Auch in Deutschland wird das Ziel der Entgeltgleichheit mit Nachdruck Im Zentrum der Diskussion stehen insbesondere die drei folgenden Ursachen:

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Foto von Brusk Dede
  • Frauen fehlen in bestimmten Berufen und Branchen und sind auf höheren Stufen der Karriereleiter seltener vertreten
  • Frauen unterbrechen oder reduzieren ihre Erwerbstätigkeit familienbedingt häufiger und länger als Männer
  • Individuelle und kollektive Lohnverhandlungen haben die traditionell schlechtere Bewertung typischer Frauenberufe bislang nicht nachhaltig überwinden können

Diese Ursachen bilden die zentralen Ansatzpunkte für eine Strategie zur Überwindung der Entgeltungleichheit.

Bei der quantitativen Ermittlung der Entgeltungleichheit (mit Logib-D) werden die wichtigsten entlohnungsrelevanten Unterschiede berücksichtigt, soweit geeignete Daten vorliegen.

Mit Hilfe der statistischen Regressionsanalyse, die auch Logib-D zugrunde liegt, können die wesentlichen Faktoren (zum Beispiel Ausbildungsabschlüsse, Dienstjahre, potenzielle Berufserfahrung und so weiter) erfasst und eine um diese Faktoren bereinigte Entgeltdifferenz berechnet werden. Zu beachten ist, dass diese bereinigte Entgeltlücke den “unerklärten Rest” der Entgeltdifferenz darstellt und nicht mit Diskriminierung gleichzusetzen ist.

Das archivierte Webinar finden Sie unter diesem Link.

Entgeltgleichheit ist ein wichtiges Ziel: nicht nur für die Gesell- schaft, sondern auch für jeden einzelnen Betrieb. In Zeiten eines zunehmenden nationalen wie internationalen Wettbe- werbs und immer mobilerer Arbeitskräfte können Unterneh- men mit Logib-D ihre Unternehmenskultur und Attraktivität als Arbeitgeber verbessern:

  • Fach- und Führungskräftepotenzial ausschöpfen: Unter- nehmen können bei der Rekrutierung und Bindung von weiblichem Fach- und Führungskräftepersonal von Logib-D profitieren.
  • Motivation im Unternehmen steigern: Eine stärker auf Chancengleichheit ausgerichtete Entgelt- und Personal- politik kann sich positiv auf die Motivation, Arbeitszufrieden- heit und Produktivität auswirken. Es steigert aber auch den Imagegewinn des Unternehmens.
  • Entgeltcontrolling vereinfachen: Logib-D kann für personal- politisches Benchmarking und ein regelmäßiges Reporting eingesetzt werden.
  • Unterstützung bei Fragen zur Gleichstellung: Logib-D kann als Datengrundlage für Fragen rund um das Thema Entgelt- gleichheit und Gleichstellung dienen.

Die Anwendung von Logib-D und die Umsetzung resultieren- der Maßnahme-Ideen können als strategischer Wettbewerbs- vorteil genutzt werden.

Erste Analysen des Projektes Entgeltlücke (Logib-D / Lohngleichheit im Betrieb), das vom Bundesfamilienministerium initiiert und mit Partnern wie der Beratungsgesellschaft Baumgartner & Partner umgesetzt wird zeigen dies ganz deutlich. Und dies nicht nur im außertariflichen oder leitenden Bereich sondern auch im Tarifbereich.

Doch was können Unternehmen sinnvoll tun um die Entgeltlücke zu bereinigen, worin ist die Lücke begründet und welche Fragen sollten sich HR-Verantwortliche vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung stellen?

Logib-D steht für „Lohngleichheit im Betrieb – Deutschland“ und wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Unternehmen erhalten damit ein freiwilliges, schnelles und vor allem vertraulich nutzbares Instrument, das die Analyse von betrieblichen Entgelt- und Personalstrukturen erleichtert und eine Beratung für mehr Entgeltgleichheit im Unternehmen bietet.