Wer sich nicht einmischt, erhält das, woran er glaubt
Andera Gadeib hat ein Manifest mit dem optimistischen Titel „Die Zukunft ist menschlich“ geschrieben. Ihr Buch ist ein positiver Gegenentwurf zur häufig vorherrschenden negativen Sichtweise auf die Digitalisierung und deren Auswirkungen. Im Kern ist ihr Buch nichts anderes als ein Appell, sich in die Diskussionen einzumischen und sich Kenntnisse im Bereich des Digitalen anzueignen, damit die digitale Zukunft auch den Menschen in den Mittelpunkt stellt.
Denn nicht alles, was technologisch machbar ist, sollte vielleicht auch getan werden. Wer sich aber nicht einmischt, sondern den Möglichkeiten von vornherein ablehnend gegenübersteht, muss sich nicht wundern, dass er mehr und mehr auf die Rolle eines Passagiers reduziert wird. Und der bekommt dann auch die negative Zukunft serviert, die er befürchtet.
Die Autorin steht der Digitalisierung positiv gegenüber, an die Schreckensszenarien, in denen Maschinen den Menschen überlegen sind, glaubt sie nicht. Gerade auch deshalb, weil sie sich intensiv mit den Möglichkeiten auseinandergesetzt hat. Maschinen sind auf Menschen angewiesen, die ihnen etwas beibringen und vermitteln. Es bedarf aber Grenzen, ethische Richtlinien bei ihrer Entwicklung und Programmierung. Um diese Richtlinien aktiv zu gestalten, bedarf es Menschen, die sich intensiver mit der Digitalisierung und digitalen Techniken auseinandersetzen.
Positives Denken in 5 Kapitel
Am Anfang des Manifests steht eine kurze Zukunftsvision für das Jahr 2050: mit vielen Annehmlichkeiten für unseren Alltag. Annehmlichkeiten und Möglichkeiten, die aber von vielen Menschen auch als beunruhigend gesehen werden. Die folgenden fünf Kapitel sollen Ängste und Befürchtungen ausräumen.
In ihnen wirbt die Autorin für neue Sichtweisen auf die Digitalisierung. Sie erklärt Algorithmen und wo deren Grenzen liegen. Hierzu zählen auch menschliche Eigenschaften, wie Empathie, Kreativität und soziale Interaktion.
Gadeib widmet sich auch der gedanklichen Herausforderung, dass die Digitalisierung sich auch gegen den Menschen wenden kann, statt ihm zu nutzen. Ein Dilemma, das nur durch ethische Grundprinzipien für die Programmierung gelöst werden kann. Gekonnt und kenntnisreich schildert sie im weiteren Verlauf Bereiche, die von der Digitalisierung deutlich verändert werden, wie beispielsweise das Gesundheitswesen.
Die Botschaft des spannend geschriebenen Buchs lautet, dass Gestaltungsfreiheit und der Gestaltungswille eines jeden Einzelnen darüber entscheiden, welchen Weg die Digitalisierung einschlägt.
Fazit
Ein wichtiger Diskussionsbeitrag zur Digitalisierung, der auf konkreten Zahlen, Studien und anschaulichen Beispielen besteht und ein positives Bild der Zukunft entwirft. Das Buch macht Lust darauf, sich in die Entwicklung der Digitalisierung aktiv einzumischen.
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