Nicht selten wird das, was gerade noch als beste Lösung galt, schon im nächsten Moment als unverantwortlich gebrandmarkt. Entscheidungen unter der Bedingung großer Unsicherheit zu treffen, ist zur alltäglichen Aufgabe geworden. Die Bedeutung stabilisierender Wertesysteme steige deshalb, so Prof. Dr. Peter Kruse. Menschen suchten wieder nach Sinn – auch in Unternehmen. Doch welche Erwartungen haben Mitarbeiter tatsächlich an ihren Arbeitgeber?

peope sitting around table
Foto von Christina @ wocintechchat.com

Diese Frage beantwortet der erfolgreiche Unternehmer mit seiner spezifischen Befragungsmethode. Fragebögen lehnt er dabei rundweg ab. „Wenn Sie irgendwelche Dinge vorgeben, können die Leute nicht mit dem antworten, was ihrem Herzen nahe ist“, sagte er dazu in einem Interview im Deutschlandfunk. Nur wer mit Menschen rede, verstehe, was sie mit ihren Worten ausdrücken wollten. Auf diese Weise gelinge es, kollektive Wertemuster zu erkennen. Bei seinen Befragungen fand er heraus, dass viele Menschen bei der Auswahl ihres Arbeitgebers immer häufiger auf dessen kollektive Verantwortung achten. Eine Rolle spiele dabei etwa, wie authentisch das Unternehmen sei, wie es mit Kunden umgehe, ob es Kinderarbeit ablehne und auf die Umwelt achte.

Immer mehr Mitarbeiter erwarteten außerdem, dass offene und transparente Diskurse im Unternehmen möglich seien. Das Web 2.0 schaffe hierbei neue Voraussetzungen: Der Besitz von Wissen müsse nicht länger an Macht gekoppelt sein. Der Einsatz intelligenter Netzwerke entwickle mitunter eine unkontrollierbare Dynamik und rücke die Top-down-Beeinflussung in den Hintergrund. Genau damit hätten viele Unternehmen ein Problem, so der Wissenschaftler. Social Software sei kein reines Kommunikationsmittel, das Führungskräfte nach ihren Vorstellungen steuern könnten. Sie befürchteten, dass unternehmerisches und hierarchisches Handeln dabei untergraben werde. Doch es gehe eben gerade darum, Chaos und Ordnung, innovative Netzwerke und die Linie, gleichermaßen in Betriebe zu integrieren.

Aus der ungewöhnlichen Perspektive eines Hirnforschers, Beraters und Unternehmers vertritt Prof. Dr. Peter Kruse auf Europas größter Fachmesse für Personalmanagement provokante Thesen zur Unternehmensführung und Personalentwicklung der Zukunft und erläutert sie mit praktischen Beispielen.

Keynote-Vortrag:

Markt und Management im Wandel: Sinnstiftung als Motor wirtschaftlichen Handelns

Donnerstag, 24. September 2009, 14.30 – 15.30 Uhr, Keynote-Forum

präsentiert von speakers excellence

Im Anschluss: Public Interview moderiert von Connie Voigt, Chefredaktion „HR Today“

Über Prof. Dr. Peter Kruse

Peter Kruse ist geschäftsführender Gesellschafter der nextpractice GmbH in Bremen und Honorarprofessor für Allgemeine Psychologie und Organisationspsychologie an der Universität Bremen. Nach Studien der Psychologie, Biologie und Humanmedizin promovierte er 1984 im Bereich der Experimentalpsychologie. Mehr als 15 Jahre arbeitete Kruse an mehreren deutschen Universitäten als Wissenschaftler auf dem Gebiet der Erforschung von Komplexitätsverarbeitung in intelligenten Netzwerken.

Mit einem eigenständigen Change-Management-Ansatz und mitreißenden Impulsvorträgen sorgt er als Berater im In- und Ausland für Aufsehen. Der Autor von mehr als zweihundert wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Publikationen beschäftigt sich heute hauptsächlich mit der Entwicklung von neuen Ansätzen zur Förderung und Nutzung kollektiver Intelligenz sowie zur Professionalisierung von Unternehmertum.

Weitere Informationen zur Messe Zukunft Personal: www.zukunft-personal.de