründung war immer wieder spannend. Was sollen denn die Kunden denken? Wie sollen wir denn die Kunden in der weniger Zeit bedienen, oder was machen denn die Kunden dann am Freitag? Also, es war ganz, ganz häufig ja eigentlich das unternehmerische Interesse, die Kunden zu bedienen. Und und deswegen ist es eben genau dieser Heck so wichtig, zu sagen, mach es mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, präsentiere es ihnen, nimm sie mit auf die Reise, höre alle ihre Bedenken, gehe auf die Bedenken ein, und immer wenn das so gemacht wurde und diese Bedenken auch entkräftet wurden oder Beispiele gefunden wurden, wieso die Kunden vielleicht auch Interesse haben, und dann im nächsten Schritt auch die Kunden mit auf die Reise zu nehmen, dann hat’s immer funktioniert.


00:30:14
Alexander Petsch: Super, ja, Martin, hast du noch zum Schluss eins, was du mitgeben würdest?


00:30:21
Martin Gaedt: Was ich mitgeben würde… Da schaue ich doch mal in mein schlaues Buch, (…) “Damit potenzielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von den Angeboten erfahren, braucht es mediale Präsenz!” Ja, als mein altes Thema der Sichtbarkeit, und das ist halt das Faszinierende, mit der Vier Tage Woche kriegst du sofort mediale Präsenz.


00:30:41
Alexander Petsch: Ja, im Moment schon noch. Wenn’s alle eingeführt haben, wird es schwieriger.


00:30:45
Martin Gaedt: Ja, und genau deswegen ist es so faszinierend, dass die Unternehmen, die es schon eingeführt haben, ja jetzt schon dabei sind, das nächste Modell zu entwickeln.


00:30:54
Alexander Petsch: Was wird das nächste Modell sein?


00:30:57
Martin Gaedt: Was ich vorhin sagte, also eine noch krassere Flexibilisierung im Sinne von: Arbeite bei uns, wann du willst. Das kannst du jede Woche neu festlegen, weil es einfach gut dokumentiert wird, oder weil es, weil die Prozesse bei den Unternehmen so sind, dass es ermöglicht wird. Das ist genau das Ding mit dem Spielfeld. Schafft das Spielfeld und lass die Leute selber spielen, und das haben wir auch ganz viele gesagt. Am Ende findet jeder Spieler eh seine etablierten Arbeitszeiten. Es gibt kaum jemanden, der jede Woche anders arbeiten will, aber wenn du den Rahmen schaffst, dass du es könntest, allein das schon sorgt dafür, dass die Mitarbeiter zufriedener sind, und trotzdem werden sie immer ihre etablierten Zeiten arbeiten, ob wir jetzt vier Tage, fünf Tage, drei Tage ab 32 Stunden, 30 Stunden oder 34 Stunden; aber schafft den Rahmen (…), oder eben auch solche Modelle wie vier Plus eins, also vier Tage arbeiten, einen Tag Lernen. Ich glaube, (…) dieses Lernen wird immer wichtiger, weil wir einfach uns weiterbilden, bilden müssen. Ja, lasst doch die Leute mal einen Tag diese ganzen ChatGPT- KI-Dinge ausprobieren oder Bild zu Text und Text zu Bild, und weiß ich nicht was alles. Und wenn die Leute das lernen, können sie es in die Prozesse mit einbinden, und ich glaube, davon profitieren alle.


00:32:17
Alexander Petsch: Ja, Martin, spannendes Thema. Ich kann nur sagen, traut euch, probiert es aus oder setzt euch damit auseinander, bevor ihr euch überlegt, das zu probieren. Martin, vielen Dank für deine ganzen Tipps und Anregungen. Schön, dass du da warst. Und ihr findet natürlich wieder die Zusammenfassung und die Checkliste auf HRM.de. Also, Glückauf, bleibt gesund und denkt dran, der Mensch ist der wichtigste Erfolgsfaktor für euer Unternehmen!