Arbeiten, wo andere urlauben

two person siting beside laptops
Foto von Clayton Cardinalli

Ein Blick in die Top Expat Destinations für das Jahr 2015 zeigt deutlich, dass Auslandserwerbstätige exotische Ziele schätzen. Und das bedeutet, sie arbeiten gern, wo andere Menschen Urlaub machen. Auf Platz eins liegt Ecuador, gefolgt von Mexico auf Platz zwei und Malta an dritter Stelle. Deutschland und Österreich schneiden auf der Beliebtheitsskala weniger gut ab. Die rot-weisse Republik kommt auf Platz elf, die deutschen Nachbarn können Rang 16 für sich verbuchen. Unter den osteuropäischen Zielen kann Polen zuvorderst mit Platz 15 punkten, auf Platz 22 folgt die tschechische Republik, Russland liegt aber schon weit abgeschlagen auf Rang 60. Nach ihm folgen die Schlusslichter Saudi Arabien (Platz 61), Nigeria (Platz 62), Griechenland (Platz 63) und Kuweit (Platz 64). Hierhin zieht es die wenigsten Expats.   

Wo Expats sich willkommen fühlen

In ein bestimmtes Zielland zu wollen und sich dort auch wohl zu fühlen, sind zwei Paar Schuhe. Die Studie zeigt, wo Expats der Einstieg in die Gesellschaft mehr oder weniger gut gelingt. InterNations stellte zur Erhebung vier Subkategorien auf, dessen Werte es dann zu Endwerten kumulierte. Gefragt wurde nach Willkommensgefühl, entgegengebrachter Freundlichkeit, Entgegenkommen in der Sprache sowie nach der Leichtigkeit, mit der Freunde gefunden werden.

Im Endergebnis gelingt es Auslandserwerbstätigen vor allem in Mexico im Land anzukommen. Auf Platz zwei folgt Neuseeland. Das Lieblingsland der Expats Ecuador kommt allerdings nur auf Platz drei. Und die Top eins unter den osteuropäischen Destinations Polen wird weniger gut bewertet, das Land steht auf Rang 39. Relativ expatfreundlich zeigt sich Rumänien, die dort weilenden Beschäftigten bescheinigen der Gesellschaft Offenheit, sie landet auf Platz 12. Weniger überraschen mag die Platzierung des Omans auf Platz 11, das Land ist bekannt für seine liberale Haltung. 

Worin Expats Unterstützung brauchen

Ob eine Person in einem Land ankommt, hängt auch davon ab, wie sie selbst auf das für sie Ungewohnte sowie Fremde zugeht und wie sie sich selbst organisiert. Der Expat Insider 2015 hat zusammengestellt, womit Entsandte mehrheitlich kämpfen. Die Ergebnisse sind für Personalverantwortliche aufschlussreich, um ihren Expats die Unterstützung zu gewähren. Heimweh drückt vor allem, gleich danach folgen existentielle Sorgen. Expats fragen sich häufig, wie es für sie finanziell weitergeht. An dritter Stelle kommen Probleme mit Fernbeziehungen, erst an vierter Stelle kämpft man mit einer fremden Businesskultur. Die Klage über den Mangel an einem professionellen Netzwerk im Zielland landet auf Platz fünf. Weniger Probleme haben viele offenbar damit, neue Freunde zu finden (Platz 6). Die weiteren Schwierigkeiten sind Einschnitte beim Einkommen (Platz 7), Probleme mit Sprachbarrieren (Platz 8), Kulturschocks (Platz 9) und Expatmüdigkeit mit dem Wunsch nach Settlement (Platz 10). 

InterNations bietet als Online-Plattform Expats und den sie entsendenden Unternehmen Netzwerkmöglichkeiten. In unterschiedlichen Ländergruppen tauschen sich die Mitglieder unter anderem über Erfahrungen, Wohnungs- und Jobmöglichkeiten sowie Herausforderungen des Alltags im Ausland aus. Für den Forumbetreiber lag es daher nahe, zu erheben, was Expats bewegt. Seine Erhebung führte InterNations zum ersten Mal in 2014. Ende 2015 folgte die Zweitauflage mit frischen Ergebnissen. 

             Die Expat-Welt ist vielfältig,
      doch es gibt allgemeingültige Erfahrungen,
                      die für die Personalarbeit mit Expats
          businessunabhängig wegweisend sind.