Wer nicht aktiv nach einem neuen Job sucht, durchstöbert gleichwohl das Internet, um arbeitstechnische Probleme zu lösen oder sich über Trends in persönlichen Interessensgebieten zu informieren. Hier setzen zahlreiche Recruiter und HR-Dienstleister an, beispielsweise das Kölner Unternehmen 4careers. „Micruiting“ nennt der Aussteller der Zukunft Personal seine neue Technik, da sie hauptsächlich mit so genannten Mircrosites arbeitet. Das sind komplette Webseiten mit verschiedenen Unterseiten, die auf ein Ziel ausgerichtet sind: die Stellenanzeige. Geht ein Ingenieur oder ein IT-Techniker per Internet einem Problem seines Berufsalltags nach, kanalisieren diese Micruiting-Sites durch entsprechende Suchmaschinenoptimierung seine Suche. So findet er nicht nur eine Problemlösung, sondern auch eine für ihn passende Stellenanzeige.

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Foto von Luca Bravo

Wie in der analogen Welt helfen auch im WWW Empfehlungen bei der Bewerbersuche. So etwa die des Web-2.0-Start-ups JobLeads. Auf der Internetplattform kann sich jeder als „Talent-Scout“ registrieren und passende Kandidaten für ausgeschriebene Stellen vorschlagen. Der Anreiz: Teilnehmer an dem System können finanziell von ihren Empfehlungen profitieren. Die Prämien der Unternehmen teilen sich diejenigen auf dem Portal, die über ihre Kontakte den Bewerber der Wahl vermittelt haben. Wie dieses System genau funktioniert, erklärt Daniela Chikato von JobLeads, in ihrem Vortrag „Recruiting im Web 2.0 – Personalsuche über persönliche Empfehlungen“.

Wie Unternehmen sich im Web 2.0 präsentieren und informieren

Lutz Altmann und Stefanie Gens von humancaps consulting Limited widmen sich unter dem Titel „Recruitmentorientiertes Personalmarketing im Zeitalter des Web 2.0“ einer weiteren Recruitingstrategie für das Internet: Anhand von Praxisbeispielen verdeutlichen die beiden Referenten, wie sich Unternehmen auf ihren Karriere-Websites oder anderen Internetplattformen am besten präsentieren und damit ihre Online-Reputation verbessern. Um dieses Thema geht es auch in einem Workshop von HRM.de, Deutschlands größtem Online-Netzwerk für Personaler. Als Manager der Netzwerkgruppe „Recruitung 2.0“ moderiert Lutz Altmann diese Veranstaltung, die den passenden Rahmen bietet, um auf konkrete Beispiele der Fachbesucher einzugehen.

Das Internet dient Personalabteilungen außerdem als Informationspool, denn es weiß oft mehr über die Bewerber als sie in einem Gespräch preisgeben. Neben Social Networks wie Xing, in denen die Mitglieder freiwillig personenbezogene Daten hinterlegen, gibt es zahlreiche Dienste, die weitere Spuren im Netz ausfindig machen. Die Suchmaschine yasni hat sich beispielsweise auf deutschsprachige Namen und Personen spezialisiert und zeigt die im Internet dazu gefundenen Informationen übersichtlich auf einer Seite an. Wie Unternehmen mithilfe dieser Online-Tools Fehlbesetzungen vermeiden, erklärt Axel Rekemeyer, Geschäftsführer von HR4YOU Solutions, in seinem Forumsbeitrag „Yasni, Xing & Co. Was Personalberater über Bewerber wissen“.

Headhunter in eigener Sache

Auch Personalmanager, die sich verändern wollen, bekommen auf der Zukunft Personal Informationen aus erster Hand. Wer nicht warten möchte, bis die für ihn passende Stellenanzeige erscheint, erhält von Dr. Daniel Detambel die richtigen Tipps. Er zeigt, wie Headhunter arbeiten und wie Fachkräfte deren Methoden zum Erfolgsrezept für die eigene Stellensuche machen. Sein Ansatz: Bewerber stehen vor genau derselben Aufgabe wie Recruiter – mit dem kleinen Unterschied, dass sie keine „Heads“, sondern „Jobs“ suchen. Im Anschluss an den Vortrag signiert Dr. Detambel sein kürzlich im Gabal Verlag erschienenes Buch „Jobsearch. Werden Sie Ihr eigener Headhunter.“