Der Sammelband „Employability Management – Grundlagen, Konzepte, Perspektiven“ gibt einen Eindruck davon, wie Unternehmen, Schulen, Vorgesetzte, aber auch die Arbeitnehmer selbst Beschäftigungsfähigkeit fördern können. Es wird schnell deutlich, dass Employability sehr viele Aspekte beinhaltet und je nach Perspektive auf verschiedene Arten definiert werden kann. Interessant ist, dass der Band das Thema nicht nur aus Sicht einer Position beleuchtet, sondern mit Blick auf unterschiedliche Handlungsfelder diskutiert. Er spricht Arbeitnehmer und -geber zugleich an, beschreibt Führungs- und Karrieremodelle sowie Entlohnungsformen und deren Einsatzmöglichkeiten.

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Foto von Austin Distel

Namhafte Experten aus Forschung und Praxis haben Fachartikel beigesteuert, darunter das Herausgeberteam Jutta Rump (FH Ludwigshafen), Thomas Sattelberger (Continental AG) und Heinz Fischer (FH Pforzheim). Alle drei sind Vorstandsmitglieder der Selbst-GmbH, einer Initiative von Personalexperten aus dem deutschsprachigen Raum, die das Thema Employability gemeinsam voranbringen wollen. Die Grundlagen des Employability Managements beschreibt Jutta Rump in einem einleitenden Fachartikel. Der zweite Teil des Buches beschäftigt sich mit praxisnahen Themenbereichen. So beschreiben Jutta Rump und Silke Eilers (ebenfalls FH Ludwigshafen) in einem gemeinsamen Beitrag die zentralen Handlungsfelder des Employability Managements in Unternehmen – insbesondere Personalentwicklung, Gesundheitsförderung, Arbeitsplatzgestaltung und -zeitmanagement. „Alle müssen dafür arbeiten, morgen gebraucht zu werden“, schreibt Heinz Fischer. In einer Zeit, in der befristete Anstellungsverträge, Projektaufträge, Teilzeit- und Telearbeit zum Normalfall werden, entwickle sich der Arbeitnehmer zum „Selbstunternehmer“.

Den Autoren ist es gelungen Theorie und Anwendung problemlos zu verbinden. Einerseits geben sie Ratschläge an Mitarbeiter, andererseits motivieren sie Führungskräfte, Employability zu fördern. Sie skizzieren, was Employability in der Arbeitswelt  bedeutet und stellen sehr facettenreich den Zusammenhang zwischen Beschäftigungsfähigkeit und Zufriedenheit beziehungsweise Arbeitsmotivation dar.

Der Band „Employability Management“ ist durchgängig in einer leicht verständlichen Sprache verfasst, die auch ohne personalwirtschaftliche Vorkenntnisse gut zu verstehen ist. Die Kapitel sind gut strukturiert und übersichtlich gestaltet. Eine Vielzahl von Tabellen und Grafiken verdeutlicht die Zusammenhänge. Wesentliche Inhalte werden zusätzlich durch das  Schriftbild hervorgehoben.

Fazit: Das Buch stellt das Thema Beschäftigungsfähigkeit ausführlich und in seiner ganzen Komplexität dar.

Employability Management.
Grundlagen, Konzepte, Perspektiven.
Hrsg. von Jutta Rump, Thomas Sattelberger und Heinz Fischer.
Gabler Verlag 2006.
224 Seiten, 36 Euro.
ISBN 3-8349-0118-0
www.gabler.de

Leseprobe
Employability oder zu Deutsch Beschäftigungsfähigkeit – eine Forderung und Herausforderung, der sich vor dem Hintergrund einer sich immer rasanter wandelnden Arbeitwelt jeder Einzelne, aber auch die Gesellschafts- und Unternehmenspolitik zunehmend gegenüber sieht.
Die Herausgeber haben sich mit diesem Buch der Aufgabe gestellt, Employability in all ihrer Komplexität darzulegen und einige der wichtigsten ihrer unzähligen Facetten einer detaillierten Betrachtung zu unterziehen. Besonderer Wert wurde dabei auf eine ganzheitliche Sicht gelegt, die die Akteure in Bezug auf Employability – insbesondere das Individuum und die Unternehmen – in angemessener Weise berücksichtigt und ein praxisnahes Verständnis für ein immer stärker an Bedeutung gewinnendes Thema herstellt. Im ersten Teil des Buches geben die Autorinen Rump/Eilers im Kapitel „Managing Employability“ einen Einblick in Employability. Dabei werfen sie in einem ersten Schritt zunächst einen Blick auf Hintergründe und Rahmenbedingungen. Dies ist unerlässlich, um die Relevanz des Themas aufzuzeigen und gleichzeitig eine Basis zu schaffen für weiterführende Ansätze im Bereich Employability. Dazu gehört eine Betrachtung des Nutzens, den Individuum und Unternehmen durch Forderung und Förderung von Employability erzeugen können, ebenso wie eine klare Auseinandersetzung mit auftretenden Befürchtungen und Ängsten. „Managing Employability“ verlässt in einem weiterführenden Schritt die allgemeine Ebene des Themas Employability. Die Autorinnen zeigen auf, wie im Unternehmen die Forderung und Förderung der Beschäftigungsfähigkeit Gestalt annehmen kann, welche Handlungsfelder es zu berücksichtigen gilt (zum Beispiel Unternehmenskultur, Führung, Organisation, Personalentwicklung, Karrieremodelle, Anreizsysteme) und welche Grundsätze bei der Gestaltung von Employability
Management gelten müssen.

Quelle: personal manager 6/2006