Die Corona-Krise und ihre Auswirkungen stellen Unternehmen und Organisationen vor immense Herausforderungen. Sie haben zu einer Beschleunigung der Entwicklung einiger bereits bestehender Megatrends geführt sowie massive Veränderungen in vielen anderen Lebensbereichen hervorgerufen. Die Art und Weise, wie wir arbeiten und lernen, folgt seitdem ganz neuen Regeln und ein „Zurückdrehen der Uhr“ ist nicht mehr möglich. Der Digitalisierungsschub durch die Pandemie hat hier Entwicklungen angestoßen, die sonst nur im Zeitraffer möglich gewesen wären.  Auch in Zukunft wird sich die Virtualisierung der Arbeit und des Lernens weiter fortsetzen. Auf ökologischer Ebene sind es nicht zuletzt technologische Innovationen und zunehmend knapper werdende Ressourcen, die nachhaltiges, unternehmerisches Denken und Handeln einfordern. Um sich an all diese neuen Bedingungen anzupassen, bedarf es eines hohen Maßes an geistiger Flexibilität und Neugierde: Neugierde auf Veränderung, Lust am Lernen und permanenter Weiterentwicklung. 

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Resilient = zukunftsfähig?

Völlig unerwartet und krisenhaft erleben manche Unternehmen die derzeitige Situation: Altbewährte Strategien und Verhaltensmuster funktionieren nicht mehr bzw. sind an der Grenze zur Wirksamkeit und Führungskräfte stehen ratlos vor der Frage: Warum und wie gelingt es manchen Unternehmen, große Herausforderungen anzunehmen und Krisen zu meistern, während andere daran zerbrechen? Bedarf es hier besonderer Führungskompetenzen oder ist es schlicht und einfach nur Glück? Organisationale Resilienz ist in Zeiten hoher Komplexität und radikaler Umbrüche eine nachhaltige Überlebensfähigkeit, die jedoch nicht einfach in den Schoß fällt, sondern etabliert und immer wieder neu reflektiert werden muss. Agile Unternehmen, haben es leichter, in herausfordernden Zeiten flexibel zu reagieren und in der sogenannten VUCA – Welt (engl.: volatility, uncertainty, complexity and ambiguity) nicht nur zu überleben, sondern auch erfolgreich zu sein. Zukunftsfähige Unternehmen und Organisationen zeichnen sich zudem durch eine ganz bestimmte Eigenschaft aus: Sie sind besonders widerstandsfähig bzw. resilient und gehen aus Zeiten extremer Herausforderungen und Widerstände gestärkt heraus.  Unternehmerische Resilienz aufzubauen sollte zu den strategischen Zielen eines jeden Unternehmens gehören, um noch besser auf gesellschaftliche, politische oder marktbedingte Unwägbarkeiten reagieren zu können. 

Bei der Entwicklung unternehmerischer Widerstandsfähigkeit sind diese Schlüsselfragen hilfreich:

  • Wo genau stehen wir mit unserer Organisation?
  • Was könnte uns vor dem Scheitern in einer erneuten Krise bewahren?
  • Mit welchen Maßnahmen schaffen wir es, unser Unternehmen darauf vorzubereiten? 
  • Wie flexibel können wir sein, ohne unsere innere Stabilität zu verlieren?
  • Wie können wir Resilienz im Unternehmensalltag etablieren und trainieren?

Schlüsselfaktor Wissen

Unternehmensstrukturen sollten heute so gestaltet werden, dass sie agil auf zukünftige Gefahren reagieren können. Ein Schlüsselfaktor ist Wissen: Eine nicht unerhebliche Rolle spielt die Etablierung einer innovativen Lernkultur in Unternehmen und Organisationen, die Mitarbeiter:innen und Führungsebene dazu befähigt, neue Lösungswege zu schaffen und bestehende Perspektiven anzupassen. Veraltetes Wissen kann sich bei aktuellen Problemen als hinderlich oder unwirksam herausstellen und den Weg für neue Lösungswege versperren. Eine zukunftsfähige Lernkultur in Organisationen und Unternehmen zeigt sich in einem hohen Grad von Selbstständigkeit, verantwortungsvollem Handeln und großer Flexibilität aller Akteure. So kann sich die Rolle der Mitarbeitenden immer mehr vom fremdgesteuerten Befehlsempfänger zum selbstorganisiert arbeitenden „Mitgestalter“ verändern.  Gerade die Fähigkeit zur Selbstorganisation ist in einem Unternehmen dann notwendig, wenn sich Prozesse laufend verändern oder – wie es die aktuelle Krise zeigt – das Arbeiten komplett neue Formen wie z.B. Homeoffice und Isolation annimmt. 

Wie können Unternehmen ihre eigene Resilienz überprüfen?

Bsp: Analyseergebnis bei STRATURITY, Bildrechte: straturity|time4you

Das STRATURITY-Human Capital Self-Assessment© erlaubt es Personalverantwortlichen und Führungskräften in der Organisationsentwicklung sowie Geschäftsführer:innen und Risikomanager:innen von kleinen und mittelständischen Unternehmen, eine kritische und datengestützte Eigenbewertung ihrer Organisation durchzuführen. Es handelt sich dabei um eine webbasierte Produktinnovation zur Diagnose, Überprüfung und Bewertung der unternehmerischen Resilienz. Das Online-Tool, das auf der IBT® SERVER-Software der time4you GmbH basiert, unterstützt Organisationen dabei, Stärken und Schwachstellen zu identifizieren, Risiken zu minimieren und Prioritäten für die weitere Organisationsentwicklung zu setzen. Straturity als Neologismus steht hierbei für die Kombination aus strategisch und Maturität – also für den strategischen Reifegrad einer Organisation. 

Bei der Analyse werden folgende Fragen beantwortet: 

  • Wie kann ich wissen, ob unser Human Capital Management auf die Zukunft ausgerichtet ist? 
  • Welchen Gefahren sind wir mit unserer jetzigen Personalpolitik ausgesetzt? 
  • Welche Balance haben wir zwischen Freiheit, Kreativität und Innovation auf der einen sowie Standards und Kontrolle auf der anderen Seite? 
  • Wieviel Transparenz haben wir tatsächlich in unserem Unternehmen? 

Straturity erhielt 2020 den Excellence in Technology BRONZE Award von der Brandon Hall Group und positionierte sich zudem unter den drei Finalisten für den HR Excellence Award 2020 im Bereich KMU – HR Analytics & Technology. Im Interview mit Sinem Sasmaz von time4you spricht die Erfinderin von Straturity, Reavis Hilz-Ward, über das Online-Assessment und erklärt, wie einfach Unternehmen damit das eigene Zukunftspotential analysieren und bewerten können.