Leader-Persönlichkeiten statt klassische Manager werden künftig gebraucht, damit Unternehmen erfolgreich agieren können. Die Digitalisierung soll nicht nur Herausforderung sein, sondern es gilt, sie als Chance zu begreifen und zu nutzen. Und zwar auf Führungsebene, sagt Dwight Cribb, Geschäftsführer der gleichnamigen Personalberatung mit dem Schwerpunkt auf Digital Leadership. Mit ihm sprach Persorama über die Zukunft der Führung in Unternehmen. [Auszug] Persorama: Die digitale Wirtschaft erfordert einen neuen Typus von Führungskräften: Wie soll dieser aussehen? Dwight Cribb: In der digitalen Wirtschaft gilt das Credo der «customer centricity», also den Kunden in den Mittelpunkt zu stellen. Das bedeutet, der Mittelpunkt ist vergeben und Manager müssen sich damit anfreunden können, dass sie dort nicht stehen. Es bedarf also Persönlichkeiten, die den Kunden und das Produkt nach vorn stellen und sich selbst etwas zurücknehmen können. Ausserdem ist die Kultur der digitalen Wirtschaft von Dialog statt direktiver Kommunikation geprägt. Persorama: Was kann man sich unter «Karriere» in der digitalen Arbeitswelt vorstellen? Dwight Cribb: Neben der klassischen Kader-Karriere entwickelt sich eine zusätzliche Ebene, in der Menschen Status und Anerkennung für ihre Fähigkeiten oder ihr Verständnis von komplexen Zusammenhängen bekommen. Das ist im Prinzip nichts Neues. Ein herausragender Verkäufer mit Charisma oder der Star-Trader einer Investment Bank geniessen häufig mehr Anerkennung als ihr Management. In der digitalen Ökonomie scheint sich das aber weiter auszuprägen. ----------------------------- Quelle: persorama - Magazin der Schweizerischen Gesellschaft für Human Resources Management | Nr. 3, Herbst 2016

Weiter lesen

people sitting near window having conversations
Foto von Romain V