In den ersten zwei Kapiteln des ersten Teiles wird beschrieben, vor welchen großen Herausforderungen Erwerbsarbeitsorganisationen stehen und welche zentrale Rolle Mitarbeiter dabei innehaben. Somit ist die Bedeutung von HR-Management höchstwertig, befindet sich aber in krassem Widerspruch zum HR-Image. „Aus der grauen Maus muss ein allgemein akzeptierter und respektierter Dienstleister werden, der mit den anderen Bereichen auf Augenhöhe agiert, ein gefestigtes Standing beim Management besitzt, von den Mitarbeitern nicht nur gebraucht, sondern auch gewünscht wird – kurzum: ein echter Partner“ (Seite 27).

Kapitel 3 des ersten Teiles bietet anhand von 23 Touchpoints der Marke HR erste Konkretisierungen. Die restlichen Kapitel des ersten Teiles beschäftigen sich mit Werkzeugen, über welche HR-Manager verfügen sollten, sowie evaluierenden Aspekten, welche sich unter anderem auf folgende Indikatoren beziehen können: Markenbekanntheit, Markensympathie, Identifikation mit der Marke und wahrgenommene Markenqualität.

Im zweiten Teil wird das im ersten Abschnitt Behandelte anhand des Beispiels einer deutschen Bank konkretisiert. Hintergründe der Neugestaltung des HR-Managements waren die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise sowie die Übernahme einer bis dorthin konkurrierenden Bank. Vor diesem Hintergrund wurde das gesamte HR-System auf den Prüfstand gestellt, um unter anderem zu erreichen, dass die Personalarbeit zukünftig einheitlich gemanagt wird.

Im dritten Teil behandeln acht Autoren in ebenso vielen Beiträgen unter anderem folgende Aspekte: Zentrale Zukunftsthemen des HR-Bereiches, Branding und Selbstbewusstsein, die Notwendigkeit transparenter Personalarbeit in Zeiten des Social-Media- Recruitings, HR Brand als Führungsaufgabe, Namensfindung im Kontext der HR-Markenarbeit sowie die Funktion der Marke als Bindeglied zwischen Angebot und Nachfrage. Im abschließenden, kurz gehaltenen vierten Teil wird den Verantwortungsträgern in den Personalabteilungen noch einmal Mut gemacht, Personal als Marke zu denken und auch zu managen.

Abschließende Bemerkung: Den Autoren gelingt es sehr ausführlich, mit verschiedenen Argumenten in Richtung HR-Markenbildung zu motivieren. Relevante marken- beziehungsweise marketingspezifische Aspekte machen sie sichtbar. Dies gilt auch für den Transfer des theoretisch Dargestellten in Richtung der Fusion von zwei Großbetrieben. Nicht beziehungsweise zu wenig bedacht wird die Situation von Klein- und Mittelbetrieben, in welchen HR-Branding eine ganz spezifische Herausforderung bedeutet – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Tatsache, dass Personalverantwortliche nicht von vornherein (nur) in Personalabteilungen arbeiten beziehungsweise oft „Multifunktionäre“ sind.

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Foto von Carl Heyerdahl

 

Praktischer Nutzwert * * * * *
Lesbarkeit/Schreibstil * * * * *
Verständlichkeit * * * * *
Gliederung/Übersichtlichkeit * * * * *
Meine persönliche Empfehlung für Personalverantwortliche * * * * *


Quelle: personal manager 2/2012

Den Personalbereich und seine
Leistungen als Marke managen
Von Marco Esser und Bernhard Schelenz
Publicis Publishing 2011
191 Seiten, 34,90 EUR
ISBN 978-3-89578-380-7
www.publicis.de/books






Autor: Kurt Kurnig

Bereichsleiter Psychosoziale Dienste und Jugendwohlfahrt,
AVS – Arbeitsvereinigung der Sozialhilfe Kärntens
kurnig@avs-sozial.at