Duales Hochschulangebot in Baden-Württemberg wird weiterentwickelt
Gemeinsame Erklärung von Ministerium, IHK und DHBW unterzeichnet

three people sitting in front of table laughing together
Foto von Brooke Cagle

Staatssekretär Dr. Birk, BWIHK-Präsident Bechtold, DHBW-Aufsichtsratsvorsitzender Porth und DHBW-Präsident Professor Dr. Wolff: Wichtiger Beitrag zur Ausbildung akademischer Fachkräfte
08.06.2010 Das duale Hochschulangebot in Baden-Württemberg wird weiterentwickelt. Darüber sind sich das Wissenschaftsministerium, der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) und die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) einig. Eine entsprechende gemeinsame Erklärung haben deren Vertreter heute (8. Juni 2010) in Stuttgart unterzeichnet.

„Die Duale Hochschule leistet einen wichtigen Beitrag zur Deckung des akademischen Fachkräftebedarfs unserer Unternehmen. Der DHBW-Bachelor sichert einen unmittelbaren und reibungslosen Übergang der Absolventen in die Berufstätigkeit. Gleichzeitig ermöglicht er als vollwertiger und berufsqualifizierender Hochschulabschluss eine weitere akademische Qualifizierung. Daher wollen wir das zukünftige Studienangebot der DHBW in gemeinsamer Verantwortung gestalten.“ Dies sagten Dr. Dietrich Birk, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Bernd Bechtold, Präsident des baden-württembergischen Industrie- und Handelskammertages sowie Wilfried Porth (Daimler AG), Vorsitzender des Gründungsaufsichtsrates der DHBW und deren Gründungspräsident Professor Dr. Hans Wolff.

Masterstudiengänge und Kooperative Forschung in Abstimmung mit der Wirtschaft

Die gemeinsame Erklärung hat unter anderem das Ziel, die DHBW bei der Einrichtung von spezifischen berufsbegleitenden und berufsintegrierten Masterstudienangeboten zu unterstützen. Gemäß dem dualen Grundprinzip soll dies mit den Mitgliedsfirmen der Dualen Hochschule erfolgen. Gemeinsam mit Unternehmen soll die DHBW entsprechend ihrem Auftrag zur kooperativen Forschung auch transferorientierte Forschungsprojekte entwickeln und durchführen.

Staatssekretär Birk betonte: „Die Duale Hochschule ist eine der bedeutendsten Innovationen im deutschen Hochschulsystem. Die enge Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft haben Baden-Württemberg erfolgreich gemacht. Diesen Weg wollen wir jetzt auch bei Masterstudiengängen und der kooperativen Forschung beschreiten.“

Chancengleichheit für Abiturjahrgang 2012 gemeinsam sichern

Land und Wirtschaft sehen es als gemeinsame Aufgabe an, Chancengleichheit für den Abiturjahrgang 2012 zu sichern. Das Land hat mit dem Sonderprogramm „Hochschule 2012“ insgesamt 3.270 zusätzliche Studienanfängerplätze an der Dualen Hochschule geschaffen. Die Industrie- und Handelskammern wollen alles daran setzen, für die Jahre 2010 bis 2014 weiterhin jährlich mindestens 9.500 betriebliche Studienplätze für das duale Studium zur Verfügung zu stellen. Ein Studien- und Ausbildungsvertrag bei einem Partnerunternehmen ist Voraussetzung für einen Studienplatz an der DHBW.

„Die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) vereint als Erfolgsmodell betriebliche Praxis und akademische Phasen des Studiums seit ihrer Gründung im März 2009 in vorbildlicher Weise. Mit der heutigen Unterzeichnung dieser Erklärung konnte ein wichtiger Schritt für die Zukunft der Hochschule und besonders auch für die Zukunft der Ausbildung der von den Unternehmen dringend benötigten Fachkräften gemacht werden. Indem die Wirtschaft noch intensiver in die Lehre, sprich theoretische Inhalte, integriert wird, profitieren davon zukünftige Absolventen im gleichen Maß wie die Betriebe, die sie gemeinsam mit der Hochschule ausbilden. Deshalb sehen die Industrie- und Handelskammern die DHBW im Rahmen des Programms „Hochschule 2012“ gut gerüstet für den doppelten Abiturjahrgang in zwei Jahren.“, betonte Bernd Bechtold, Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags, die Bedeutung der gemeinsamen Erklärung.

Dazu soll die Information über das duale Studium intensiviert werden. Die Bandbreite der Maßnahmen reicht von Zielgruppen bezogenen Publikationen, über regionale Informationsveranstaltungen sowie gezielte Werbemaßnahmen an Schulen und auf Bildungsmessen. Darüber hinaus will man weitere qualifizierte betriebliche Partner gewinnen.

Wilfried Porth, Vorsitzender des Gründungsaufsichtsrates der DHBW sagte: „Das duale Studium ist seit vielen Jahren für die Unternehmen in Baden-Württemberg eine wichtige Säule bei der Gewinnung und Entwicklung von qualifizierten Fachkräften und Führungsnachwuchs. Die weitere Aufwertung dieses Erfolgsmodells mit Gründung der DHBW und die konsequente Erweiterung des Studienangebots um maßgeschneiderte Masterstudiengänge macht sie auch zukünftig zu einem unverzichtbaren Partner und wichtigen Wettbewerbsfaktor für die Wirtschaft unseres Landes.“

„Dank unseres dualen Studienkonzepts sind die Bachelor-Abschlüsse der Dualen Hochschule Baden-Württemberg im Hinblick auf die Berufsfähigkeit der Absolventinnen und Absolventen konkurrenzlos in Deutschland – dies sage ich mit Überzeugung und Stolz. Angesichts der aktuellen Diskussion um die Akzeptanz der neuen Bachelor-Abschlüsse in der Wirtschaft müssen wir dieses Alleinstellungsmerkmal der DHBW den jungen Menschen noch deutlicher vor Augen führen und Ihnen klar machen, dass sie sich mit einem Bachelor-Studium an der DHBW optimale Voraussetzungen für einen schnellen, sicheren und erfolgreichen Berufseinstieg schaffen“, erklärte DHBW Gründungspräsident Professor Dr. Hans Wolff.

Hinweis an die Redaktionen:

Die Duale Hochschule Baden-Württemberg wurde zum 1. März 2009 gegründet. Sie hat ihren Sitz in Stuttgart und verfügt über eine dezentrale Struktur mit acht Standorten und vier Außenstellen im ganzen Land. Hervorgegangen ist sie aus der Berufsakademie Baden-Württemberg, die in den 1970er Jahren ins Leben gerufen wurde. In Kooperation mit rund 9.000 Unternehmen und sozialen Einrichtungen bietet die DHBW ihren derzeit über 25.000 Studierenden ein breites Spektrum an Studiengängen in den Bereichen Wirtschaft, Technik und Sozialwesen.

Quelle: Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg