Leseprobe

person standing near the stairs
Foto von Hunters Race

Kaum ein Tag vergeht, an dem Presse, Funk und Fernsehen nicht über die demografische Entwicklung und ihre gravierenden Folgen für die Arbeitswelt und die Gesellschaft berichten. Die Menschen werden heute doppelt so alt wie zu Kaiser Wilhelms Zeiten.

1871 starben Frauen im Durchschnitt schon mit 35 und Männer mit 38 Jahren. Heute werden die über 80 Jahre alten Graubärtigen und die Weißhaarigen immer mehr. Die Jungen dagegen werden immer weniger. Die sozialen Sicherungssysteme sind in Gefahr. Den Unternehmen fehlen qualifizierte Arbeitskräfte. Schon ist von ihrem „Ausbluten“ die Rede.

Selbst wenn die arbeitende Bevölkerung weniger schrumpft, als in einigen Szenarien angenommen: Der demografische Wandel ist nicht aufzuhalten. Vorbei sind die paradiesischen Zeiten, in denen die Personaler den besten Nachwuchs aus dem unendlichen Fluss an Bewerbungen hinauspicken konnten. Heute herrscht ein harter Wettbewerb um Talente. Auf der anderen Seite müssen die Betriebe mit immer älter werdenden Belegschaften umgehen. Auch vor den Toren des größten deutschen Stahlherstellers ThyssenKrupp Steel Europe AG (SE-AG) macht diese Entwicklung nicht halt.

Hinzu kommt: Die Altersstruktur der Belegschaft ist geprägt von der jahrelangen restriktiven Einstellungspolitik und dem Stellenabbau der vergangenen Stahlkrisen. Junge Menschen hatten in den 80er- und 90er-Jahren nur geringe Chancen auf einen Berufseinstig. Viele Ältere schieden über Vorruhestandsregelungen aus.

Quelle: personal manager 3/2012

Programm Zukunft
– Antworten auf den demografischen Wandel

Hrsg. von Dieter Kroll
Springer Verlag
192 Seiten, 42,95 Euro
ISBN 978-3-8349-3430-7

Zur Rezension von Sebastian Beinl
Leiter Personal / HR Director, COFELY Gebäudetechnik GmbH

Zur Rezension von Monika Pleschinger
Selbstständige Personalmanagerin und HR-Trainerin