In Anlehnung an den Begriff Leadership definieren sie Talentship als neue Managementaufgabe. Sie verstehen hierunter einen proaktiv ausgerichteten Ansatz zur Identifikation und Förderung qualifizierter Mitarbeiter. Dieser geht über die etablierten Aufgaben von Personalplanung und -controlling hinaus und liefert Entscheidungsunterstützung in den Bereichen Humankapital und Organisationsdesign. Hinzu kommt die gezielte Analyse der Wechselwirkung zwischen Unternehmensstrategie und Qualifikationsanforderungen.

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Foto von Patrick Amoy

Anhand zahlreicher Beispiele aus der Unternehmenspraxis, zum Beispiel von Boeing, Disney, SAS und Starbucks, zeigen die Autoren die strategische Dimension von Talent Management-Entscheidungen auf. Sie entwickeln ein Rollenmodell für die Personalfunktion als Schlüssel zur Schaffung nachhaltiger strategischer Wettbewerbsvorteile. Dabei geht es nicht um die Imitation von Best Practices anderer Unternehmen, sondern um die systematische Differenzierung durch Talent Management.

Analog zu der Entwicklung in den Bereichen Finanzierung und Marketing halten Boudreau und Ramstad eine stärkere Entscheidungsorientierung im HR-Bereich für dringend geboten – der bisherigen personalwirtschaftlichen Steuerungsaufgabe und dem HR-Dienstleistungsverständnis muss eine auf Entscheidungsunterstützung ausgerichtete Talentship- Funktion folgen. „Beyond HR“ zeigt auf, wie sich Unternehmen auf diese Weise durch ihr Humankapital differenzieren können und ist ein gelungener Brückenschlag zwischen Personal und Strategie.

Quelle: Personalwirtschaft 11/2007