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Künstliche Intelligenz hat einen zwiespältigen Ruf: Viele Menschen sehen im Siegeszug KI-basierter Software Fluch und Segen gleichermaßen. Dass smarte Systeme eine wichtige Rolle spielen können und wohl auch werden, wenn es darum geht, Arbeitsmodelle von morgen zu vereinfachen und Prozesse zu rationalisieren, steht außer Frage. Doch genau dies veranlasst den einen oder anderen dazu, KI vielleicht sogar als Bedrohung zu betrachten. Aber: Bei richtiger Nutzung ist genau das Gegenteil der Fall, denn die Technologie kann dafür sorgen, dass Menschen ihre Stärken künftig besser entfalten können – frei nach dem Motto: „Artifical intelligence makes work more human“. Selbstverständlich besteht ein großer Mehrwert von KI-Systemen darin, dass sie die (Teil-) Automatisierung von Prozessen ermöglicht. Einsparungen bei den kritischen Ressourcen Zeit und Kapital sind ein direkter Nutzen. Aber neben diesen primären Effekten entstehen eben auch positive sekundäre. Dazu zählt beispielsweise die Möglichkeit, Mitarbeitern zusätzliche Freiheiten für Wesentliches freizuschaufeln. Da Routineaufgaben durch KI-Einsatz automatisiert werden können, wird bei diesen Zeit frei, die sie unter anderem dafür einsetzen können, um sich höherwertigen Aufgaben zu widmen und sich zudem beruflich zielgerichtet und planvoll weiterzuentwickeln. Ist dies also insgesamt doch eine eher gute Entwicklung? Jedenfalls eine, die nicht von jetzt auf gleich abgeschlossen, sondern an einen Transformationsprozess gekoppelt ist. Denn auch wenn KI-basierte Tools entlastend bei Routinearbeiten und administrativen (Teil-)Prozessen wirken, ist es unverzichtbar, dass Mitarbeiter das benötigte Know-how für den Umgang mit der Technologie zuvor erwerben, um die positiven Effekte auch tatsächlich freizusetzen. Das umfasst Bedienung, Kontrolle, aber eben auch Intervention, wenn etwas aus dem Ruder gerät. Und das kann auf verschiedenen Wissensebenen passieren. Es ist nicht nötig, Programmierer oder Statistiker zu sein, um die Wirkungszusammenhänge von KI zu verstehen. Oft reicht ein qualifizierter Überblick. Denn wie so häufig, trifft Veränderung nur zu leicht auf Ablehnung und Vorbehalte. Ein großer Vorteil künstlicher Intelligenz beziehungsweise semi- oder vollautomatisierter Routinen ist es, dass kurzfristige Erfolge sich sehr schnell einstellen. Ein gutes Beispiel ist die Nutzung von Chatbots etwa zur Beantwortung von Standardfragen, die den Customer Support eines Unternehmens deutlich entlasten können. Die Studie „The adaptable business“ der WHU Otto Beisheim School of Management zeigt, dass solche schnell implementierbaren Leuchtturmprojekte sehr hilfreich sind, um auch langfristige Veränderungsprozesse, denen alle Unternehmen heute ausgesetzt sind, erfolgreich anzugehen.

KI- und Technologie-Kompetenz als Schlüsselqualifikation zukünftiger Job-Profile

Sind die ersten emotionalen Vorbehalte gegenüber künstlicher Intelligenz abgebaut, stellt sich die Frage, wie die Vermittlung von Skills für einen erfolgreichen effizienten Umgang mit dieser erfolgt. Und hier ist eben nicht nur der einzelne Mitarbeiter mit seinem Entwicklungspotenzial gefragt, sondern die gesamte Organisation. Kurzum: eine Frage von Engagement, die beide Seiten gleichermaßen in die Pflicht nimmt, die Mitarbeiter und das Unternehmen. Doch welche Optionen gibt es überhaupt, die benötigten Qualifikationsmaßnahmen möglichst effizient auszurollen?

Adäquates Mentoring für neue Inhalte

Die Idee hinter Mentoring ist nicht neu. Allerdings wurden entsprechende Programme ursprünglich so konzipiert, dass zwei Personen mit vergleichbaren Karrieren voneinander lernen und vom Know-how ihres Gegenübers profitieren können. In der KI-gestützten Arbeitswelt ist hingegen ein Mix von Qualifikationen gefragt, die nicht unbedingt zum ursprünglichen Kernspektrum der Funktion gehören. Beispiel: Ein Datenbankadministrator muss zusehends mehr strategische und soziale Fähigkeiten erlernen, während sich ein Vertriebsleiter das Verständnis für die Funktionsweise, den Umgang mit und eventuell sogar die Wartung von KI-Systemen aneignen sollte. Anstatt also zwei Personen mit ähnlichem Hintergrund zusammenzubringen, sollten HR-Manager zwei Personen mit dezidiert unterschiedlichem Profil zusammenbringen, damit diese voneinander lernen können. Auf diese Weise leistet ein solches Mentorenprogramm 2.0 einen wertvollen Beitrag, den Mitarbeitern Zugang und Einblicke in (intellektuelle) Ressourcen zu verschaffen, die sie zwar bislang noch nicht angezapft haben, aber zunehmend selbst nutzen müssen.

