Immer mehr Organisationen in der Schweiz setzen leicht verständlich Sprache in ihren Mitteilungen ein – vor allem im Zusammenhang mit der Ratifizierung der UNO-Behindertenrechtskonvention und dem zentralen Postulat sozialer Teilhabe. Die Initiative zur Leichten Sprache ist jedoch älter: Die Forderung nach einer leicht verständlichen Sprache wurde bereits ab den 1960er-Jahren von Menschen mit Lernbehinderungen gestellt, die über Maßgaben der Politik mitdiskutieren wollten, welche sie selbst betreffen.

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Foto von bruce mars

Die „Leichte Sprache“ umfasst neben Sprachregeln auch Rechtschreibregeln sowie Empfehlungen zu Typografie und Mediengebrauch. Bei genauer Betrachtung zeigt sich, dass diese Massgaben keine anderen sind als jene, welche auf Journalistenschulen gelehrt werden. Dass nun aber soziale Institutionen und Behörden mit ihnen arbeiten bedeutet, dass sich ihre Dialog-Kultur zu wandeln beginnt. Wer nämlich mit einfachen Worten sagt, was Sache ist, der taktiert nicht, verschleiert keine Umstände und nimmt seinen Leser oder Gesprächspartner ernst. Er macht echte Teilhabe an Themen möglich. 

Für Unternehmen sind die zum Teil kostenlosen Leitfäden der Initiative eine große Bereicherung. Reinigungsfirmen, Zeitarbeitsfirmen, Verkaufsorganisationen und andere müssen ihre Jobseiten, ihre Anzeigen, ihre Mitarbeiterpost und andere Texte so aufbereiten, dass sie mehr Fragen klären als aufwerfen. Auch im Bereich von e-Learning und der betrieblichen Weiterbildung können die Maßgaben viel leisten.

Mehr über die Leichte Sprache finden Sie unter www.leichtesprache.org
Eine Auswahl an Leitfäden finden Sie hier: www.di-ji.de | www.gemeinsam-einfach-machen.de

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Dieter Schütz | www.pixelio.de