Einleitung: Transformation heißt nicht schneller laufen, sondern anders denken
In einer Welt voller Krisen, Umbrüche und tiefgreifender Veränderungen braucht es nicht nur neue Methoden – es braucht neue Bilder. Eines dieser Bilder ist die Arena. Inspiriert durch den französischen Chansonnier Francis Cabrel und seinen Song La Corrida, in dem der Stier selbst zu Wort kommt, entstand ein Denkbild, das hilft, die Herausforderungen unserer heutigen Businesswelt aus einer anderen Perspektive zu sehen. Die Erkenntnis: Wir müssen die Arena wechseln, wenn wir Transformation wirklich begreifen und gestalten wollen.
Teil 1: Die alte Arena – Zahlen, Macht und Wiederholung
Stellen wir uns vor, wir stehen in einer traditionellen Stierkampfarena. Im Zentrum: der Stier, Symbol eines Getriebenen – fokussiert auf das rote Tuch, das ihm hingehalten wird. Auf dem Tuch: ein Eurozeichen. Der Stier rennt los, mit voller Kraft, mit Tunnelblick. Immer wieder. Dann, irgendwann, ist das Tuch ausgetauscht: Es zeigt nun den Schriftzug HR – der Mensch rückt in den Fokus. Der Stier rennt wieder los – voller Energie, voller Fokus, voller Schmerz.
Was wir beobachten, ist ein System, das in Extremen denkt. Entweder Zahlen oder Menschen. Entweder Strategie oder Emotion. Entweder Kontrolle oder Fürsorge. Doch beides erschöpft sich – denn das Denken bleibt im selben Muster: linear, binär, konfliktgeladen. Und so bleibt auch die Transformation aus.
Teil 2: Vom Bodentier zum Golden Tiger Bird
Wirkliche Veränderung entsteht nicht im Kampfmodus. Sie entsteht, wenn wir aufhören, schneller zu rennen – und anfangen, anders zu sehen. Der Golden Tiger Bird ist ein Symbol für diesen Perspektivwechsel. Er erhebt sich aus der Arena, nimmt die Vogelperspektive ein und erkennt das Spiel als das, was es ist: ein Ritual der Wiederholung. Nur wer sich aus dem Getriebenen herauslöst, kann überhaupt entscheiden, ob das Spiel noch Sinn ergibt.
Teil 3: Die neue Arena – Resonanz statt Reaktion
In der neuen Arena geht es nicht um Sieg oder Niederlage, nicht um schneller oder härter – sondern um Resonanz. Sie ist kein Kampffeld, sondern ein Erfahrungsraum. Wer hier führt, tut das aus einer inneren Klarheit heraus, nicht aus Angst. Wer hier wirkt, denkt in Kreisläufen, nicht in Zielzahlen.
Hier denken wir in drei Komponenten:
– Erstreaktion: Was ist akut nötig? (z. B. Zahlen stabilisieren)
– Zweitreaktion: Was muss als Fundament gestärkt werden? (z. B. Mensch, Kultur, Haltung)
– Plus-Komponente: Was gestalten wir langfristig? (Sinn, Zukunft, Anpassungsfähigkeit)
Teil 4: Was braucht es, um die Arena zu verlassen?
1. Erkenntnis: Die Arena war notwendig – aber sie reicht nicht mehr.
2. Mut: Den eigenen Platz in ihr zu hinterfragen – trotz Status, Macht oder Bequemlichkeit.
3. Struktur: Eine neue Ordnung, in der Führung, Klarheit und Menschlichkeit koexistieren.
4. Sprache: Neue Begriffe, neue Bilder, neue Denkmodelle – wie Hirnfreundchen®, balanzielle Führung oder Resonanzrahmen.
Teil 5: Persönliche Inspiration – Musik als Perspektivwechsel
Bereits als Schülerin habe ich in der zwölften Klasse ein Referat über den französischen Song La Corrida von Francis Cabrel gehalten. Dieser Moment hat sich tief in mein Denken eingebrannt: Was passiert, wenn wir uns nicht mit dem Matador, sondern mit dem Stier identifizieren? Was, wenn wir uns erlauben, die Perspektive zu wechseln – nicht nur gedanklich, sondern empathisch? Musik kann Brücken schlagen. Und in meinem Fall hat sie geholfen, ein Denkbild zu entwickeln, das jetzt in der Wirtschaft gebraucht wird.
Fazit: Die Arena verlassen – und Zukunft gestalten
Wenn wir Transformation wirklich ernst meinen, dürfen wir nicht einfach neue Methoden anwenden. Wir müssen neue Räume schaffen. Wir müssen die Arena wechseln – bewusst, mutig, mit Klarheit. Und vielleicht beginnen wir nicht mit einem neuen Prozess, sondern mit einem neuen Bild. Denn manchmal ist das der erste Schritt, der den Weg öffnet.