Die Generation Y – Mitarbeiter der Zukunft

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Foto von Dose Media

Anders Parment
Springer Gabler
183 Seiten, 42,95 Euro
ISBN: 978-3-8349-1590-0
www.springer-gabler.at

Arbeit versteht die Generation Y (Gen Y) dem Autor zufolge nicht mehr als Pflicht. Die gerade auflodernde öffentliche Diskussion über die Grenzen zwischen Privat- und Arbeitsleben hat sie längst für sich entschieden und konfrontiert damit die Zurückgebliebenen. Die Kinder der Babyboomer (Nachkriegsgeneration) und der Generation X (der in den 1960er- und 1970er-Jahren Geborenen) haben eine mehrschichtige, nicht mehr das gesamte Arbeitsleben andauernde Loyalität, und als die selbstbewussteste Generation aller Zeiten andere Selbstverständlichkeiten, zum Beispiel Erwartungen an die Attraktivität eines potenziellen Arbeitgebers oder an das Hierarchiemuster des Unternehmens. Sie unterscheiden sich von ihren Vorgängergenerationen im Umgang mit Informationen und Führung. Das erfordert seitens der Unternehmen neue Konzepte wie situatives Führen oder Mentoring sowie eine Feedbackkultur, die auf häufige Rückmeldungen setzt. Auch die Karrieremuster sind im Wandel begriffen, ebenso wie das Arbeitsmanagement.

Der Einfluss sozialer Netzwerke ist in dieser Altersgruppe immens, „peer influence“ gewaltig. Arbeitgeber stellen nicht nur einzelne Mitarbeiter dieser Generation ein, so Anders Parment, sondern mit ihnen ein ganzes soziales Netzwerk mit der geballten Kompetenz und der entsprechenden Macht über Information und Marketing bezüglich eines Unternehmens.

Die Generation Y nutzt bestimmte Kommunikationskanäle. Arbeitgeber, die Mitarbeiter dieser Generation rekrutieren wollen, sollten sie kennen und in der Lage sein, sie zu nutzen. Dazu gehört auch ein passender Kommunikationsstil. Anders Parment empfiehlt Unternehmen, potenzielle Mitarbeiter dieser Generation frühzeitig anzusprechen und bereits an den Hochschulen als Botschafter der Arbeitgebermarke zu agieren.

Der persönliche Fokus des Autors auf das Thema Employer-Branding bleibt nicht verborgen. Im Buch verdeutlicht er den USP von Unternehmenskultur und Corporate Identity bezüglich Employer-Branding.

Dass die Forschungserkenntnisse nicht auf brandaktuellen Forschungsdaten beruhen (sie stammen aus dem Jahr 2008), tut dem Inhalt dieser gut strukturierten Publikation keinen Abbruch. Die Checklisten am Ende eines Kapitels sind für Personaler und alle Führungskräfte hilfreich, die hinterfragen möchten, wie und ob ihr Unternehmen richtig aufgestellt ist.

Etwas zu kurz kommen Empfehlungen dafür, wie die verschiedenen Generationen in einem Unternehmen erfolgreich zusammenarbeiten und voneinander lernen können – und wie Personalverantwortliche die unterschiedlichen Stärken der Altersgruppen nutzen können. Interessant wären auch Ausführungen zur Generation X der in den 1960er- und 1970er-Jahren Geborenen. Denn auch die Vorgänger der Generation Y sind in der Arbeitswelt nach wie vor präsent und prägend.

 

Praktischer Nutzwert * * * * *
Lesbarkeit/Schreibstil * * * * *
Verständlichkeit * * * * *
Gliederung/Übersichtlichkeit * * * * *
Meine persönliche Empfehlung für Personalverantwortliche * * * * *

 

Quelle: personal manager 6/12