Am Zahltag steht das Gehalt immer häufiger in Euro statt in Franken ausgewiesen. Da eine wachsende Anzahl von Unternehmen in Schweiz und Liechtenstein den Frankenkurs für zu stark halten, wollen sie die Löhne nicht mehr in Franken, sondern in günstigen Euro auszahlen.

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Foto von Annie Spratt

Die Empörung der Gewerkschaften ist groß. Bisher sind dem Liechtensteinischen Arbeitnehmerverband (LANV) drei Unternehmen bekannt, die ihren Mitarbeitern die Löhne nur noch in Euro auszahlen. Der LANV nimmt jedoch an, dass die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher sei.

So gäbe es zwei Fälle, in denen der Umrechnungskurs auf etwa 1,50 Franken festgelegt wurde; das bedeute für die Angestellten, je nach Gehalt, einen monatlichen Verlust von etwa 700 bis 1.000 Franken – ungefähr 800 Euro.
Bei den betreffenden Betrieben handelt es sich um Unternehmen mit einem großen Anteil an Grenzgängern im Bereich Exportindustrie.

In einem Betrieb trifft die Lohnzahlung in Euro gleich die komplette Belegschaft. Sowohl Grenzgänger als auch Inländer würden nur noch in Euro entlohnt werden. Die Gewerkschaft sieht die Umstellung der Verträge als Gesetzesbruch, da sie definitiv nicht im gegenseitigen Einverständnis erfolgt sei, so Sigi Langenbahn vom LANV.

In der Ostschweiz bisher kein Thema
Bei Unternehmen in der Ostschweiz ist Ähnliches derzeit nicht bekannt, heißt es bei der Gewerkschaft in Zürich. Einzelne Fälle seien zwar aufgetaucht, Politik und Industrie hätten sich klar dagegen ausgesprochen.

Quelle: http://vorarlberg.orf.at/stories/524646/