Personenindividuelles Lernen mit finanzieller Unterstützung des Unternehmens

Wer sich als Mitarbeiter am liebsten selbst die attraktivste und effektivste Form der qualifizierenden Weiterbildung aussucht, ist wahrscheinlich am besten bedient, wenn er von seinem Unternehmen die freie Wahl zugesichert bekommt. Ob es sich dabei um eine Fachkonferenz, einen professionellen Workshop oder einen Abendkurs an einer lokalen Hochschule handelt – die finanzielle Unterstützung von Weiterbildungsmaßnahmen ist ein geeignetes Mittel, um Qualifikationslücken generell schnell zu schließen – und das auch noch abgestimmt auf die individuellen Lernpräferenzen der einzelnen Personen. Diese Vorgehensweise ist durchaus sinnvoll, denn ein vorgegebener Trainingskatalog ist unflexibel und in Zeiten hoher Dynamik nicht die beste Lösung. Gleichwohl bewährt sich insbesondere in der Startsequenz eines solchen individuellen Förderansatzes der aktive Einsatz und die Unterstützung aufseiten der Arbeitgebers: Um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter die Vorteile gesponserter Weiterbildungsmaßnahmen voll ausschöpfen, schadet es nicht, wenn HR-Teams und Vorgesetzte bei der Ermittlung und Auswahl relevanter Lernangebote helfen und die Arbeitnehmer dazu ermutigen, das Angebot auch wirklich zu nutzen. Das Beispiel zeigt, das es mit Blick auf die persönliche Weiterbildung in der Zusammenarbeit zwischen Mitarbeiter und HR- sowie Führungskräften heute vielmehr um die sinnvolle Zielbestimmung geht als um den Weg dorthin. Dieser Prozess fordert in puncto Abwägung der Perspektiven und Alternativen Zeit von allen Beteiligten – Zeit, die wir an anderen Orten durch die bereits angeführte (Teil-) Automatisierung eingespart haben.

Online: Das zeitgemäße Vehikel für Lerninhalte

Im digitalen Zeitalter längst eine bewährte Methode: Online-Lernplattformen bieten Tausende von Kursen an, die fast jeden Bereich abdecken – darunter auch die komplette Bandbreite an relevantem Praxis-Know-how aus dem Bereich KI. Zu den entscheidenden Vorteilen dieser Plattformen gehört, dass sie den Benutzern die Möglichkeit und die Freiheit lassen, Kurse in ihrem eigenen Tempo zu belegen und über den von ihnen bevorzugten Kanal zu absolvieren, sei es schriftlich, per Video oder mithilfe eines mobilen Geräts. Der Effekt: Jeder Mitarbeiter, der daran teilnimmt, kann die Weiterbildung auf seinen persönlichen Lernstil abstimmen. Für Arbeitgeber besteht derweil die Option, eine verstärkte Integration entsprechender Lernplattformen mit den eigenen HR-Lösungen im Unternehmen voranzutreiben. Dies erleichtert die Bereitstellung und das Monitoring der Weiterbildungsmaßnahmen erheblich. Dienst nach Vorschrift war gestern. In der Arbeitswelt von morgen sind Mitarbeiter verstärkt dazu aufgerufen, einen aktiven Beitrag zur Schaffung eines sinnvollen Arbeitsplatzes zu leisten. Dies gelingt allerdings nur dann, wenn sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber das Thema Weiterbildung und -entwicklung ernst nehmen und konsequent verfolgen. Wer als Unternehmen seine Mitarbeiter in ihrer Entwicklung unterstützt, schafft Werte, die sich unmittelbar auf die Produktivität und mittelbar auch auf den Geschäftserfolg auswirken. Einen detaillierten Einblick in diese Zusammenhänge und wie diese praktisch nutzbar gemacht werden können, zeigt die bereits angeführte Studie der WHU. Ohne Technologie geht es nicht mehr, aber erst die Art und Weise wie wir diese einsetzen, schafft uns eine engagierte Belegschaft, geringere Mitarbeiterfluktuation und eine solidere Know-how-Basis für die Zukunft des Unternehmens. Künstliche Intelligenz macht da keine Ausnahme.