Die gesamte Zukunftsstudie beschäftigt sich seit dem Jahr 2007 insbesondere mit dem zukünftigen Einsatz von Informationstechnologie im Human Resource Management und Bildungswesen. Ihre zentrale Fragestellung lautet: „Wie sieht die Zukunft für Personal-, Informations- und Trainingsmanagement im nationalen und internationalen Marktgeschehen aus?“ Die ersten Ergebnisse sind in zwei Zwischenberichten aus den Jahren 2008 und 2009 erschienen.  Zum Abschluss der dreijährigen Studienphase ist für Herbst 2010 ein finaler Report mit weiteren Studienergebnissen geplant.

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Foto von Claire Nakkachi

Die aktuellste Umfrage dieses Projekts, „Zukunftstrends im E-HRM“, untersuchte den Zusammenhang zwischen HR-IT und Personalstrategie. Die Studienverantwortlichen haben dafür Trends aus aktuellen Veröffentlichungen extrahiert und auf deren Basis Hypothesen formuliert. Diese wiederum überprüften sie mithilfe einer Online-Befragung, an der 113 HR-Experten mit und ohne Personalverantwortung aus dem deutschsprachigen Raum teilnahmen.

Folgende Trends und Thesen ergaben sich aus diesem Abgleich:

These 1

Der Einsatz von HR-IT orientiert sich an personalstrategischen Themen. Zukunftstrends in der Informations- und Kommunikationstechnologie für das Personalmanagement richten sich demzufolge nach aktuellen und zukünftigen HR-Trends – speziell nach Themen, die mit dem Aspekt IT stark verbunden sind.

These 2

Treiber für solche personalstrategischen Trends in den kommenden fünf Jahren sind der
Studie zufolge insbesondere der Wettbewerbs- und Kostendruck, die demografische Entwicklung und die Unternehmensstrategie. Daneben sind eine flexible Arbeitswelt, die Anforderungen zukünftiger Bewerber, informationstechnologische Entwicklungen, Nachhaltigkeit und die Veränderung politischer und rechtlicher Rahmenbedingungen ebenfalls relevante Einflussfaktoren. Krisenmanagement und Globalisierung werden von geringster Bedeutung sein.

These 3

Es ergeben sich folgende HR-Trends, die grösstenteils mit einer IT-Unterstützung verknüpft sind, jedoch nicht zwingend im ersten Schritt:

• HR-Trend und IT-Unterstützung heute bereits wichtig: Lebenslanges Lernen, effiziente HR-Prozesse, Talentmanagement.
• HR-Trend heute wichtig, IT-Unterstützung heute oder erst zukünftig wichtig: Wissensmanagement, strategische Personalplanung
• HR-Trend heute wichtig, IT-Unterstützung erst zukünftig wichtig: Strategieorientierung, Employer Branding, Change Management, Führungskräfteentwicklung
• HR-Trend und IT-Unterstützung erst zukünftig wichtig: HR-Wertbeitrag
• HR-Trend heute wichtig, Wichtigkeit der IT-Unterstützung nicht klar absehbar: Unternehmensethik, Managing Diversity, Gesundheitsmanagement & Work-Life-Balance

These 4

Folgende IT-Instrumente, die mit den oben genannten Trendthemen verbunden sind, werden künftig für das HRM vermutlich an Bedeutung gewinnen und verstärkt weiterentwickelt werden:

 
Quelle: „Zukunftstrends im E-HRM“ von Anne Schöneberg

These 5

Die Mehrheit der Teilnehmer versicherte, dass die IT-Strategie den Einsatz von HR-IT bestimmt. Hierzu zählen Aspekte wie die Systemarchitektur, Systemintegration und die Systembereitstellung. Demnach bestimmen auch zukünftige informationstechnologische Entwicklungen die Zukunftstrends im E-HRM.

Unternehmen sind aufgrund von räumlich verteilten Teams auf eine Vernetzung durch das Internet angewiesen. Darüber hinaus sind Mitarbeiter und Führungskräfte informationstechnologischen Entwicklungen und Innovationen gegenüber, wie zum Beispiel Self-Service-Systemen, grundsätzlich aufgeschlossen. Bei Mitarbeitern aus dem Human Resource Management ist der Untersuchung zufolge hingegen teilweise mit Widerständen gegenüber Neuerungen zu rechnen.
Die Ergebnisse verdeutlichen ausserdem, dass sich junge Mitarbeiter und Sachbearbeiter von E-Learning-Angeboten angesprochen fühlen. Weitere Treiber für den Einsatz von E-HRM bestehen zumeist in der Prozessverbesserung, Effizienzsteigerung und dem verbesserten Prozesscontrolling.

Risiken für eine erfolgreiche Verbreitung und Einführung neuer E-HRM Tools lassen sich in fehlenden Kapazitäten zur Systempflege und einer schwierigen Systemintegration aufgrund von heterogenen Systemlandschaften vermuten.

Interessierte können die kompletten Studienergebnisse unter press@time4you.de anfordern.