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Foto von Clayton Cardinalli

Laut BBGM ist BGM: „..die planvolle Organisation, Steuerung und Ausgestaltung betrieblicher Prozesse, mit dem Ziel der Erhaltung und Förderung der Arbeitsbewältigungsfähigkeit der Mitarbeiter“. Demnach zielt BGM darauf, die betrieblichen Kernprozesse dadurch abzusichern, dass Beschäftigte darin gefördert werden, die anfallende Arbeit so zu bewältigen, dass sie gesund bleiben. Wobei sie den Spannungsbogen zwischen Arbeitsanforderungen und eigenen Ressourcen erfolgreich meistern sollen. Mit anderen Worten: Sie werden in ihrer Widerstandskraft gestärkt. Und das bedeutet, Niederlagen einstecken zu können und in der eigenen Mitte zu bleiben. Der Fachbegriff dafür lautet „Resilienz“. Sie setzt sich zusammen aus Achtsamkeit, Zielklarheit, Prozessoffenheit, sozialer Verwurzelung, Reflexion, Experimentieren, Flexibilität und Regenerationsfähigkeit. BGM verbindet individuelle Resilienz mit der von Organisationen, und ist ein klassischer Managementansatz.
    

ZUM GLOSSAR: Sie möchten den kompletten BBGM-Glossar lesen und in Ihrem BGM nutzen? Downloaden Sie ihn unter http://www.bgm-bv.de/fileadmin/dokumente/BBGM/120918_Paper_Begriffe_AG1.pdf


Quelle: Rainer Sturm / pixelio.de
Quelle: BBGM e.V.


Fotocredit: Rainer Sturm / www.pixelio.de

Ein gesunder Mensch befindet sich in einem Zustand der Ausgeglichenheit, in dem er sich wohl fühlt. So ähnlich steht es in diversen Allgemeinlexika. Gesagt ist damit aber nicht, worauf diese Ausgeglichenheit basiert und wie sie sich erhalten lässt. Die Begriffsdefinition des BBGM will dies zeigen.

Der Verband schreibt in seinem Glossar: „Gesundheit beschreibt das aktuelle Potential einer Person, ihre habituellen und psychischen Bedürfnisse zu befriedigen, ihre lebens- und arbeitsweltbezogenen Anforderungen zu erfüllen, sowie sich ändernden Umweltbedingungen anpassen zu können“.
Mit anderen Worten: Gesundheit passiert niemandem. Gesundheit ist eine Fähigkeit und lässt sich damit erlernen. Dabei ist das Maß für diese Fähigkeit zunächst das subjektive Empfinden – was für den Einen angenehm ist, ist für einen Anderen kontraproduktiv. In einem zweiten Schritt versetzt die Fähigkeit einen Menschen in der Lage, sein individuelles Handeln mit Ansprüchen aus seiner Umwelt – also zum Beispiel seiner Kollegen und Vorgesetzten – so abzustimmen, dass er selbst psychisch, sozial und körperlich im Gleichgewicht bleibt. Nicht zu unterschätzen ist dabei, dass die Ursachen von Gesundheit an sich komplex, dynamisch und multidimensional sind. Denn es gilt, auf Basis von biologischen, psychologischen sowie sozialen Voraussetzung beim Einzelnen eine Balance zwischen individuellen sowie jeweils aktuellen Lebens- und Arbeitsanforderungen herzustellen. Diese Balance ist die Voraussetzung für Leistungsfähigkeit überhaupt.

Der BBGM schreibt: „(Krankheits-)Prävention bezieht sich auf alle Maßnahmen zur Vorbeugung, Verzögerung oder Verminderung erkannter gesundheitsbezogener Risikofaktoren“. Gesagt ist damit, dass Prävention nur dort betrieben werden kann, wo Risikofaktoren tatsächlich oder potentiell gegeben sind. Maßnahmen auf Verdacht oder à la Gießkannenprinzip sind daher wenig sinnvoll. Relativ wenig beachtet ist der Umstand, dass Prävention zu verschiedenen Zeitpunkten ansetzen muss. Das heißt, es genügt nicht, einmalig Aktionen zu lancieren, um dann lange Zeit im BGM zu pausieren. Weiterhin sollte Prävention die Risiken unmittelbar für Mitarbeiter und davon abgeleitet mittelbar für Unternehmen reduzieren. Ausgehend von der Erkenntnis, dass Gesundheit eine Fähigkeit ist, müssen Mitarbeiter und Organisation Prävention als ihre jeweilige Aufgabe begreifen. Keine Partei steht allein in der Verantwortung. Der grundlegende Denkansatz der Prävention lautet: Risikofaktoren müssen kontrolliert und in ihrer Wirkung dezimiert werden. Zum Methodenkoffer der Prävention gehören zum Beispiel Aufklärung, Beratung und Bildung.

Der BBGM-Glossar definiert: „Betriebliche Gesundheitsförderung bezieht sich auf alle betrieblichen Maßnahmen zur Sicherung, zur Stärkung oder gesundheitsbezogener Widerstandsreserven.“ Der BBGM grenzt die BGF klar gegen eine Gleichsetzung derselben mit Arbeitsschutz, Eingliederungsmanagement oder Personalpolitik ab. Denn die BGF umfasst nur Maßnahmen für Beschäftigten zum Erhalt ihrer Gesundheit am Arbeitsplatz. Da die BGF schwer von einer privaten Gesundheitsförderung abzugrenzen ist, müssen entsprechende Programme in ganzheitlichem Sinne auf privater und beruflicher Ebene ansetzen. BGF ist dabei kein Synonym für Betriebliches Gesundheitsmanagement, sondern ihr Bestandteil.

Die Antwort lautet seitens des BBGM: „Gesundheitsförderung bezieht sich auf alle Maßnahmen zur Sicherung, zur Stärkung oder Erhöhung gesundheitsbezogener Widerstandsreserven.“ So wie Prävention  existierende oder potentielle Risiken voraussetzt, bedingt Gesundheitsförderung, dass es bereits gesundheitliche Ressourcen gibt; und GF als individuelle sowie kollektive Angelegenheit verstanden wird. Wieder ist dieser Leitsatz auf Individuen und Gruppen gleichermaßen anzuwenden. Dabei kommen in systemischem Sinne verschiedene Dimensionen zum Tragen, die sich gegenseitig beeinflussen: Individuum (Mikro-Ebene), Arbeitsgruppe (Meso-Ebene), Unternehmen o.ä. (Makro-Ebene) und Gesellschaft (Supra-Ebene). Der Denkansatz beruht auf der Identifikation, Absicherung und einem Ausbau von Ressourcen. Der entsprechende Methodenkoffer beinhaltet zum Beispiel Zielbildung oder Aufbau von Bewältigungsstrategien.