Auch aktuelle Studien bestätigen den Eindruck, dass Neueinstellungen und Entlassungen Hand in Hand gehen. So kam etwa die weltweite Untersuchung „From Recession to Recovery“ der Unternehmensberatung Towers Watson zu dem Ergebnis, dass 16 Prozent der europäischen Befragten mit deutlich mehr Neueinstellungen als noch 2009 rechnen. 45 Prozent gehen von weniger Neueinstellungen aus. Fast die Hälfte der europäischen Unternehmen erwarten zudem, dass sie ihre Belegschaft reduzieren müssen.

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Foto von Adeolu Eletu

Diese Entwicklung ist nicht neu. Seit einigen Jahren sprechen HR-Experten davon, dass Phasen von Rekrutierung und Entlassung sich nicht mehr abwechseln, sondern parallel verlaufen – teilweise auch innerhalb eines einzigen Unternehmens. Unabhängig von der wirtschaftlichen Situation trägt der demografische Wandel dazu bei, dass die Zahl der qualifizierten Fachkräfte abnimmt. Unternehmen müssen sich deshalb vermehrt anstrengen, die richtigen Mitarbeiter für Schlüsselpositionen zu finden, auch wenn sie sich gleichzeitig von Personal trennen.

Um als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben, bemühen sich viele Firmen um neue, flexible Arbeits- und Kommunikationsformen. Die Wirkung auf das Employer Branding ist dabei nur eine Seite der Medaille. Denn neue Arbeitsstrukturen können auch dazu beitragen, Personalstrukturen effizienter und kostengünstiger zu gestalten. Ein Beispiel: Organisationen, die ihr betriebliches Gesundheitsmanagement ausweiten und auf die Fitness ihrer Mitarbeiter setzen, punkten im Ansehen von Bewerbern und senken gleichzeitig den Krankenstand ihrer Belegschaft.

„Die Unternehmen, die nicht in den Menschen und eine bessere Arbeitskultur investieren, werden vom Markt verschwinden“, sagt etwa Erik Händeler, Zukunftsforscher und Keynote-Speaker der PERSONAL2010. Dazu gehört auch eine Arbeitsatmosphäre, in der die Beschäftigten die Rahmenbedingungen dafür vorfinden, kreative Ideen und Lösungen zu entwickeln. Wie Personalverantwortliche dazu beitragen können, eine Innovationskultur zu schaffen, erläutert der Wirtschaftspädagoge Bernhard Wolff in einem weiteren Keynote-Vortrag.

Dies sind nur zwei Höhepunkte aus dem Messeprogramm der PERSONAL2010, das rund 130 Vorträge und Podiumsdiskussionen umfasst. Vor dem Hintergrund der beschriebenen Trends reicht die Themenpalette von Süddeutschlands größter Fachmesse für Personalmanagement von allgemeinen Aspekten der Arbeitswelt und der Fachkräfterekrutierung über Software-, Arbeitsrechts- und Weiterbildungsfragen bis hin zu Mitarbeitermotivation und Outplacement. Der Wirtschaftskrise zum Trotz hat sich deshalb die Ausstellerzahl auf Süddeutschlands HR-Gipfel im Vergleich zum Vorjahr in München um rund 8 Prozent erhöht: Mehr als 270 Aussteller zeigen in der neuen Messe Stuttgart ihre HR-Produkte und Dienstleistungen.

Die Ampeln stehen also auf Grün: Personaler können anhand dieser Vielfalt unabhängig von ihrer eigenen Marktsituation neue Gestaltungsspielräume für sich erschließen. Ich wünsche allen Besuchern und Ausstellern der Messe PERSONAL2010 dafür viele Impulse und spannende Kontakte. Ich freue mich auf Sie!

Ihr Alexander R. Petsch