Das Besondere am WoMenPower-Kongress: Workshops statt Referate – die Teilnehmer gehen in medias res. Sie erarbeiten durch praktische Beispiele und Übungen erste eigene Ergebnisse für ihre tägliche Arbeit und kommen dabei ins Gespräch miteinander. Die Themen der Workshops reichen von Diversity Management in der Automobilindustrie, Eigenmarketing und Spielregeln im Job bis zu Verhandlungstechniken sowie Social Media; alles Wissensgebiete, die auch für die Personalarbeit elementar wichtig sind. Inhalte, die an Frauen im Job adressiert sind, dienen HR-Profis als Hintergrundinformation für Karriereplanungen und die Ansprache von weiblichen Fach- und Führungskräften.

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Foto von Dose Media

Diese Ansprache ist insbesondere in zwei Workshops Thema. Das Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. lädt Personaler aus Technik und Industrie ein, über Kommunikationstechniken nachzudenken, die helfen, Frauen als Fachkräfte zu gewinnen. Diesen Workshop bietet der Verein Unternehmen kostenlos an, denn er ist mit öffentlichen Mitteln gefördert. Workshop-Leiterin Cornelia Lins erklärt dazu: „Unsere Inhalte fußen auf unseren Erfahrungen mit Unternehmen, ihren Fragen und Anregungen. Die Beispiele sind aus dem Leben gegriffen. Wir analysieren und erarbeiten mit den Teilnehmern in unseren eintägigen Workshops in Arbeitsgruppen Stellenanzeigen, Printmaterialien, Karriereseiten und Veranstaltungen“. Im WoMenPower-Workshop können Teilnehmer Texte und Bilder in eigenem Recruiting-Material überarbeiten. Der Workshop könnte der erste Schritt zur erfolgreichen Kampagne sein. Bestes Beispiel: In solch einem Workshop hat ein deutscher Automobilzulieferer erste Ideen für ein innovatives Veranstaltungsformat für einen Karrieretag inklusive Flyern entwickelt, der sich an Frauen richtet, berichtet Cornelia Lins. Das Kompetenzzentrum habe den Entwicklungsprozess bis zum Event beratend begleitet und diesen dann auch über seine Netzwerke mit einer Termin-News beworben. Das Ergebnis: Es meldeten sich so viele vielversprechende Frauen an, dass das Unternehmen eine zweite Veranstaltung ansetzte.

Wie die Personalsuche im Internet gelingt, zeigt der Workshop der Schlüterschen Verlagsgesellschaft unter dem Titel „Social Media Recruiting für kleine Unternehmen“. Referentin Katja Raasch will vor allem Grundlagen vermitteln: „Es genügt nicht, die eigenen Stellenanzeigen online zu stellen und ganz rasch ein paar Tools zu nutzen. Das ist zwar verständlich, weil viele kleine Unternehmen wenig Zeit und Geld haben. Doch Social Media ist ein weites Feld. Wer von Anfang an seine Hausaufgaben macht, hat es später leichter, mit der Entwicklung neuer Technologien mitzuhalten“. Raasch gibt dazu ein kleines Beispiel: Jeder wisse, welcher Aufwand mit dem Aufbau einer Website verbunden sei. Niemand würde sie daher in einer Woche am Reißbrett entwerfen und online stellen. Und obwohl viele Social Media-Tools erstmals nichts kosteten, bedeute das nicht, dass sie ganz einfach anzuwenden seien. Raasch zeigt den Workshop-Teilnehmern, welche Technologien zu Social Media gehören – zum Beispiel Google-Adwords, Blogs sowie Arbeitgeberbewertungs- und Jobportale – und wie sie miteinander verbunden werden können. Dies steigere einerseits die Reichweiten und fördere andererseits die rasche Verarbeitung aller gewonnenen Kontakte und Informationen. Viel Arbeit also, die auf Personaler wartet. Die gute Nachricht, so Raasch: Die Teilnahme am Workshop selbst ist bereits ein solider Einstieg ins Feld des sozialen Online-Marketings.

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