Ja, es gibt Lösungen, um die Klimakatastrophe in den Unternehmen zu verhindern oder wenn sie schon eingetreten ist, diese zu beheben. Es gibt aber keine Instant-Lösung. Diese Klimakatastrophe wird nur verhindert, wenn Menschen beginnen, wirklich nachzudenken und sich die Konsequenzen ihres Handelns bewusst machen. Ob sich das lohnt? Ja, denn es geht um Ihr, um unser aller Leben. Und nicht zuletzt um das Leben unserer Kinder und unserer Familien. Denn wenn wir glücklich sind, wenn wir in einem Unternehmen arbeiten können, in dem beste klimatische Bedingungen herrschen, wird dies auch auf die Klimazone unseres Zuhauses einen entscheidenden Einfluss haben.

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Foto von Austin Distel

Wenn Sie jetzt wirklich denken, dass Sie alleine keinen Unterschied machen können und erst „die da oben“ (die politisch Verantwortlichen) handeln müssen, haben Sie sich vielleicht schon aufgegeben. Wie in der richtigen Klimadebatte geht es darum, dass jeder einzelne von uns den Anfang macht. Und in der Arbeitswelt stehen die Chancen, einen richtigen, lebensverändernden Wechsel herbeizuführen, gar nicht so schlecht. Glauben Sie mir. Ich habe es in einigen Unternehmen schon miterlebt. Wir müssen nur anfangen!
Jahrelang hat man weggeschaut. Hat Fakten und Erfahrungen, die man über das Klima im Unternehmen gesammelt hat, ignoriert oder verdrängt. Genug! Fordern die Mitarbeiter. Schon lange ist bekannt, dass die Generationen Y und Z – aber nicht nur die – mehr nach dem Sinn der Arbeit fragen. Viele Vertreter nicht nur der jüngeren Generation, lassen sich nicht mehr (nur) mit Geld und einem Eindruck schindenden Titel auf der Visitenkarte abspeisen. Sie wollen sich ganz ins Unternehmen einbringen und eine sinnstiftende Arbeit ausüben. Außerdem wollen sie es mit authentischen Führungskräften zu tun haben.
Um es gleich unmissverständlich klarzustellen: Ich bin nicht die Greta des Unternehmensklimas und möchte es auch nicht sein. Aber vor uns türmt sich ein Berg auf. Lassen wir die Pendenzen liegen, sind Millionen Menschen weiterhin nicht glücklich bei ihrer täglichen Arbeit. Ich spreche hier von einer riesigen mentalen Umweltverschmutzung. Schließlich leben wir (wahrscheinlich) nur einmal. Und unsere durchschnittlichen 30.000 Tage Lebenszeit sind doch viel zu schade, um sie mit einer Tätigkeit zu verbringen, die uns keinen Spaß macht und keinen Sinn stiftet.
Wann gibt es die ersten Kundgebungen zu #Fridaysforlife? An denen sich Unternehmer und Mitarbeiter treffen, um darüber zu diskutieren, wie Arbeit heute eigentlich aussehen könnte? Fernab von Show-Time, Ängsten und Coolness- oder Ich-bin-wichtig-Masken in Unternehmen. Dabei könnte man auch beraten, wie man mit Unternehmen umgeht, die nachweislich unethisch unterwegs sind, warum sich darüber alle aufregen, bei diesen Unternehmen aber trotzdem weiter fleißig eingekauft wird.
Was aber geschieht, wenn das Klima in einem Unternehmen (noch) nicht stimmt? Dann produziert man imponierende Drucksachen, in denen man mit Entschlossenheit herausstellt, wie toll, nachhaltig, umgänglich, ehrlich und wertschätzend man mit den Zielgruppen – Verzeihung, den Mitarbeitern und Kunden – umgeht. Im Fachjargon nennt man dies „Image“-Broschüre. Reicht das nicht, werden noch Plakate mit Werten und Absichtserklärungen in den Eingangsbereich des Unternehmens gehängt – beeindruckend großformatig und schön gerahmt natürlich. Diese kaum beachteten Leitbilder bewirken höchstens, sich darüber lustig zu machen und sich ironisch oder sogar sarkastisch dazu zu äußern.