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In unserer heutigen HRM Podcast-Folge haben wir Henner Knabenreich zum Thema „Google for Jobs“ zu Gast. Sein Gesprächspartner Alexander Petsch, der Gründer des HRM Instituts, kennt und schätzt ihn schon seit vielen Jahren. Henner Knabenreich ist mit seinem pesonalentwicklung2null-Blog nicht nur einer der Top Ten HR-Blogger in Deutschland. Mit seiner knabenreich consult GmbH berät er zudem Unternehmen bei der Optimierung der Candidate Journey und ihrer Karriereseiten. Zudem ist er der bislang Einzige, der in deutscher Sprache ein Buch über Google for Jobs geschrieben hat.  Welche entscheidenden Vorteile Google for Jobs Unternehmen bietet und welche Hürden genommen werden müssen, das erzählt uns Henner Knabenreich im Interview.

Als Google vor Jahren seinen Einstieg in den Stellenmarkt ankündigte, begann bei Stepstone, Indeed und Co. das große Zittern. Doch die erwartete Revolution auf dem Jobmarkt im Internet blieb bislang aus. Für Henner Knabenreich unverständlich, „weil Google mit dieser erweiterten Suchergebnisanzeige Unternehmen ein bisher nie dagewesene Reichweite und Transparenz bietet“. Und das nahezu weltweit. Traditionelle Jobbörsen im Netz böten, wenn überhaupt, nur ansatzweise diese Transparenz hinsichtlich Zugriffszahlen und Performance einer ausgespielten Stellenanzeige. „Da hast du die Möglichkeit, die Daten für dich auszuwerten.“

Der größte Fehler ist, nicht bei Google for Jobs dabei zu sein

Damit ist Henner Knabenreich eigentlich schon beim ersten Tipp: „Der größte Fehler wäre, bei Google Jobs nicht dabei zu sein.“ Er könne nicht nachvollziehen, warum Unternehmen den üblichen Jobbörsen „teilweise riesige Summen in den Rachen schmeißen“, ohne vorher die weitgehend kostenfreie und naheliegende Lösung in Betracht zu ziehen: Google for Jobs. Vielleicht liege es daran, dass Personaler sorgfältig ihre Hausaufgaben erledigen müssten, ehe das Stelleninserat die Google-Filter passiere. Eigentlich sei es ja eine Selbstverständlichkeit, sagt Henner Knabenreich, Google for Jobs mit umfangreichen und korrekten Angaben und Daten anzufüttern. Doch viele Unternehmen seien nicht in der Lage, will er beobachtet haben, „wirklich alle Informationen zur Position und zum Unternehmen als strukturierte Daten fehlerlos zu übergeben“.

Da fehlten dann Stellentitel oder der Unternehmensname, nicht selten sei die Anschrift unvollständig. Dann könne es sein, dass Google die Stellenanzeige nicht anzeige, weil sie „den Firmennamen möglicherweise als Spam interpretiert“. Könne alles passieren, sollte aber nicht. Kein Verständnis zeigt Henner Knabenreich hingegen für das bewusste Verschweigen der Verdienstmöglichkeiten. Das Thema Gehalt sei „ein Hingucker“, damit hebe sich die Stellenanzeige deutlich von anderen Angeboten ab, weil es eben nur die Wenigsten machen. Argumente für das Unterlassen der Gehaltsangabe sind für Henner Knabenreich schlichtweg „Scheinargumente“. „Wenn ich ein Gehalt angebe, bedeutet das in der Regel mehr Bewerbungen, das ist ein echter Wettbewerbsvorteil.“

Auch bei Google for Jobs hilft ein emotionaler Einstiegstext enorm

Ehe es mit einer gewünschten Gehaltsangabe ans Eingemachte geht, steht jedoch der Einstiegstext der Stellenanzeige. Der besteht bei Google for Jobs im besten Fall aus 255 Zeichen, die den potentiellen Bewerber zum Weiterscrollen bewegen sollen. Doch anstatt den Leser mit einem emotionalen Einstieg abzuholen, vertrauten nach Ansicht von Henner Knabenreich noch immer zu viele Unternehmen auf „eine Selbstbeweihräucherung à la ich bin der Schönste, Größte und Schlaueste“. Und Weltmarktführer sowieso. „Das will kein Mensch lesen.“ Der potentielle Bewerber wolle wissen, worum es in dem Job gehe und was er davon habe. „Kann ich mich dabei verwirklichen, kann ich remote arbeiten?“ Das müsse nicht der Weltmarktführer sein, sagt Henner Knabenreich.

Nach Möglichkeit sollten Unternehmen ihr Stellenangebot ohne fremde Hilfe bei Google for Jobs hinterlegen, sagt der Unternehmensberater und Autor. Das sei zwar mit Arbeit verbunden, schütze aber vor unangenehmen Überraschungen, die eine Zusammenarbeit von eRecruitingfirmen mit sich bringen könne. „Erstens landet der Traffic zumeist auf der Seite des Anbieters, und nicht auf meiner Karriereseite“, sagt Henner Knabenreich. Und im schlimmsten Fall habe ein „findiger Anbieter“ eine eigene Jobbörse auf die Beine gestellt. „Dann kriegt auch diese Jobbörse den Traffic, das sollte eigentlich nicht das Ziel sein.“

Zur Person:

Henner Knabenreich, der sich gerne selbst als „Arbeitgebermarkenauftrittsoptimierer im Kampf für eine bessere Bewerbwelt“ bezeichnet, studierte zunächst Wirtschaftsinformatik und Personalwirtschaft an der Fachhochschule Bielefeld. Über mehrere Jahre arbeitete er in verschiedenen Unternehmen, darunter Kienbaum Communications und Personalwerk GmbH, im Bereich Konzeption und Umsetzung von Karrierewebseiten und Personalmarketing. Im Mai 2011 gründete er die knabenreich consult GmbH. Henner Knabenreich hält zudem Vorträge und veranstaltet regelmäßig Seminare und Workshops.

Viele weitere Hacks als Checkliste oder das gesamte Interview als Podcast oder Text: HRM.de – HRMHacks Podcast #41 Google for Jobs

Kontakt zu unserem heutigen Podcast-Gast Henner Knabenreich: henner-knabenreich – HRM.de

Tape Art Cover Bild by Max Zorn : http://www.maxzorn.com / https://youtu.be/iGqo7e-FN0s

Music by “Monsters of Rec: die HR & Recruiter Branchenband” https://www.hrm.de/unternehmen/monsters-of-rec/

Podcast Produktion: York Lemb – Employee Podcast https://www.hrm.de/unternehmen/employee-podcast/

Und wenn Ihr mal wieder auf der Suche nach Wein/Sekt für Euren nächsten HR-Event seid, dann wäre doch der: HR² Wein passend https://wein.hrm.de/

Viel Spaß mit dieser Podcast Folge.

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