Die Mitarbeitergesundheit hat sich vor dem Hintergrund des drohenden Fachkräftemangels zu einem entscheidenden Faktor für den Unternehmenserfolg entwickelt. Dabei ist BGM eine Führungsaufgabe, die eine Einbindung in die Struktur eines Unternehmens bedingt. Das setzt eine qualitätsorientierte Vorgehensweise voraus, die auf Standards setzt. Gerade im Bereich der klein- und mittelständigen Unternehmen fehlt es aber oftmals noch an standardisierten, allgemeingültigen Vorgaben für eigene BGM-Konzepte. Vor diesem Hintergrund befasst sich ein Arbeitskreis des Deutschen Instituts für Normung e. V. (DIN) seit September 2011 mit einem einheitlichen Standard für BGM in deutschen Unternehmen. Als Vertreter der deutschen Fitness- und Gesundheitsbranche war der Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (DSSV e. V.) von Beginn an in die Entwicklung der DIN-Norm involviert. Mit der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement sowie der BSA-Akademie (www.dhfpg-bsa.de) sind in diesen Prozess auch zwei Bildungsanbieter mit jahrelanger Erfahrung im Bereich der Qualifikation für den Wachstumsmarkt Prävention, Fitness, Sport und Gesundheit eingebunden.

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Foto von John Schnobrich

Gesundheitsdienstleister können für Betriebe wichtige Ansprechpartner sein, wenn es um eine unternehmensspezifische Konzeption und Umsetzung von BGM geht. Entscheidend ist dabei eine optimale Kombination der vorhandenen Infrastruktur (z. B. Räumlichkeiten und Trainingsgeräte) mit spezifischem BGM-Fachwissen. Um Fitness- und Gesundheitsanlagen einen perfekten Einstieg zu ermöglichen hat der DSSV in Kooperation mit der Deutschen Hochschule/BSA-Akademie das bundesweite Netzwerk „Gesundheit im Betrieb selbst gestalten“ (www.gesundheitimbetrieb.de) gegründet. Das Netzwerk ermöglicht Firmen die direkte Kontaktaufnahme mit Gesundheitsdienstleistern vor Ort. Alle DSSV-Mitgliedsunternehmen sind in das Netzwerk integriert, je nach BGM-Potenzial als BGM-Netzwerkpartner, BGM-Gesundheitszentren sowie BGM-Kompetenzzentren (höchste Stufe), und profitieren damit direkt von der Zusammenarbeit von DSSV, DHfPG und BSA-Akademie.

Trotz  der enormen volkswirtschaftlichen Bedeutung des Themas besitzt  Gesundheitsförderung  im  betrieblichen Umfeld in der Praxis noch nicht den Stellenwert, der ihm aufgrund seiner Relevanz zustünde. Derzeit machen Gesundheitsförderung und Prävention bspw. mit ca. 4,5% nur einen  geringen  Anteil  der  öffentlichen  und  privaten  Gesundheitsausgaben  aus.  Was lange Zeit fehlte, um die Umsetzung von BGM v. a. für klein- und mittelständige Unternehmen in greifbare Nähe zu rücken, ist eine einheitliche Norm. Mit der Entwicklung einer DIN-Norm für das Thema BGM durch das Deutsche Institut für Normung e. V. (DIN) steht daher eine wichtige und zukunftsweisende Aufgabe kurz vor ihrem erfolgreichen Abschluss. Durch ihre Mitarbeit an der Entwicklung der DIN-Norm tragen DSSV, DHfPG und BSA-Akademie dazu bei, dass das wichtige Thema betriebliches Gesundheitsmanagement einen entscheidenden Schritt vorankommt, wobei Gesundheitsdienstleister wie als Ansprechpartner vor Ort optimal positioniert werden.

Die konkreten Inhalte der „DIN SPEC 91020 „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ wurden laut Bundesverband für betriebliches Gesundheitsmanagement (BBGM) beschlossen, der Veröffentlichung steht nichts mehr im Weg. Ab Juli 2012 soll die DIN SPEC zu beziehen sein. Der neue BGM-Standard kann laut BBGM helfen, den „richtigen Weg zu wählen“ und sich sicher, wirksam und effizient auf dem Gebiet BGM zu bewegen – mit oder ohne Zertifizierungsabsichten.

Interessante Links:
„Bachelor in Gesundheitsmanagement“
„Master in Prävention und Gesundheitsmanagement“ mit Schwerpunkt BGM
„Fachkraft für betriebliches Gesundheitsmanagement (IHK)“
„Berater für betriebliches Gesundheitsmanagement“
Gesundheit im Betrieb selbst gestalten
Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen