Ob als „Digital Switzerland“ – einer von Ringier-CEO Marc Walder gegründeten Initiative, die als Standortinitiative Digital Zurich 2025 im Jahr 2015 begann – und nun auf die ganze Schweiz ausgedehnt wird – oder als Strategie „Digitale Schweiz“ des UVEK, das Eidg. Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation: Sie alle eint, dass sie die Digitalisierung in der Schweiz von Anfang an kontrolliert,
umfassend und gut vernetzt voranbringen wollen.
Die Ziele der Initiativen und Aktionen ähneln sich
„Digital Switzerland“, durch Schweizer Unternehmen, Hochschulen und Politiker, gestützt, wollte zunächst mit dieser Standortinitiative den Grossraum Zürich als „digitalen Hub“ stärken. Das Ziel: die Schweizer Wirtschaft – und da insbesondere die KMU – beim Übertritt in das digitale Zeitalter und bei der digitalen Aus- und Weiterbildung zu unterstützen. Dem entsprechenden Bericht der Handelszeitung.ch (2016) zufolge ist „über die Hälfte der kleinen Unternehmen…noch nicht digital unterwegs“. Die landesweite Ausdehnung soll mit einem Büro an der Lausanner Elite-Hochschule EPFL, einem Kickstart-Accelerator-Programm der Life Sciences in Basel und dem „Ticino Fashion Valley“ im Tessin erweitert werden. Gegenseitige Unterstützung und Wissensaustausch auf immer breiterer Basis machen damit Schule.
Strategie: Förderale Struktur – Politik, Wirtschaf, Wissenschaft und Gesellschaft im Dialog
Das UVEK, das Eidg. Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation, betreibt die Strategie „Digitale Schweiz“ mit dem zuständigen Bundesamt für Kommunikation BAKOM. Das Ziel hier: Alle, Vertreter der Behörden, Wirtschaft, Forschung und Zivilgesellschaft sollen daran zusammenarbeiten, dass das Land „das Potenzial der Digitalisierung konsequent nutzen kann“. Dafür wurden vier sogenannte „Kernziele“ beschrieben wie:
- Innovation, Wachstum und Wohlstandssicherung – hier ist hervorzuheben, dass, wenn man den Grundsatz richtig liest, allen bewusst ist (sein sollte), dass es für den geplanten „Innovationsschub“ erst einmal die „nötigen Grundlagen“ der genannten Informations- und Kommunikationstechnologien (IKTs) geschaffen werden sollten.
- Chancengleichheit und Partizipation aller – hier soll hervorgehoben sein, dass angestrebt wird, dass alle Bürger gleichermassen Zugang zu IKTs haben sollen – zur sicherheitsbewussten und eigenverantwortlichen Partizipation und Kommunikation in einer „informierten und demokratischen Gesellschaft“.
- Transparenz und Sicherheit – für die „informationelle Selbstbestimmung“ und sicheren Umgang in der virtuellen Welt ihrer Bürger will die Schweiz einen „sicheren internationalen Standort für Datenspeicher“ darstellen, mit einer die Schweizer Interessen und Werte verankernden Datenpolitik.
- Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung – hier wird hervorgehoben, dass es bei der Digitalisierung und Vernetzung um nachhaltige Veränderungen geht, die klima-und energiepolitische Ziele unterstützen.
und vom Bundesrat acht „Aktionsfelder“ definiert wie:
- Daten und digitale Inhalte
- Infrastrukturen und Umwelt
- E-Government und E-Health
- Neue Formen der politischen Partizipation
- Weiterentwicklung der Wissensgesellschaft
- Sicherheit und Vertrauen
- Die Schweiz im internationalen Umfeld positionieren
- Alle Publikationen dazu gibt es auch als Download auf der Seite:
Mit den „Websters“ im Netz unterwegs
Um auf den „vernünftigen und sicherheitsbewussten Umgang mit den IKTs, den Informations- und Kommunikationstechnologien“ aufmerksam zu machen, gibt es eine „Beispielfamilie“, die Websters, http://www.thewebsters.ch/de/, deren Comic-Geschichten für die Digitalisierung sensibilisieren sollen. Wir können davon ausgehen, dass die „Digital Natives“ diese Stufe schon – zumindest was die Anwendungen angeht – erreicht hat. Beim Thema Sicherheit haben alle noch Nachholbedarf. Letztendlich soll mit all diesen Massnahmen erreicht werden, dass Digitalisierung auch institutionell zum Alltag gehört. Immerhin: Digitalisierung ist Chefsache. Und dort scheinen sie mit diesen Maßnahmen auch angekommen zu sein.
