Es gibt männliche Chefs, die nehmen Zahlen wichtiger als Mitarbeiter und halten lobende Worte für überflüssige Gefühlsduselei. Viele Mitarbeiter leiden unter störrischer, emotionsarmer und typisch männlicher Führung. Chefs vertrauen allzu sehr ihrem eigenen Urteil und hören nicht gern auf ihre Mitarbeiter. Als guter oder schlechter Chef wird man nicht geboren, ein Chef entscheidet sich dafür, ob er sich mit den Mitarbeitern und ihren Bedürfnissen befasst oder eben nicht. Wer als Chef keine Visionen vermittelt, kein Feedback gibt oder die Talente der Mitarbeiter nicht fördert, scheitert an mangelndem Führungsgeschick und muss sich nicht wundern, von Mitarbeitern als Katastrophe gehalten zu werden.

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Foto von Kaleidico

Machen es weibliche Chefs besser und  sind  Alpha-Weibchen möglicherwiese beliebter? Nach einer repräsentativen Telefonbefragung der IFAK (Institut für Markt- und Sozialforschung GmbH)im Jahr 2007 lassen sich die meisten Arbeitnehmer lieber von einem Chef führen. Laut der Studie favorisieren 30 Prozent der Männer und 40 Prozent der Frauen eine männliche Führungskraft. Chefinnen werden dagegen nur von 9 Prozent der Männer und 20 Prozent der Frauen bevorzugt. Etwa der Hälfte der Befragten ist das Geschlecht egal.

Dabei ist es erwiesen, dass Frauen besser zu hören und sich besser in Mitarbeiter einfühlen können. Das mag auch der Grund dafür sein, dass sie mit ihren guten Geschäftszahlen oftmals die männlichen Führungskräfte abhängen. Nur, wie sollen sich die Vorteile einer Chefin durchsetzen und Chefinnen grundsätzlich mehr Anerkennung erhalten, wenn die meisten Arbeitnehmer noch nie eine Vorgesetzte hatten und sich nicht wirklich ein Urteil darüber erlauben können?

Auf jeden Fall erweisen sich Sturköpfigkeit und Muskelkraft der Chefmänner als schlechte Berater, denn der Chef ist für Mitarbeiter der Kündigungsgrund Nummer eins wie die Ruhr-Universität in Bochum ermittelte. Für die Untersuchung hatten 3500 Arbeitnehmer das Verhältnis zu ihrem Chef bewertet. Nur 20 Prozent gaben an, mit ihrem Chef zufrieden zu sein, 56 Prozent waren unzufrieden. Wie zufrieden Mitarbeiter mit  ihrer Arbeit sind, hängt wesentlich davon ab, wie gut sie ihr Verhältnis zum Chef bewerten. 

Mehr zum Thema “Kündigungsgrund Nummer eins: der Chef”
www.sueddeutsche.de/jobkarriere/62/484497/text/

Studie der IFAK  “Ob Chef oder Chefin – den meisten Erwerbstätigen ist das egal”:
www.ifak.com/en/news/ob-chef-oder-chefin-den-meisten-erwerbst-tigen-ist-das-egal-2.html