Wird die Pause arbeitslos?

two white wooden tables near glass window
Foto von Matt Hoffman

Ich mache heute nichts! Diesen Satz hört man heutzutage kaum noch, selbst an unseren freien Tagen versuchen wir so beschäftigt wie möglich zu sein: Sport machen, eine Fortbildung besuchen oder nach Büroschluss zu Hause weiterarbeiten. Es scheint als wären uns die Pausen lästig geworden. Coffee to go und 5 Minuten Terrinen helfen uns dabei sie zu verkürzen, damit sie im Arbeitsalltag nicht stören. Caterina Lobenstein versucht in ihrem Artikel „ Päuschen“ die Pause zu retten und ihr wieder den Platz einzuräumen, den sie verdient. Doch das ist leichter gesagt als getan: Die Pause hat einen Imageschaden erlitten, der nicht einfach zu korrigieren ist. Vor 100 Jahren von den Wohlhabenden als Statussymbol gefeiert, schauen wir heute verschämt auf den Boden, wenn man in ihr gesehen wird. 

„Ohne Pausen gäbe es viele Obstsorten nicht.
Sie brauchen Ruhephasen, um zu blühen“


„Das Herz kann nicht abschalten,
macht aber nach jedem Schlag
eine winzige Erholungspause

Der Sinn unseres Lebens ist die Arbeit und davon nimmt man keine Auszeit. Der Status eines Menschen wird mit seinem Arbeitspensum verknüpft: Wer viele Termine hat, muss wichtig sein. Das wirft die Fragen auf, wie lange wir die Pause von der Pause noch durchstehen und wann wir uns eingestehen, dass wir sie brauchen. Viele haben dies bereits erkannt: Sportler brauchen sie, um den Muskelaufbau zu unterstützen, der Schauspieler erhöht durch sie die Spannung, der Redner zum Luftholen und selbst das Herz macht nach jedem Schlag eine kleine Pause. Und wann erkennen Sie ihren Wert?

Grundlage der Besprechung:  Zeit Campus
Päuschen? Text: Caterina Lobenstein
Ausgabe Nr. 3 (Mai/ Juni) 2013

Gelesen und verlinkt...

Literatur:
Karlheinz A. Geißler: Lob der Pause: Warum unproduktive Zeiten ein Gewinn sind.
oekom Verlag; 2010
Robert Levine: Landkarte der Zeit: Wie Kulturen mit Zeit umgehen.
Piper Taschenbuch; 1999

 Auslandssemester: Stellen Sie Bewerbern die richtigen Fragen? 

Auslandssemester schmücken jeden Lebenslauf. Studenten, die in einem anderenLand neue Erfahrungen sammeln wollen, gelten als aufgeschlossen und flexibel. Aber stimmt das immer? Welche Fragen sollte sich der Recruiter im stellen, um mehr über den Auslandsaufenthalt des Bewerbers zu erfahren. Diese Fragen könnten es sein:

1.  Wo und wie hat der Bewerber gewohnt?

Viele Studenten wollen sich in der fremden Umgebung ein Stück Heimat bewahren und ziehen mit Deutschen zusammen. Das ist oft einfacher, als mit fremden kulturellen Angewohnheiten zurechtkommen zu müssen. Dabei verpassen sie die Möglichkeit sich mit Einheimischen intensiv auszutauschen. Wer zum Beispiel mit einem Spanier zusammenlebt, erlernt die Sprache schneller und erhält Einblicke in seinen Alltag.

2.  Welche externen Kurse wurden während des Studiums besucht?

Erasmus-Studenten sollten nicht nur Seminare besuchen, die extra für sie konzipiert worden sind. Es gibt Kurse, die jedem offen stehen. So erhält der Student einen authentischen Eindruck vom ausländischen Lehrstoff und lernt bei gemeinsamen Projekten die Einheimischen besser kennen.

 

„Wer sonst immer
nur auf Kellerkonzerte geht,
sollte sich im Ausland in die Oper trauen“

 

3. Hatte der Bewerber ein Hobby: War es mehr als Party-machen?

Studenten feiern gerne, dagegen ist nichts einzuwenden. Dennoch sollte die Freizeit nicht nur für Partys genutzt werden. Wer im Ausland einem Hobby nachgeht, findet Gleichgesinnte- egal welche Sprache sie sprechen- und man entdeckt kulturelle Gepflogenheiten.

4. Hat er etwas Ungewöhnliches getan?

Wer sich auf eine neue Kultur einlässt, kann auch über seinen Schatten springen und etwas Neues ausprobieren. Innerhalb des großen Kultursprungs lohnen sich auch die kleinen Sprünge. Noch nie im Theater gewesen? Museumsbesuche? Neue Herausforderungen erweitern den Horizont und hilft dabei seine Interessen zu erweitern.

Grundlage der Besprechung:  Zeit Campus
Päuschen? Text: Caterina Lobenstein
Ausgabe Nr. 3 (Mai/ Juni) 2013 

 

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Links:
Erfolgsberichte von Erasmus-Studenten: Bericht aus Brüssel; Sendung vom 30.01.2013

http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/2013/01/30/bericht-aus-bruessel.xml

 

Das perfekte Leben für den Lebenslauf!

Ein Lebenslauf soll möglichst knapp und mit Fakten gefüllt sein, die sich einfach mit anderen Bewerbern vergleichen lassen. Das Leben wird in eine vorgefertigte Schablone gepresst, die keine Individualität mehr zulässt. „Bin das wirklich ich?“, diese Frage stellt Oskar Piegsa in seinem Artikel und beschreibt den Druck von Bewerbern einen perfekten, lückenlosen Lebenslauf abliefern zu müssen.

Graue Flächen, scharfe Kanten, viel zu klicken
. . . mit einem Doppelklick öffnet sich der Lebenslauf

Oft wird der Lebenslauf sogar zur Nebensache. In Onlinemasken müssen einfach soviel Häkchen wie möglich gesetzt werden: Fremdsprachen? Auslandssemester? Praktika? Nur wer alles vorweisen kann, übersteht die Vorrunde. Die Bezeichnung Lebenslauf wird so ad absurdum geführt. Deshalb sollte der Bewerber aus der Schablone heraustreten und den Lebenslauf auf die jeweilige Stelle anpassen. Denn eines ist sicher: Den perfekten Lebenslauf, der zu jedem Traumjob passt, gibt es nicht! Hinzu kommt, dass viele neue Jobs entstehen und dafür sind standardisierte Lebensläufe unpassend. Auch der „Mut zur Lücke“ sollte bei den Kandidaten nicht fehlen, denn ein„lückenloses“ Leben gibt es nicht. Das Leben, das man führt sollte den Lebenslauf schreiben, nicht der Lebenslauf das Leben, das man führen sollte. Denn welcher Arbeitgeber möchte einen Mitarbeiter, der viel lieber eine Weltreise machen würde, als in seinem Büro zu sitzen?

Grundlage der Besprechung:  Zeit Campus
Päuschen? Text: Caterina Lobenstein
Ausgabe Nr. 3 (Mai/ Juni) 2013

 

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Literatur:
Die Zukunft bringt einen lückenlosen Lebenslauf. 

http://www.sueddeutsche.de/karriere/bewerbung-lebenslauf-ade-1.133007

Links:
Der gläserne Bewerber: Facebook fordert seine Nutzer auf, ihre Profile auf einen "digitalen" Lebenslauf umszustellen.

http://www.3sat.de/mediathek/index.php?display=1&mode=play&obj=29188

 

Lebenslauf mit allem, bitte! 
Bewerber tun alles, um ihren Lebenslauf möglichst perfekt zu gestalten: Höchstens eine Seite lang und gespickt mit relevanten Fakten. Das Problem: Ein Leben, das in eine Schablone passt beraubt sich jeglicher Persönlichkeit und Individualität 

Ein Plädoyer für die Pause! 
Das Arbeitspensum steigt und die Pausen fallen immer öfter weg. Doch wir brauchen Pausen und müssen wieder lernen sie zu nutzen.

Auslandssemester: Top oder Flop?
Auslandsemester machen sich gut im Lebenslauf. Doch wie erfolgreich war der Aufenthalt wirklich? Vier Fragen die ein Personaler stellen sollte, um mehr darüber zu erfahren.

Für den März 2013 empfehlen wir die Ausgabe Zeit Campus Nr. 3 (Mai/Juni)
Für alle Sammler: Der Ideen-Scout liegt dem Beitrag als pdf bei.