In einer Presseaussendung zum Beschluss der Großen Koalition hat Rudolf Kast, Vorstandsvorsitzender des Demographie Netzwerks (ddn), lobende Worte für die Flexi-Rente ausgesprochen: „Die Rente hat ein wenig von ihrem Fallbeil-Charakter verloren“. Die Berufstätigkeit müsse im Falle der Flexi-Rente nicht mehr zwangsläufig abrupt enden. Ein Übergang in die Pension wäre dann fließend möglich. Damit sei eine lange angemahnte Kernforderung des gemeinnützigen ddn-Netzwerks erfüllt worden. In diesem engagieren sich 400 Unternehmen und Institutionen gemeinsam für einen konstruktiven Umgang mit alternden Belegschaften. Sie befassen sich mit Folgen, Risiken und Lösungsansätzen.

silhouette of person looking to glass window
Foto von Alex Knight

Die Flexi-Rente ermögliche es Unternehmen, länger vom Fachwissen und der Erfahrung ihrer älteren Mitarbeiter zu profitieren, so Rudolf Kast. Wichtig sei aber auch, dass Arbeitgeber dabei unterstützt werden, Ältere zu beschäftigen. Damit es mehr Menschen auch gesundheitlich gelingt, im Rentenalter noch zu arbeiten, bräuchten sie Präventions- und Reha-Angebote. Das ddn-Netzwerk empfiehlt, auch hier Maßnahmen zu setzen.

Michael Hennig, Leiter des ddn Arbeitskreises „Betriebliche Altersvorsorge und Zeitwertkonten“, zeigte sich ebenfalls erfreut. Er ist stellvertretender Leiter Investment- und Pensionslösungen bei Fidelity International und sieht im Reformpaket ein starkes Signal zur Belohnung von längerem Arbeiten auf freiwilliger Basis.

Über den Zeitpunkt, ab wann die geplanten Neuerungen gelten, gibt es noch keine eindeutigen Informationen. Laut Spiegel steht 2017 in der Planung, die Südwestpresse berichtet, es könnte schon ab Juli 2016 losgehen.   

Zum Hintergrundverständnis: Bislang müssen arbeitende Rentner bei allen Beträgen, welche über 450 Euro liegen, große Abschläge hinnehmen. Das soll sich nun ändern. Wer ab einem Alter von 63 Jahren nicht mehr voll arbeitet und eine Teilzeitrente bezieht, der soll die Höhe der Teilrente stufenlos wählen können.