Die Umfrage der Global Players: Eine von immer mehr Studien, doch:
Die 2016-er Studie „Digitalisierung – wo stehen Schweizer KMU?“ ist eine Ko-Publikation von PwC Schweiz, Google Switzerland GmbH und digitalswitzerland – die Global Players mit Google mittendrin. Google, die Suchmaschine Nr. eins – und der „Flaschenhals“, durch den sich ein sehr großer Teil der Daten und Suchanfragen bewegt – vor allem, wenn es auch um das Recruiting geht.
Die Studie sagt u.a.:
- 76% der befragten Unternehmen sehen die Digitalisierung ganz oben auf Ihre Agenda. Die für sie größten Chancen bieten sich für sie im Wissenstransfer:
- Bei innerbetrieblichen Aus- und Weiterbildungen
- Bei Coachings, um dem „Change-Management“ hin zur Digitalisierung mit Neugier und Akzeptanz begegnen zu können.
- Beim immer wichtiger werdenden offenen Netzwerken zwischen Branchen und Unternehmen; und zwar zwischen denjenigen, bei denen die Digitalisierung schon weiter fortgeschritten ist sowie Start-ups, die von Anfang an auf Digitalisierung setzen und starke Innovationsmotoren sind – und denjenigen Unternehmen, die nach Erfahrungsaustausch suchen, was Digitalisierung für sie beinhalten könnte, sollte, und auch wie sie sich auch in ihre Prozesse integrieren lässt.
Was die Initiatoren der Umfrage raten:
- Mutiger agieren
- Den eigenen Markt genau beobachten
- Das eigene Unternehmen im Gesamtkontext betrachten: Digitalisierung kann alle Prozesse, von der Verwaltung, bis zur Kundeninteraktion, dem Recruiting – jedes Geschäftsmodell betreffen. Wo lohnt es sich, Synergieeffekte zu schaffen und zu vernetzen, gleichzeitig zu modernisieren? Und gleichzeitig sollte man:
- Genau definieren, wo ist bei uns der Handlungsbedarf am größten? – kein Unternehmen gleicht zu 100% dem anderen, wer genau plant und selektiert kann viel Geld sparen und gezielt in moderne Ausrüstung und Know-how investieren. Digitalisierung ist so wichtig, dass es Chefsache sein sollte –und ganz oben auf die Agenda gehört.
- Digitalisierung ist auch nicht einfach ein Unterfach der IT. Denn im Zuge der Digitalisierung müssen ganze Entscheidungs- und Prozess-Strukturen sowie die Unternehmenskultur an sich hinterfragt und beleuchtet werden. Eigentlich wie bei jedem wichtigen Change-Management. Unser HRM.ch-Tipp: Obwohl sie Chefsache ist – beziehen Sie von Anfang viele Köpfe Ihres Unternehmens – und u.U. auch externe Berater und Netzwerkpartner mit ein. Nicht nur, weil es die Akzeptanz, Kooperation und Unternehmensdemokratie fördert – sondern ganz einfach auch, weil Sie sich damit die Arbeit erleichtern – und auf mehrere kompetente, erfahrene und motivierte Schulter.
- verteilen können. Insgesamt auch eine gute Ausgangsbasis für jede Projektarbeit.
- Gehen Sie Schritt für Schritt vor: Auch kleine Schritte und Maßnahmen können schon „deutliche Effizienzgewinne bewirken“.
Quellen:
https://www.uvek.admin.ch/uvek/de/home/kommunikation/digitale-schweiz.html
https://www.uvek.admin.ch/uvek/de/home/uvek/bundesraetin-doris-leuthard/anlaee/infrastrukturtagung-2016.html
https://www.uvek.admin.ch/uvek/de/home/uvek/bundespraesidentin-doris-leuthard/anlaesse/infrastrukturtagung-2015.html
https://wollmilchsau.de/karrierewebseiten/mobile-recruiting-studie-2015-schweiz/
https://www.bakom.admin.ch/infosociety
https://www.ca.com/de/company/newsroom/press-releases/2016/digital-transformation-supports-growth-drive-in-companies-in-switzerland-as-a-new-study-by-ca-technologies-indicates.html
https://www.uvek.admin.ch/uvek/de/home/kommunikation/digitale-schweiz.html