„Ich bin sehr überrascht“, so die ersten Worte der Preisträgerin, nachdem Randolf Jessl, Chefredakteur des Personalmagazins, die Entscheidung bekannt gegeben hatte. „Es freut mich, dass die Jury meine Leidenschaft für die Personalarbeit erkannt hat.“, „Frau Schmidt hat gezeigt, dass sie Mitarbeiter international zusammenbringen kann“, begründete Jurymitglied Dr. Michael Prochaska, Group Director Human Resources der Franz Haniel & Cie. GmbH, die Entscheidung. Sie habe eine wahre Passion für die Personalarbeit entwickelt. Mit der Entscheidung nach Südafrika zu gehen, beweise sie großen Mut.

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Foto von Tyler Franta

Neben Jana Schmidt wurden vier weitere Bewerber um den HR Next Generation Award auf der Zukunft Personal ausgezeichnet, die ebenfalls mit ihrem Einsatz, internationaler Erfahrung und der Bereitschaft, neue Wege zu gehen, herausstachen: Dr. Yasmin Farger, Strategische Personalentwicklung der BMW Group, Christoph Paul, Teamleiter Personal & Allgemeine Verwaltung der Lincoln GmbH, Salomon Pircek, Personalreferent der Volksbank Freiburg eG und Lisa Weber, Personal- und Organisationsentwicklerin der Aachen Münchener.

„Fünf von 23 Bewerbern haben sich durchgesetzt, aber auch die anderen 18 sind sehr engagiert“, betonte Chefredakteur Jessl bei der Preisverleihung. 17 Frauen und 6 Männer aus Unternehmen aller Größenklassen hätten sich beworben, darunter auch vier DAX-30-Unternehmen. „Die Zukunft des Personalmanagements ist weiblich“, kommentierte Alexander Petsch, Geschäftsführer der spring Messe Management GmbH. Insgesamt sei das Engagement der Bewerber und auch der Vorgesetzten größer als im Vorjahr ausgefallen.

Vorbildlicher Karriereeinstieg: Personalarbeit international angehen

Die Gewinnerin, die vor ihrer Personalerkarriere eine Lehre als Hotelfachfrau absolvierte, habe schon als Werksstudentin die Notwendigkeit erkannt, Fachexperten auszubilden und für eine sichere Nachfolgeplanung zu sorgen, so Dr. Michael Proschaska. Mit einer „Stanzolympiade“ für die Mitarbeiter der Lederproduktion habe sie es geschafft, Spaß an einer manuellen, sich wiederholenden Arbeit vermitteln: Die Beschäftigten der vier Standorte in unterschiedlichen Ländern waren eingeladen, sich bei einem Wettbewerb in Ungarn zu messen.

Ihr Studium der Betriebswirtschaften mit Schwerpunkt Human Resource Management an der Universität Gelsenkirchen hat die Nachwuchspersonalerin im März dieses Jahres mit einer Diplom-Thesis zum Thema Succession Planning und Talentmanagement in Südafrika abgeschlossen. Dafür war die heute 28-Jährige bereits im Januar 2010 in Vorsterkroon Nigel bei Johannisburg im Einsatz. Seit einem halben Jahr ist sie nun an dem mit 1400 Mitarbeitern größten Seton-Standort für 450 Beschäftigte verantwortlich. Ihr Aufgabenfeld reicht von der Rekrutierung der Mitarbeiter aller Hierarchieebenen und der Personalverwaltung über die (Weiter-)Entwicklung der Personalstrukturen und des Nachfolgeprozesses bis hin zu Absentismusmanagement.

„Meine Arbeit ist nicht ganz einfach“ gestand die Preisträgerin. „Die Mitarbeiter haben zum größten Teil keine höhere Ausbildung und die Schule früh verlassen.“ Außerdem habe die Personalabteilung in Südafrika, dem Land mit der höchsten Infektionsrate von AIDS, täglich mit dem Krankenstand zu kämpfen. „Das größte Problem ist, dass infizierte Mitarbeiter regelmäßig krank werden und oft unmotiviert sind“, so Schmidt. Die Kunst der Personalarbeit bestehe deshalb in Südafrika darin, eine gute emotionale Ebene mit den Mitarbeitern zu finden, dabei aber die Unternehmensziele nicht aus den Augen zu verlieren.

„Wir hatten noch keine deutsche Personalerin im Ausland. Frau Schmidt ist eine Pinonierin,“ sagte die Vorgesetzte der Gewinnerin Dorit Schindler. Laut der Global Human Resources Direktorin von Seton, die Jana Schmidt für den Preis vorgeschlagen hatte, ist das deutsche Personalmanagement insgesamt zu wenig international aufgestellt. In einer fremden Sprache und in einem kulturell anderem Kontext als Personalerin zu arbeiten, erfordere ein großes Selbstbewusstsein und Einfühlungsvermögen. Frau Schmidt sei es schnell gelungen, die Sympathie der Mitarbeiter vor Ort zu gewinnen. „Umso mehr freut es mich, dass die Jury dieses internationale Engagement ausgezeichnet hat.“

Weitere Informationen zu dem HR Next Generation Award und zur Messe Zukunft Personal sind unter www.zukunft-personal.de erhältlich.