Der Umgang mit einem schwierigen Chef. Aber wie? Im Dezernat von Herrn Fürstenberg verschlechtert sich das Arbeitsklima ständig. Auf einen sehr ruhigen und „väterlichen“ Dezernenten ist ein ehrgeiziger und machtorientierter junger Dynamiker gefolgt. Sein erklärtes Ziel ist es, frischen Wind in „diesen Laden“ zu bringen. Kaum ein Tag vergeht, an dem er nicht eine neue, arbeitsintensive Idee in die Diskussion bringt. Von seinen „Untergebenen“ erwartet der neue Dezernent mehr Engagement, Initiativen, neue Ideen, Impulse und Aktionen. Die Routinearbeit leidet. Viele groß angekündigte Vorhaben erweisen sich allerdings schon bald als wenig praktikabel. Wer indes im Vorfeld widerspricht oder Bedenken äußert, wird gnadenlos in den Dienstbesprechungen persönlich angegriffen und meist lächerlich gemacht. Einige Führungskräfte werden ausgegrenzt und auf ein faktisches Abstellgleis gestellt. Immer dann greift der Dezernent direkt auf die unteren Führungskräfte an den Vorgesetzten vorbei zurück. Viele Führungskräfte der unteren Ebenen geraten so in einen Loyalitätskonflikt zwischen Dezernenten und ihrer unmittelbaren Führung.
Erschienen in: DÖD 12/2009
und unter www.h-e-meixner.de Der praktische Fall aus der Führung NULL